Biomarker für Brustkrebs
Durchbruch in Medizin? Brustkrebs am Fingerabdruck erkennbar
- Aktualisiert: 23.02.2023
- 16:55 Uhr
- Clarissa Yigit
Der Forensik-Professorin an der Sheffield Hallam University (England), Simona Francese, ist möglicherweise ein Durchbruch in der Wissenschaft gelungen. Sie und ihr Team haben herausgefunden, dass Brustkrebs sich möglicherweise anhand des Fingerabdrucks frühzeitig erkennen ließe.
Das Wichtigste in Kürze
Die Wissenschaftlerin Simona Francese arbeitete zunächst mit der Polizei zusammen und wollte herausfinden, was Fingerabdrücke an Tatorten über die Menschen aussagen.
Dabei entdeckten sie und ihr Team potenzielle Biomarker für Brustkrebs.
Mit einer Studie von 15 Patientinnen konnte nun anhand des Fingerabdrucktests mit 98-prozentiger Genauigkeit die Krankheit diagnostiziert werden.
Ein Durchbruch in der Forschung gegen Brustkrebs könnte der Wissenschaftlerin Simona Francese, Forensik-Professorin an der Sheffield Hallam University (England) gelungen sein.
Sie arbeitet zunächst viele Jahre mit der Polizei zusammen, um herauszubekommen, was man aus Fingerabdrücken an Tatorten über die Menschen erfahren kann. Auf Twitter nennt sich die Chemikerin daher sogar selbst "Fingerprint Lover" (Fingerabdruck-Liebhaberin). Nun könnte sie vermutlich herausgefunden haben, dass sich anhand des Fingerabdrucks frühzeitig Brustkrebs erkennen ließe.
"Bei der Suche nach Molekülen, die uns das Geschlecht einer Person verraten, sind wir auf einige Moleküle gestoßen. Kleine Proteine und Peptide, die auch als potenzielle Biomarker für Brustkrebs infrage kommen", zitiert “Bild" die Professorin und beruft sich dabei auf einen Artikel aus der britischen “The Times".
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98-prozentige Genauigkeit bei Studie mit 15 Patientinnen
In einer Studie mit 15 Patientinnen habe Francese festgestellt, dass der Schweiß Proteine enthält, die es ermöglichen, Brustkrebs mit 98-prozentiger Genauigkeit zu erkennen, schreibt "Bild" weiter.
Wie es in der Studie heißt, die in der Fachzeitschrift "Scientific Reports" veröffentlicht wurde, hatten von den 15 Frauen fünf eine gutartige Brusterkrankung, weitere fünf Brustkrebs im Frühstadium und der Rest litt an metastasierendem Brustkrebs. Diese Diagnosen konnten anhand des Fingerabdrucktests mit 98-prozentiger Genauigkeit bestätigt werden.
Wenn die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie in größeren Studien bestätigt werden, könnte das Verfahren zur Vorsorge angewandt werden, wie Francese und ihr Team sich erhoffen. "Wir wollen die Mammografie nicht ersetzen, sondern die Zahl der Patientinnen, die sich ihr unnötigerweise unterziehen müssen, reduzieren", schrieb sie auf Twitter.
Verfahren könnte möglicherweise auch andere Krebsarten entdecken
Im nächsten Schritt will das Forscherteam nun untersuchen, ob das gleiche Verfahren auch bei anderen Krebsarten eingesetzt werden kann. Bei Prostatakrebs beispielsweise seien einige der gleichen Proteine beteiligt.
- Verwendete Quellen:
- Scientific reports: "Non-invasive screening of breast cancer from fingertip smears—a proof of concept study"