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Sie griffen in der Nacht an

Brutales Massaker fordert 26 Tote in Papua-Neuguinea

  • Veröffentlicht: 26.07.2024
  • 10:54 Uhr
  • dpa
Angehörige eines halbnomadischen Stammes haben sich im Regenwald in dem Dorf Lembafori im Nordwesten von Papua auf der Insel Neuguinea angesiedelt. (Symbolbild)
Angehörige eines halbnomadischen Stammes haben sich im Regenwald in dem Dorf Lembafori im Nordwesten von Papua auf der Insel Neuguinea angesiedelt. (Symbolbild)© imago/epd

Am frühen Morgen greifen Männer in Papua-Neuguinea drei Dörfer an und ermorden Dutzende Bewohner. Auch vor Kindern machen sie nicht Halt. Bei den Vereinten Nationen herrscht Entsetzen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens 26 Menschen, darunter 16 Kinder, wurden bei Angriffen in Papua-Neuguinea getötet.

  • Die Gewalt brach aus, weil es Streitigkeiten um Land- und Wasserrechte gab.

  • Über 200 Menschen sind auf der Flucht, nachdem ihre Häuser niedergebrannt wurden.

Inhalt

  • Angriff mit Speeren und Äxten
  • Stammeskriege keine Seltenheit

Bei Angriffen auf drei Dörfer im Norden von Papua-Neuguinea sind UN-Angaben zufolge mindestens 26 Menschen ermordet worden. Unter den Opfern seien 16 Kinder, teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, mit. Auslöser der Gewalt in der Provinz Ost-Sepik waren demnach Streitigkeiten um Land- und Wasserrechte. "Ich bin entsetzt über den schockierenden Ausbruch tödlicher Gewalt in Papua-Neuguinea", schrieb Türk.

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Die Zahl der Toten könnte auf mehr als 50 steigen, da die Behörden noch nach Vermissten suchten, hieß es. Rund 200 Menschen seien auf der Flucht, nachdem ihre Häuser niedergebrannt worden seien. Die Massaker ereigneten sich bereits am 16. und 18. Juli.

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Angriff mit Speeren und Äxten

Verantwortlich sei mutmaßlich eine Gruppe von 33 Männern aus Nachbardörfern, die ihre Opfer im Morgengrauen unter anderem mit Schusswaffen, Speeren, Messern und Äxten angegriffen hätten, schrieb die Zeitung "The National" unter Berufung auf die örtliche Polizei. Viele Frauen und Kinder seien zuvor vergewaltigt worden.

Ein Überlebender sagte: "Der Angriff kam ganz überraschend, und wir waren völlig hilflos." Die Bewohner seien in alle Richtungen gerannt und hätten teilweise versucht, auf Kanus zu fliehen. "Einige wurden dabei von Speeren getroffen und fielen in den Fluss."

Der Angriff kam ganz überraschend, und wir waren völlig hilflos.

Überlebender

Türk forderte die zuständigen Behörden auf, "unverzüglich unparteiische und transparente Untersuchungen durchzuführen und sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden". Die betroffenen Familien müssten zudem Entschädigungen und Schutz vor künftigen Angriffen erhalten.

Stammeskriege keine Seltenheit

Es war bereits der zweite schwere Gewaltausbruch in dem Inselstaat. Bei einer gewalttätigen Stammesfehde im Hochland waren im Februar mehr als 50 Menschen getötet worden. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Enga, mehr als 580 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Port Moresby.

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:newstime

Die Tropeninsel Papua-Neuguinea liegt nördlich von Australien. Sie ist wild und teilweise unerforscht. Zehn Millionen Einwohner leben in dem Commonwealth-Land, die meisten in bitterer Armut - trotz reicher Vorkommen an Rohstoffen wie Öl, Gas und Gold. Stammeskriege zwischen indigenen Gruppen gibt es vor allem im Hochland schon lange. Auf gegenseitige Vorwürfe folgen Angriffe, die dann oft mit Vergeltungsschlägen beantwortet werden.

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