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Bundesarbeitsminister

"Deutsche sind keine Faulenzer": Heil strikt gegen Karenztage

  • Veröffentlicht: 09.01.2025
  • 03:59 Uhr
  • Rebecca Rudolph

Die Diskussion um die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall spitzt sich zu: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil weist den Vorschlag von Allianz-Chef Oliver Bäte entschieden zurück, den ersten Krankheitstag auf Kosten der Arbeitnehmer zu streichen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Hubertus Heil betont, dass die Deutschen keine Drückeberger seien und lehnt eine Einschränkung der Lohnfortzahlung strikt ab.

  • Besonders Arbeitnehmer:innen mit niedrigen Einkommen, vor allem Frauen, würden laut Heil unter einem Karenztag erheblich leiden.

  • Arbeitgeber:innen haben bereits jetzt die Möglichkeit, bei Verdacht auf Missbrauch ab dem ersten Krankheitstag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einzufordern.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat den Vorschlag von Allianz-Chef Oliver Bäte abgelehnt, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für den ersten Tag einer Krankmeldung abzuschaffen.

"Wer krank gemeldete Beschäftigte unter den Generalverdacht des Blaumachens stellt, hat ein verzerrtes Bild von den arbeitenden Menschen in diesem Land", sagte Heil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Deutschen seien keine Drückeberger und Faulenzer. "Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall einzuschränken, wird es mit mir und der SPD nicht geben."

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD).© Martin Schutt/dpa

Heil warnte, dass besonders Arbeitnehmer:innen mit niedrigen Einkommen unter einer Wiedereinführung des Karenztages leiden würden.

Es würde die Menschen hart treffen, die tatsächlich krank sind und die einen geringen Lohn haben, vor allem Frauen. Deshalb ist das der falsche Weg.

Hubertus Heil

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Der Allianz-Chef fordert die Wiedereinführung des Karenztags, sodass Arbeitnehmer:innen am ersten Krankheitstag keinen Lohn erhalten, da die Deutschen im letzten Jahr so oft krank waren wie nie zuvor. Kritik an diesem Vorschlag kommt prompt.

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Krank ohne Lohn?

Ein Arbeitgeber, der vermutet, dass ein Mitarbeiter unberechtigt fehlt, könne laut Heil bereits ab dem ersten Krankheitstag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einfordern. "Wer beim Blaumachen erwischt wird, muss außerdem mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen."

Allianz-Chef Oliver Bäte hatte angeregt, einen Karenztag einzuführen, wodurch Arbeitnehmer die Kosten für den ersten Krankheitstag selbst übernehmen müssten. Mit diesem Vorschlag hat Bäte eine Diskussion über die Kranbestandsregelungen in Deutschland entfacht, die im internationalen Vergleich statistisch als hoch gelten. Anders als in vielen anderen Ländern gibt es in Deutschland jedoch seit Jahrzehnten eine Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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