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Politik der alten Schule

Persönliche Anrufe und Repressalien: Wie Trump die Fäden für seine Wiederwahl zieht

  • Aktualisiert: 28.10.2023
  • 19:33 Uhr
  • Anne Funk
Um wieder Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden, fährt Ex-Präsident Donald Trump seine ganz eigene Taktik.
Um wieder Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden, fährt Ex-Präsident Donald Trump seine ganz eigene Taktik.© REUTERS

Nicht in Debatten, sondern aus dem Hinterzimmer findet ein großer Teil von Donald Trumps Wahlkampf statt. Um von den Republikanern zum offiziellen Kandidaten gewählt zu werden, bedient sich der Ex-Präsident einiger Mittel, um Parteifunktionäre auf seine Seite zu bringen.

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Man sieht ihn beim Golf, immer öfter auch vor Gericht, doch politischen Debatten, bei denen er sich für die Präsidentschaftswahl in Stellung bringen könnte, bleibt er fern: Donald Trump scheint den Wahlkampf für die Vorwahlen offenbar nicht ganz so ernst zu nehmen. Oder ist das Gegenteil der Fall? Verfolgt der 77-Jährige vielleicht doch seinen ganz eigenen Plan und zieht im Hintergrund die Fäden, damit sich seine Republikaner für ihn entscheiden?

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Einem Bericht der US-Zeitung "New York Times" (NYT) zufolge ist es genau das, was der Ex-Präsident tut. Zwar habe er bis vor wenigen Wochen relativ wenige öffentliche Wahlkampfveranstaltungen durchgeführt, doch Trump und sein Team seien nicht untätig geblieben. Monatelang hätten sie hinter den Kulissen alles dafür getan, um Allianzen mit wichtigen Parteifunktionären zu schließen und Notfallpläne zu schmieden. Auch versuchten sie, die Vorwahl- und Delegiertenregeln zu ihren Gunsten zu verändern.

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Bei all diesen Vorgängen soll es sich laut NYT um eine Absicherung Trumps handeln, sollte einer seiner Konkurrenten, zum Beispiel Floridas Gouverneur Ron DeSantis, frühzeitig das Rennen in einem der US-Bundesstaaten machen. Und dabei greife der 77-Jährige auch mal selbst zum Hörer oder werde anderweitig aktiv.

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"Hier ist Ihr Lieblingspräsident"

Kurz nachdem der neue Vorsitzende der Republikaner in Hawaii gewählt wurde, habe dieser eine Sprachnachricht erhalten, so die NYT: "Hier ist Ihr Lieblingspräsident", habe Trump Tim Dalhouse gesagt. "Ich rufe nur an, um Ihnen zu gratulieren." Eine ähnliche Nachricht bekam der Vorsitzende in Kansas kurz nach seinem Sieg. Der Vorsitzende der Republikaner in Nevada, Michael McDonald, erhielt sogar eine Einladung zu einem Abendessen in Mar-a-Lago, Trumps Anwesen. Wenige Monate später spielte eben dieser McDonald eine entscheidende Rolle, als die Republikaner in Nevada den Vorwahlkampf des Staates drastisch veränderten. Durch neue Regeln wird Trumps Hauptkonkurrent Ron DeSantis dort nun deutlich benachteiligt.

Persönliche Anrufe, Händeschütteln, Geplauder, Beziehungen und auch Repressalien: Es ist Parteipolitik der alten Schule, die Trump und sein Team hier betreiben. Denn es geht um die Stimmen der Delegierten, die es zu sammeln gilt. Mit der Akkumulation der formellen Unterstützung in den Staaten solle Trumps Nominierung auf dem Parteitag gesichert werden. Da werden beispielsweise Funktionäre eingeladen, mit Trump unter vier Augen zu sprechen, wie Scott Golden aus Tennessee berichtet. Der dortige Vorsitzende der Republikaner traf den 77-Jährigen bei einem Besuch im Frühjahr. "Das ist eine wichtige Sache. Letztendlich geht es darum, sicherzustellen, dass die eigene Person der Kandidat ist", so Golden. In den Nachrichten werde über solche Treffen eher selten berichtet.

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