Premium-Tische in Sevilla
Extra-Kosten für Sonnen-Plätze? Restaurant-Regeln sorgen in Spanien für Ärger
- Veröffentlicht: 04.04.2024
- 14:02 Uhr
- Lisa Apfel
Für einen Lokal-Platz in der Sonne extra hinblättern? Diese Regel in einem Restaurant im spanischen Sevilla hat eine Debatte entfacht. Ist die Praxis der "Premium-Tische" erlaubt?
Das Wichtigste in Kürze
Wer in der Sonne sitzen will, muss tiefer in die Tasche greifen - so anscheinend die Regel eines Lokals im spanischen Sevilla.
Die sogenannten "Premium-Tische" sorgen für Aufsehen, Kritiker:innen vermuten Abzocke.
Doch die Extra-Kosten sind unter bestimmten Voraussetzungen legal.
Wer in einem bestimmten Restaurant im spanischen Sevilla essen gehen möchte, sollte sich zweimal überlegen, welchen Tisch er oder sie sich aussucht. Denn der Betreiber sorgte kürzlich damit für Aufsehen, für bestimmten Plätze einen Aufpreis zu verlangen. Das berichtet "The Olive Press".
Online-Bewertung sorgt für Widerworte
Die Zeitung "El Correo" berichtet über die Beschwerde einer aufgebrachten Kundin in Sevilla auf dem Portal "Tripadvisor". Sie habe einen Sonnen-Platz reserviert, wurde dann aber in den Schatten gesetzt. "Als wir um einen Wechsel baten, teilte uns die Kellnerin mit, dass diese Tische reserviert seien und einen Aufpreis von 10 Euro kosteten", beschwerte sie sich.
Der entsprechende Inhaber erklärte offenbar, sowohl auf der Website des Lokals als auch auf der Speisekarte seien Sonnen-Plätze als "Premium-Tische" gekennzeichnet. Dort würden höhere Preise gelten.
"Ich muss Ihnen sagen, dass die erstklassigen Tische, auf die Sie sich beziehen, die in der ersten Reihe, bereits für diesen Tag reserviert waren, sowohl in der ersten als auch in der zweiten Schicht", zitiert "El Correo" aus der Antwort des Inhabers auf die Kritik.
Premium-Tische legal? Das sagt der Verbraucherschutz
Doch sind die "Premium-Tisch"-Preise in Spanien nun legal? Ja! Aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Das bestätigt Ruben Sanchez, ein Sprecher des Verbraucherverbandes Facua, in "The Olive Press". Laut ihm dürfen Bars, Cafés und Restaurants prinzipiell einen höheren Preis einfordern.
Die Lokalitäten könnten demnach aber nicht per se mehr für eine bestimmte Aussicht oder Lage verlangen und müssen mit "Anzeigen und Strafen" rechnen, wenn sie die Regeln missachten.
Die Lokale dürften aber "für jedes Gericht, das auf einer Terrasse serviert wird, einen Aufschlag berechnen".
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Hoffnung für Verbraucher: Aufpreise müssen deutlich gekennzeichnet werden
Es gibt einen kleinen Lichtblick für Verbraucher:innen: Der springende Punkt ist, dass die höheren Preise deutlich ausgewiesen werden müssen. Ein mündlicher Hinweis reicht nicht aus.
Die "Daily Mail" berichtet, dass unterschiedliche Preise grundsätzlich erlaubt sind. So habe die die Regionalregierung von Andalusien, die Junta de Andalucia, entschieden: Lokale dürfen unter bestimmten Bedingungen andere Preise für Tische verlangen, die in der Sonne stehen, als für die im Schatten.
Dennoch hagelt es Kritik für die Platz-Handhabung. So wird eine Touristen-Falle befürchtet: "Restaurants in Sevilla haben einen neuen Weg gefunden, mit Touristen Geld zu verdienen", schreibt das Portal "Xataka".
- Verwendete Quellen:
- "Xataca": Los restaurantes de Sevilla han encontrado una nueva forma de hacer caja con turistas: las mesas premium
- "El Correo": Polémica en las terrazas de Sevilla: hosteleros cobran 10 euros de suplemento por una mesa al sol
- "Daily Mail": Spanish restaurants can now charge tourists extra if they are sitting in the shade, officials confirm