Fritten-Frage geklärt
Tiefkühl-Pommes im Test: Discounter-Produkt fällt bei "Stiftung Warentest" durch
- Aktualisiert: 27.01.2024
- 15:37 Uhr
- Kira Born
Im Test waren 19 Tiefkühl-Fritten. Mit welchem Gerät würden die Pommes am besten gelingen: Ofen oder Ölbad? Das Ergebnis überrascht.
Das Wichtigste in Kürze
Für die perfekten Pommes frites braucht es laut "Stiftung Warentest" keine Fritteuse.
Neben der Temperatur gibt die Verbraucher-Organisation Handlungsempfehlungen für die Pommes-Zubereitung im Ofen.
Im Test schneiden einige Hersteller von Backofen-Fritten "gut" bis "sehr gut" ab.
Wie gelingen die Pommes frites im eigenen Backofen?
Gute Pommes sollten nach "Stiftung Warentest" vor allem knusprig sein und geschmacklich überzeugen. Für den aktuellen Test (02/2024) wurden Kartoffel- und Süßkartoffel-Pommes, sowie glatte und gewellte Fritten unter die Lupe genommen. Die Kartoffelprodukte wurden im Test genau nach den Anweisungen des Herstellers zubereitet. Die Qualitätsurteile reichten von "ausreichend" bis "gut", wie "Stiftung Warentest" am Donnerstag (25. Januar) mitteilte. Getestet wurden verschiedene Marken, mit variierenden Preisen zwischen 19 und 99 Cent pro 100 Gramm.
Das überraschende Ergebnis: Geschmacklich überzeugte die Tester mehr als die Hälfte der 19 probierten Produkte. Zehn Tiefkühl-Produkte erhielten das Urteil "gut". Fünf Fritten-Sorten konnten sensorisch sogar mit "sehr gut" abschneiden.
Die Marken: Agrarfrost, Aldi, Alnatura, Bofrost, Edeka, Kaufland, Lidl, McCain, Netto Marken-Discount und die Rewe-Eigenmarke ("ja!") schnitten mit "gut" ab.
Nur eine Sorte wurde aus kulinarischer Sicht nur mit "ausreichend" bewertet: die Mikrowellen-Pommes von Snack Master. "Sie kommen außen eher fest und fast schon trocken oder zäh aus dem Gerät. Die Mikrowellen-Pommes schmeckten zudem leicht fade", so das Ergebnis von "Stiftung Warentest".
Das Fazit der Tester:innen: Leckere und knusprige Pommes müssen nicht frittiert werden. Im Test werden die langen Kartoffeln im Backofen genauso knusprig und zum Teil sogar knuspriger als im heißen Ölbad.
Guide zur perfekten Backofen-Pommes
Für den idealen Pommes-Genuss gibt die "Stiftung Warentest" Konsument:innen Empfehlungen, die auch gesundheitliche Vorzüge bieten.
1. Die langen Kartoffel-Pommes am besten auf ein Blech mit Backpapier backen, um Kontaktbräune zu vermeiden.
2. Das Backblech sollte dicht belegt sein. Doch sollten sie nicht übereinander liegen. Tendenziell ist es ratsam größere Mengen zuzubereiten, da sich bei größeren Massen weniger Acrylamid bildet. Dieses kann für Verbraucher:innen das Krebsrisiko erhöhen.
3. Temperatur-Empfehlung einhalten. Bei Umluft nicht über 180 und bei Ober- und Unterhitze nicht über 200 Grad Celsius. Je höher die Backtemperatur, desto mehr Acrylamid kann entstehen.
4. Fritten beobachten. Die idealen Pommes sind nach Verbraucherinstitut goldgelb. Doch kann die Backzeit auf der Packung zwischen einer und sogar 17 Minuten abweichen, wie es der Test ergab.
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Schadstoffbelastung bei Pommes frites
Im Urteil des Verbraucherinstituts fielen auch Produkte wegen hoher Schadstoffbelastung aus. Zu den Testverlierern gehörten demnach Bördegold-Pommes, die einen hohen Gehalt an Glykoalkaloiden aufwiesen. Glykoalkaloid ist ein Pflanzengift, welches bei Kosum Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen kann.
Ebenso gehörten die Süßkartoffel-Pommes von Rewe zu den Testverlierern. Laut Ergebnis wiesen sie eine hohe 3-MCPD-Fettsäureester Belastung auf. Diese können sich im Körper zu 3-MCPD umwandeln, das womöglich krebserregend ist.
Positiv zu verbuchen ist, dass der Acrylamid-Gehalt bei allen anderen Produkten im Test sehr gering ausfiel. Die Werte lagen im Urteil deutlich unter dem Richtwert, so "Stiftung Warentest".
- Verwendete Quellen:
- "Stiftung Warentest": "Viele gute Tiefkühl-Fritten – auch aus dem Backofen"
- "Stiftung Warentest": "Pommes im Test. Acrylamid reduzieren – so gehts"