Anzeige
"Szenario Trump 2.0"

Bundesregierung bereitet sich intensiv auf Trump-Wahlsieg vor

  • Aktualisiert: 15.07.2024
  • 05:57 Uhr
  • Rebecca Rudolph

Nach den Worten des Transatlantik-Koordinators Link, bereitet sich die Bundesregierung intensiv auf eine mögliche zweite US-Präsidentschaft des ehemaligen Amtsinhabers Donald Trump vor.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesregierung fürchtet nach dem gescheiterten Attentat eine weitere Polarisierung in den USA.

  • Zugleich plane man für ein "Szenario Trump 2.0", erklärt der Berliner Transatlantik-Koordinator.

  • In jedem Fall steigen die Anforderungen an die EU und Deutschland.

Nach dem Angriff auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat Michael Link, der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, seine Besorgnis über die politische Stabilität der Vereinigten Staaten zum Ausdruck gebracht. "Der heimtückische Anschlag auf Donald Trump droht, die ohnehin bereits dramatische Polarisierung zwischen den politischen Lagern auf die Spitze zu treiben", sagte der FDP-Politiker dem Redaktions Netzwerk Deutschland (RND). "Es bleibt zu hoffen, dass die Anhänger Trumps jetzt besonnen reagieren", fügte Link hinzu. 

Zahllose US-Bürger wollen jetzt ein Innehalten und kein weiteres Anheizen der Polarisierungsspirale.

Michael Link, Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung

"Trump im Weißen Haus wäre eine Herausforderung für uns"

Gleichzeitig versicherte der Transatlantik-Koordinator in dem Interview, dass sich die Bundesregierung auf einen möglichen Sieg Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November vorbereite. "Egal, was im November passiert, müssen wir uns darauf einstellen, dass die Anforderungen an Deutschland und die EU für mehr Eigenverantwortung steigen werden", so Link.

Während der amtierende Präsident Joe Biden "Deutschland und insbesondere die EU als Institution und Partner sehr ernst nimmt", legt der Republikaner Trump nach Einschätzung von Link "deutlich weniger Wert auf Allianzen und Verbündete". "Trump im Weißen Haus wäre eine Herausforderung für uns", räumte der im Auswärtigen Amt angesiedelte Regierungsbeauftragte ein.

Die Bundesregierung bereitet sich nach den Worten ihres Transatlantik-Koordinators Michael Link auf eine mögliche zweite US-Präsidentschaft Donald Trumps vor.
Die Bundesregierung bereitet sich nach den Worten ihres Transatlantik-Koordinators Michael Link auf eine mögliche zweite US-Präsidentschaft Donald Trumps vor.© Hannes P Albert/dpa
Anzeige
Anzeige

"Pläne für Szenario Trump 2.0"

"Neben den intensiven Vorbereitungen der Bundesregierung, die hinter den Kulissen sehr intensiv, aber selbstverständlich vertraulich laufen, braucht es auch einen Schulterschluss der demokratischen Parteien, Fraktionen und politischen Stiftungen", erläuterte Link. Daher vernetze er sich "seit Langem auch mit den fachlich zuständigen Kollegen in CDU und CSU intensiv zum Thema Vorbereitung auf ein mögliches Szenario Trump 2.0".

Link nannte außerdem die Gouverneure und Abgeordneten in den US-Bundesstaaten sowie deutsche Wirtschaftsvertreter in den USA als weitere wichtige Akteure. "Dort, wo die deutsche Wirtschaft in den USA stark investiert ist, spielt sie eine enorme Rolle", sagte der FDP-Politiker. "Örtliche republikanische Abgeordnete und Gouverneure wollen deshalb alles andere als einen Handelskonflikt der USA mit der EU - auch wenn sie nach außen hin momentan alle Trump unterstützen."

Im Video: Attentat in den USA - Biden verurteilt Schüsse auf Trump

Der ehemalige Präsident soll auf dem am Montag (15. Juli) beginnenden Nominierungsparteitag der US-Republikaner in Milwaukee offiziell zum Präsidentschaftskandidaten für die Wahl am 5. November ernannt werden.

Am Samstag (13. Juli, Ortszeit) hatte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania nur knapp einen Mordanschlag überlebt. Er wurde angeschossen und erlitt eine leichte Verletzung am Ohr. Neben dem mutmaßlichen Schützen kam auch ein Zuschauer ums Leben, zwei weitere Personen wurden schwer verletzt.

Mehr News und Videos
Martin Schirdewan und Janine Wissler
News

Linken-Vorsitzende Wissler und Schirdewan kündigen Rückzug an

  • 18.08.2024
  • 14:06 Uhr