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800 Erdbeben bis zum Mittag

Drohender Vulkanausbruch auf Island: Magma steigt weiter Richtung Erdoberfläche 

  • Veröffentlicht: 15.11.2023
  • 17:31 Uhr
  • Michael Reimers
Ein Geologe der Universität von Island installiert einen Seismografen auf der von einem Vulkanausbruch bedrohten isländischen Halbinsel Reykjanes.
Ein Geologe der Universität von Island installiert einen Seismografen auf der von einem Vulkanausbruch bedrohten isländischen Halbinsel Reykjanes.© Raul Moreno/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Am Mittwoch (15. November) bebte die Erde seit Mitternacht bis zum Mittag mehr als 800 Mal auf Reykjanes. Auch das Magma des Vulkans auf der Halbinsel im Südwesten Islands nähert sich um mehrere Hundert Meter weiter der Erdoberfläche.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Innerhalb weniger Stunden registrierte Island am 15. November mehr 800 Erdbeben auf der Halbinsel Reykjanes.

  • Nach Angaben des isländischen Wetterdienstes nähert sich das Magma weiter der Erdoberfläche.

  • Einwohner:innen der evakuierten Stadt Grindavík durften am Mittwoch nochmals kurz zurückkehren, um wichtige Habseligkeiten aus ihren Wohnungen zu holen.

Die Anzeichen für einen Vulkanausbruch auf Island verstärken sich immer mehr. Das Magma auf der Halbinsel Reykjanes hat sich weiter zur Erdoberfläche vorgearbeitet, teilte der isländische Wetterdienst am Mittwoch (15. November) mit.

Das flüssige Gestein befinde sich wahrscheinlich noch in etwa 500 Metern Tiefe, erklärte Benedikt Ófeigsson vom isländischen Wetterdienst am Mittwoch im Sender RUV. Auf die Entwicklung deute auch ein zunehmender Schwefeldioxidgehalt in der Luft hin. Am Vortag wurde die Magma-Tiefe noch mit 800 Metern angegeben.

Im Video: Vulkanausbruch in Island: Was sind die Folgen für Deutschland?

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Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs des Vulkans nach wie vor hoch

Zudem kam es am Mittwoch von Mitternacht bis zum Mittag erneut zu 800 Erdbeben auf der Halbinsel im Südwesten Islands. Solche Erdbebenschwärme kündigen häufig das Ausbrechen von Vulkanen an. Im Vergleich zum Vortag sei das keine wesentliche Änderung, so Ófeigsson.

Die Erdstöße seien aber schwächer gewesen als noch am Freitag. Insbesondere an den Rändern scheine sich ein Teil des Magma-Tunnels zu verfestigen. Ófeigsson zufolge fließt jedoch weiteres Magma zu. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs des Vulkans sei nach wie vor hoch.

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Polizei erlaubt kurze Rückkehr nach Gridavík

Am Mittwoch gestattete die Polizei weiteren Einwohner:innen von Grindavík die kurzzeitige Rückkehr in die geräumte Stadt, um Habseligkeiten mitzunehmen. Zurückkehren durften nur Menschen, die es am Montag und Dienstag nicht geschafft hatten, in die Stadt zu gelangen. Sie wurden jetzt von der Polizei persönlich kontaktiert.

:newstime

Grindavík liegt rund 40 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik und wird seit Tagen von einem möglichen Vulkanausbruch bedroht. Die rund 3.700 Einwohner:innen mussten in der Nacht zu Samstag ihre Häuser verlassen, weil ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel unter Grindavík hindurch bis unter den Meeresboden verläuft. Die nahe gelegene Blaue Lagune, eine der bekanntesten Touristenattraktionen Islands, war bereits zuvor geschlossen worden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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