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Wieder einmal Unstimmigkeiten

Ehegattensplitting: Grüne Familienministerin Paus erwartet Aus - FDP dementiert

  • Veröffentlicht: 15.07.2024
  • 14:54 Uhr
  • dpa
Familienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) befürchtet das Ende des Ehegattensplittings.
Familienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) befürchtet das Ende des Ehegattensplittings.© Foto: Britta Pedersen/dpa

Naht mit der Reform der Steuerklassen auch das Ende des seit Langem umstrittenen Ehegattensplittings? Familienministerin Paus interpretiert das so - und erhält prompt vehementen Widerspruch.

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Inhalt

  • Das Ehegattensplitting
  • Reform der Steuerklassen
  • Ehegattensplitting: "Abschaffung nicht vereinbart"

Mit der geplanten Reform der Steuerklassen ebnet die Bundesregierung aus Sicht von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) den Weg zu einer Abschaffung des Ehegattensplittings.

"Der Abschied vom veralteten Instrument des Ehegattensplittings ist überfällig", bekräftigte die Grünen-Politikerin in "Bild".

"Es ist ein Instrument, das allein die klassische Ehe steuerlich begünstigt. Und das, obwohl vielfältige Familienmodelle längst Teil unserer Gesellschaftsrealität sind."

Das FDP-geführte Finanzministerium wies Paus' Aussagen direkt zurück: Das Splittingverfahren bleibe erhalten.

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Das Ehegattensplitting

Um das Ehegattensplitting gibt es seit Jahren immer wieder Diskussionen. Bei dem Verfahren wird das gemeinsame Einkommen eines Paares rechnerisch halbiert, die darauf entfallende Einkommensteuer berechnet und die Steuerschuld anschließend verdoppelt. Davon profitieren bei der Steuer vor allem Paare, bei denen einer viel und der andere wenig verdient. Begründet wird dies mit dem besonderen Schutz von Ehe und Familie.

Im Video: Ehegattensplitting - Scholz bremst Klingbeil-Vorstoß ein

Reform der Steuerklassen

Mit dem Entwurf eines zweiten Jahressteuergesetzes 2024 hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) eine Reform bei den Steuerklassen auf den Weg gebracht. In ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP vereinbart, dass statt der Steuerklassen 3 und 5 künftig das sogenannte Faktorverfahren in Steuerklasse 4 genutzt werden soll. Damit werde die Lohnsteuerbelastung gerechter auf die Eheleute und Lebenspartner:innen verteilt, heißt es im Gesetzentwurf.

Paus sagte, dies sei "gleichzeitig der Startpunkt in Richtung Abschaffung des Ehegattensplittings." Im Finanzministerium sieht man das allerdings anders.

"Das Gegenteil der Einschätzung von Ministerin Paus ist der Fall", hieß es. "Es gibt keinerlei Pläne oder auch nur politischen Willen zur Abschaffung. Ministerin Paus spricht nicht für die Bundesregierung, sondern nur für die Grünen."

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Ehegattensplitting: "Abschaffung nicht vereinbart"

Auch FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai widersprach der Familienministerin vehement.

"Die Abschaffung des Ehegattensplittings käme einer massiven Steuererhöhung für die Mitte der Gesellschaft gleich - das ist mit der FDP nicht zu machen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Djir-Sarai wies Paus' Einschätzung zurück, die Reform der Steuerklassen sei die Vorbereitung eines solchen Schrittes.

"Schließlich haben wir eine Abschaffung des Ehegattensplittings im Koalitionsvertrag auch nicht vereinbart", betonte der FDP-Politiker.

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