Aktuelle Umfragen
Bundestagswahl: Merz klar vorn - aber viele Wähler noch unentschlossen
- Veröffentlicht: 14.02.2025
- 12:40 Uhr
- Joachim Vonderthann
Bei den Umfragen rund eine Woche vor der Bundestagswahl gibt es keine großen Bewegungen. Auffällig jedoch: Viele wissen noch nicht, wen sie wählen sollen.
Gut eine Woche vor der Bundestagswahl gibt es bei zwei aktuellen Umfragen nur wenig Bewegung. Allerdings sind viele Wähler:innen noch unentschlossen, welcher Partei sie am 23. Februar ihre Stimme geben werden. Wie eine Erhebung des Instituts Allensbach für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ergab, haben sich 38 Prozent derer, die wählen wollen, noch nicht entschieden. Im ZDF-"Politbarometer" gaben 28 Prozent an, dass sie noch nicht sicher sind, ob und wen sie wählen.
Merz und Union liegen weiter vorn
Bei der sogenannten Sonntagsfrage liegt weiterhin die Union vorn. Wenn die Bundestagswahl an diesem Sonntag wäre, würden der Allensbach-Umfrage zufolge 32 Prozent ihre Stimme CDU und CSU geben. Im "Politbarometer" kommt die Union unverändert auf 30 Prozent. Dahinter liegt die AfD mit 20 Prozent in beiden Umfragen, vor der SPD, die auf 15 bis 16 Prozent kommt und den Grünen mit 13 bis 14 Prozent.
Die FDP muss mit 4 bis 5 Prozent weiter um den Wiedereinzug in den Bundestag zittern, ebenso das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 4 Prozent in beiden Umfragen. Die Umfragewerte für die Linke stabilisieren sich dagegen weiter, sie kommt inzwischen auf bei Allensbach auf 6 Prozent, beim Politbarometer sogar auf 7 Prozent. Diesen Wert hatte die Linke zuletzt Ende Januar 2022 erreicht.
Bei der Frage, wen man am liebsten als künftigen Bundeskanzler oder als Bundeskanzlerin möchte, liegt Unions-Kandidat Friedrich Merz bei der ZDF-Umfrage weiter klar vorn und kann seinen Wert gegenüber der Vorwoche um einen Punkt auf 33 Prozent steigern. Es folgen mit Abstand Grünen-Kandidat Robert Habeck mit 24 Prozent (unverändert), SPD-Kanzler Olaf Scholz mit 17 Prozent (minus 1) und AfD-Kandidatin Alice Weidel mit 14 Prozent (plus 1).
Interesse an Bundestagswahl sehr hoch
Was in der von der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF durchgeführten Umfrage auffällt: Das Interesse an dieser Bundestagswahl ist extrem hoch. 87 Prozent der Befragten, und damit deutlich mehr als im vergleichbaren Zeitfenster vor der letzten Bundestagswahl (Sep. 2021: 76 Prozent), interessieren sich nach eigenen Angaben (sehr) stark für die Wahl. Nur 12 Prozent haben weniger oder gar kein Interesse daran.
Bei den möglichen Koalitionen nach der Wahl bekommt kein Modell eine Mehrheit. Eine von der CDU/CSU geführte Koalition mit der SPD wird laut "Politbarometer" mit 39 Prozent noch am häufigsten positiv beurteilt, vor drei Wochen waren es nur 33 Prozent. 44 Prozent (vor drei Wochen: 48 Prozent) fänden ein schwarz-rotes Bündnis demnach schlecht (egal: 13 Prozent; vor drei Wochen 15 Prozent).
Schwarz-rote Koalition noch am ehesten
Für eine Regierung aus SPD, Grünen und Linke unter Führung der SPD sprechen sich lediglich 30 Prozent aus. 60 Prozent bewerten diese Konstellation negativ (egal: 7 Prozent). Eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen wird noch negativer gesehen (62 Prozent; gut: 25 Prozent, egal: 10 Prozent. Die größte Ablehnung der Befragten gab es für ein Bündnis aus CDU/CSU und AfD (76 Prozent; gut: 18 Prozent; egal: 4 Prozent).
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa