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Dunkelziffer könnte höher liegen

Deutsche in russischer Haft: Bundesregierung weiß von knapp 30 Betroffenen

  • Veröffentlicht: 23.02.2024
  • 16:16 Uhr
  • Lisa Apfel
Ein russisches Gefängnis in der Region Wladimir
Ein russisches Gefängnis in der Region Wladimir© REUTERS/Yulia Morozova

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine liegen die Beziehungen zwischen Moskau und Berlin auf Eis. Nun kommt heraus: Knapp 30 deutsche Staatsbürger befinden sich aktuell in russischer Haft – und es könnten noch mehr sein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Knapp 30 deutsche Staatsbürger befinden sich aktuell in russischer Haft.

  • Laut der Bundesregierung ist es jedoch nicht auszuschließen, dass es noch mehr deutsche Inhaftierte in Russland gibt.

  • Das Auswärtige Amt warnt bereits vor der Gefahr willkürlicher Festnahmen in Russland.

In Russland befinden sich derzeit knapp 30 deutsche Staatsbürger im Gefängnis. Die Zahl der deutschen Inhaftierten könnte aber noch höher liegen, wie die Bundesregierung auf eine schriftliche Frage des Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko vom Bündnis Sahra Wagenknecht mitteilte: "Es ist nicht auszuschließen, dass es weitere Inhaftierte mit deutscher Staatsangehörigkeit gibt, von denen die Bundesregierung bislang keine Kenntnis hat", heißt es in der Antwort, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zudem habe etwa die Hälfte von ihnen auch die russische Staatsangehörigkeit.

Deutscher in Russland wegen Cannabis-Gummibärchen festgenommen

Erst kürzlich machte der Fall eines 38-jährigen Deutschen Schlagzeilen. Er war wegen cannabishaltiger Gummibärchen im Gepäck am Flughafen von Sankt Petersburg festgenommen worden.

Der Zoll der russischen Stadt teilte mit, bei der Einreise nach Russland sei bei dem Mann eine Tüte mit sechs Fruchtgummis im Gesamtgewicht von 20 Gramm gefunden worden. Ein Schnelltest habe ergeben, dass die Süßigkeiten Tetrahydrocannabinol enthielten – dem Hauptwirkstoff von Cannabis. Bei einer Verurteilung wegen Drogenbesitzes drohten dem deutschen Reisenden in Russland bis zu sieben Jahre Haft, berichtete die Zeitung "RBC". Russischen Angaben zufolge war er von Hamburg über Istanbul nach Sankt Petersburg geflogen.

Auch prominente Beispiele gibt es in Sachen russische Haft: Im Jahr 2022 war die US-Basketballerin Brittney Griner wegen geringer Mengen Cannbisöl in Russland festgenommen worden. Sie wurde wegen Drogenschmuggels zu neun Jahren Haft verurteilt und später gegen einen in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler ausgetauscht.

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Deutscher Politiker im Visier

"Ich habe keine Angst": FDP-Politiker auf Putins Fahndungsliste

Der Frankfurter FDP-Politiker Michael Rubin gerät ins Visier des russischen Innenministeriums und ist nun zur Fahndung ausgeschrieben. FDP-Parteichef Christian Lindner spricht von einem "Einschüchterungsversuch".

  • 16.02.2024
  • 10:53 Uhr

Auswärtiges Amt warnt vor willkürlichen Festnahmen in Russland

Die Bundesregierung wies in ihrer Antwort an den Abgeordneten Hunko darauf hin, dass das Auswärtige Amt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen bereits vor der Gefahr willkürlicher Festnahmen in Russland warne.

Vergangene Woche hatte das russische Investigativmedium "Mediazona" Auszüge aus dem russischen Fahndungsregister veröffentlicht, die belegen, dass dort zahlreiche westliche Politiker aufgeführt sind. Die Journalist:innen berichteten vor allem über betroffene ranghohe Vertreter aus dem Baltikum, darunter die estnische Regierungschefin Kaja Kallas. Auf der Liste zu finden ist auch der Name des FDP-Kommunalpolitikers Michael Rubin aus Frankfurt am Main.

"Die Bundesregierung muss dringend aufklären, bei wie vielen in Russland inhaftierten Deutschen es sich aus ihrer Sicht um willkürliche Festnahmen handelt", forderte Hunko. Der Abgeordnete, der im Bundestag der Gruppe des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) angehört, sagte, dies sei notwendig, um die deutsche Öffentlichkeit besser vorwarnen zu können.

Im Video: Russland schreibt Nawalnys Bruder zur Fahndung aus

Russland schreibt Nawalnys Bruder zur Fahndung aus

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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