Studie enthüllt
Corona-Pandemie: Übersterblichkeit im Osten Deutschlands stärker ausgeprägt
- Aktualisiert: 02.08.2024
- 09:36 Uhr
- Benedikt Rammer
Eine Studie zeigt große regionale Unterschiede in der Übersterblichkeit während der Corona-Pandemie. Besonders auffällig ist das Ost-West-Gefälle, sowohl in Deutschland als auch im europäischen Vergleich.
Das Wichtigste in Kürze
Die Übersterblichkeit in der Corona-Pandemie variierte laut einer aktuellen Studie stark zwischen Ost- und Westeuropa sowie innerhalb Deutschlands.
Sozioökonomische Faktoren und Lebensgewohnheiten spielen eine entscheidende Rolle bei den regionalen Unterschieden.
Die Studie basiert auf umfangreichen Datenanalysen aus zahlreichen europäischen Regionen.
Während der Corona-Pandemie gab es signifikante Unterschiede in der Übersterblichkeit zwischen verschiedenen Regionen Europas, einschließlich Deutschlands. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die im Fachmagazin "Nature Communications" veröffentlicht wurde. Besonders auffällig ist das Ost-West-Gefälle.
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Deutliche Differenzen innerhalb Deutschlands
Laut der Auswertung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und des Französischen Instituts für demografische Studien war die Übersterblichkeit 2021 in Thüringen sowie Teilen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg mit eineinhalb bis zwei Jahren besonders hoch. Im Gegensatz dazu lag sie im westlichen Teil Deutschlands unter einem Jahr, abgesehen von einigen Gebieten in Bayern.
Auch auf europäischer Ebene zeigte sich 2021 ein klares Ost-West-Gefälle. In osteuropäischen Ländern wie der Slowakei, Ungarn und Lettland lag die Lebenserwartung deutlich unter dem statistisch erwarteten Wert. Dies verdeutlicht die gravierenden regionalen Unterschiede, die durch verschiedene sozioökonomische Faktoren beeinflusst werden könnten.
Auch wirtschaftliche Faktoren für Disparitäten verantwortlich
Die Gründe für diese Disparitäten sind vielschichtig. Neben einem höheren Durchschnittsalter wird auch eine schlechtere wirtschaftliche Entwicklung in vielen östlichen Regionen als Ursache genannt. Zudem führen Lebensstilfaktoren wie höherer Tabak- und Alkoholkonsum sowie geringere körperliche Aktivität zu einer schlechteren Gesundheitsbilanz.
Für die Studie wurden Daten aus 569 Regionen aus 25 europäischen Ländern analysiert, basierend auf der langfristigen Entwicklung der Lebenserwartung vor 2020. Die Abweichungen zwischen den prognostizierten und tatsächlich gemessenen Werten ergaben Aufschluss über die Über- oder Untersterblichkeit.
- Verwendete Quellen: