Memoiren des Immunologen
US-Corona-Experte Fauci verrät: Trump nannte Biden einen "Scheißkerl"
- Aktualisiert: 24.06.2024
- 17:10 Uhr
- Christina Strobl
In einem Telefongespräch mit dem Immunologen Anthony Fauci soll Donald Trump Joe Biden einen "Scheißkerl" genannt haben. Auch soll der damalige Präsident dem Experten gesagt haben, er solle die Corona-Pandemie herunterspielen.
Das Wichtigste in Kürze
In seinen Memoiren berichtet der US-amerikanische Immunologe Anthony Fauci von einem Telefongespräch mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump aus dem Jahr 2020.
Darin soll er seinen politischen Widersacher, Joe Biden, einen "Scheißkerl" genannt haben.
Des Weiteren habe er Fauci einreden wollen, die Corona-Pandemie, die damals erst am Anfang stand, herunterzuspielen.
Der US-amerikanische Immunologe Anthony Fauci, der in den Vereinigten Staaten insbesondere während der Corona-Pandemie berühmt wurde, hat über das letzte Gespräch, dass er mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatte, erzählt.
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Trump: Joe Biden ist ein "Scheißkerl"
Laut Fauci hat Trump seinen politischen Widersacher Joe Biden als "Scheißkerl" beschimpft. Auch soll er gesagt haben, er würde den Demokraten in der Präsidentschaftswahl 2020 "zerstören". Das berichtete die britische Tageszeitung "The Independent" am Dienstag(18. Juni).
"Ich werde diese Wahl mit einem verdammten Erdrutsch gewinnen", soll Trump Fauci zufolge gesagt haben. "Warte ab. Ich habe schon immer alles auf meine Weise gemacht. Und ich gewinne immer, egal was all diese verdammten Menschen denken. Und dieser Scheißkerl Biden. Er ist so verdammt dumm. Ich trete ihm in dieser Wahl in seinen verdammten Arsch."
Das Gespräch fand nur wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl 2020 statt
Das Telefonat, in dem Trump dies sagte, soll laut "The Daily Beast" am 1. November 2020 stattgefunden haben - nur wenige Tage vor der den US-Präsidentschaftswahlen. Unter Trump war Anthony Fauci damals Regierungsberater für das Thema Covid-19. Auch unter Biden fungierte Fauci weiter als medizinischer Chef-Berater, bis er 2022 in Rente ging. Nun veröffentlichte er seine Memoiren ("On Call: A Doctor’s Journey in Public Service"), in denen er unter anderem über dieses Gespräch mit dem Ex-Präsidenten schreibt.
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Trump war wütend auf Fauci
Fauci zufolge soll Trump wütend gewesen sein, weil er als Experte in Sachen Covid-19 mit der "Washington Post" gesprochen hatte und in dem Interview sagte, dass die USA noch "einiges Schmerzhaftes zu erwarten haben", was die Pandemie beträfe.
"Tony, ich mag dich wirklich und das weißt du auch, aber was verdammt noch mal tust du da? Du musst positiv sein. Immer lässt du solche Bomben auf mich ab", soll Trump gesagt haben. "Jeder will, dass ich dich rauswerfe. Aber ich werde dich nicht rauswerfen, deine Karriere ist zu schillernd, aber du musst positiv sein. Dieses Land kann nicht länger im Lockdown sein." Weiter habe Trump Fauci Anweisungen geben wollen, wie er sich in Bezug auf die Pandemie zu äußern habe: "Du musst ihnen Hoffnung geben … Ich mag dich, aber so viele Leute - und nicht nur im Weißen Haus, sondern im ganzen Land - hassen dich für das, was du tust."
Außerdem schreibt Fauci, dass es für ihn nicht leicht war, vom Präsidenten am Telefon angeschrien zu werden, auch wenn ihm dieser immer wieder bekundet habe, dass er ihn möge.
- Verwendete Quellen:
- "The Daily Beast": "Anthony Fauci: Volcanic Donald Trump Screamed F-Bombs, Then Said He Loved Me"