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Internationale Forschung

Doch nicht der Asteroideneinschlag? Neue Erkenntnisse über Dino-Aussterben

  • Veröffentlicht: 31.10.2023
  • 15:37 Uhr
  • Olivia Kowalak
Forscher:innen wollen herausgefunden haben, dass der Asteroideneinschlag gar nicht schuld am Aussterben der Dinos war.
Forscher:innen wollen herausgefunden haben, dass der Asteroideneinschlag gar nicht schuld am Aussterben der Dinos war.© Michael Buholzer/Keystone/dpa

Forscher:innen aus Belgien gelang es, neue Erkenntnisse über das Aussterben der Dinos zu sammeln. Sedimentproben aus North Dakota gaben nähere Rückschlüsse darüber, was das Aussterben der Riesenechsen wirklich verursachte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein internationales Forschungsteam gewann neue Erkenntnisse über das Aussterben der Dinosaurier.

  • Sie stellten fest, dass Staubpartikel aus Silikat nach einem Asteroideneinschlag das Sonnenlicht blockierten.

  • Die Dinosaurier starben demnach aufgrund des dadurch entstandenen Temperaturabfalls um 15 Grad Celsius.

Warum die Dinosaurier vor rund 66 Millionen Jahren auf der Erde ausstarben, ist bis heute nicht komplett geklärt. Jetzt haben internationale Wissenschaftler:innen eine neue Theorie: Analysen gehen davon aus, dass feiner Staub aus pulverisiertem Silikat, also Granit und anderen Gesteinen, eine Schlüsselrolle gespielt haben könnte. Dies geht aus einem Artikel hervor, der in der Zeitschrift "Nature Geoscience" erschienen ist.

Demnach sei es vor 66 Millionen Jahren auf der heutigen mexikanischen Halbinsel Yucatan im Ort Chicxulub zu einem "apokalyptischen" Asteroideneinschlag gekommen. Wegen des heftigen Impakts – Waldbrände, Vulkanausbrüche und riesige Schwefelmengen – kühlte sich die Erdoberfläche, wie man vermutet, bis zu 15 Grad Celsius ab. Daraufhin seien 75 Prozent aller damals lebenden Tiere und Pflanzen gestorben. 

Computer-Simulation wirft Rekonstruktion um

Obwohl zahlreiche Aspekte dieses Szenarios noch ungeklärt bleiben, haben die Forscher:innen auf Basis von Sedimentproben weitere Erkenntnisse sammeln dürfen. Diese entnahm man in North Dakota, wo sich die damals entstandene Staubschicht abgesetzt hatte. Mittels einer Simulation des damaligen Klimas schenkte man dann den entnommenen Partikeln besondere Beachtung.

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"Wir haben speziell den obersten millimeterdünnen Abschnitt der Grenzschicht zwischen Kreide und Paläogen beprobt. Dieses Intervall wies eine sehr feine und gleichmäßige Korngrößenverteilung auf, die wir so interpretieren, dass sie den letzten atmosphärischen Fallout von ultrafeinem Staub im Zusammenhang mit dem Chicxulub-Einschlag darstellt", erklärt Studien-Co-Autor Pim Kaskes von der Universität Brüssel. Zuvor ging man von der Annahme aus, dass gewaltige Massen an Schwefel und Ruß für die Abkühlung verantwortlich gewesen seien. 

Mit den Ergebnissen der Analysen sei die Rekonstruktion der damaligen Ereignisse umgeworfen worden. "Unsere neuen Simulationen zeigen, dass eine Wolke solchen Silikatstaubs noch bis zu 15 Jahre nach dem Ereignis in der Atmosphäre verblieben sein könnte und in der ersten Zeit zu einer globalen Abkühlung der Erdoberfläche um bis zu 15 Grad Celsius beigetragen haben könnte", kommentierte Wissenschaftler Cem Berk Senel vom belgischen Royal Observatory in Brüssel die Erkenntnisse.

Photosynthese durch Silikatstaub blockiert

Der Silikatstaub erwies sich in den Simulationen als der "effizienteste Blocker der Photosynthese", stellte Philippe Claeys, Geologe und Planetenforscher an der Freien Universität Brüssel und Mitautor der Studie, fest. "Er macht die Atmosphäre undurchsichtig für das Sonnenlicht und behindert so den Photosyntheseprozess der Pflanzen", fügte er hinzu. Die Computersimulation zeigte, dass es zwei Jahre keine Photosynthese gegeben hätte, da 2.000 Milliarden Tonnen davon das Sonnenlicht blockiert hätten.

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"Es war der größte Asteroid, der die Erde in der letzten halben Milliarde Jahre getroffen hat, und er detonierte mit der Kraft von über einer Milliarde Atombomben zusammen. Aber das war es nicht, was die Dinosaurier und die 75 % der anderen ausgestorbenen Arten wirklich getötet hat", sagte Steve Brusatte, Professor für Paläontologie und Evolution an der Universität Edinburgh.

"Was wirklich zu ihrem Untergang führte, war das, was danach geschah, als der Staub und der Schmutz des Asteroideneinschlags in die Atmosphäre gelangten und die Sonne verdunkelten. Die Erde wurde für ein paar Jahre dunkel und kalt. Der Asteroid tötete nicht alle Dinosaurier auf einmal, aber er war ein heimlicher Mörder, der einen Zermürbungskrieg auslöste, der drei von vier Arten aussterben ließ", schlussfolgerte er.

  • Verwendete Quellen:
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