Flüchtlinge im Arbeitsmarkt
Brisanter Ramelow-Vorstoß: Integrations- und Sprachkurse für Flüchtlinge teils überflüssig
- Veröffentlicht: 09.10.2023
- 15:40 Uhr
- Emre Bölükbasi
Der deutsche Arbeitsmarkt sucht händeringend nach Verstärkung - auch aus dem Ausland. Thüringens Ministerpräsident Ramelow wagt jetzt vor diesem Hintergrund einen skurrilen Vorstoß und spricht sich gegen obligatorische Integrations- und Sprachkurse für Flüchtlinge aus.
Das Wichtigste in Kürze
Der deutsche Arbeitsmarkt sucht nach Verstärkung.
Vor diesem Hintergrund spricht sich Thüringens Ministerpräsident Ramelow für eine rasche Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt.
Die obligatorischen Integrations- und Sprachkurse seien vor diesem Hintergrund teils unnötig.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erachtet wegen der Probleme des deutschen Arbeitsmarktes die obligatorischen Integrations- und Sprachkurse für Flüchtlinge als überflüssig. "Die Unternehmen stehen bereit und sagen, wir brauchen jede Hand", zitierte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) den Linkspolitiker am Montag (9. Oktober) aus einem Interview mit der "Thüringer Allgemeinen".
Die Aussagen des Linkspolitikers kommen vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Die zentrale Forderung Ramelows: eine schnellere Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. "Für mich hat Priorität, dass die Menschen mit dem, was sie können und an Fähigkeiten mitbringen, deutlich schneller in Arbeit kommen", unterstrich er.
Flüchtlingsgipfel "duldet keinen Aufschub mehr"
Mit Blick auf die gegenwärtigen Probleme bezüglich des Umgangs mit Flüchtlingen forderte der Ministerpräsident zudem rasche Entscheidungen. Der für November geplante Flüchtlingsgipfel von Bund und Ländern müsse etwa vorgezogen werden. "Je schneller wir reden, desto besser. Finanzierungsfragen, Fragen der Arbeitsmigration: Das duldet keinen Aufschub mehr", stellte er klar. Länder und Kommunen seien "am Limit".
Ramelow übte auch Selbstkritik in dem Interview. Land und Kommunen würden in Thüringen nicht ausreichend zusammenarbeiten. Er sei verärgert über diesen Umstand.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Thüringer Allgemeine: Ramelow zu Flüchtlingslage in Thüringen: "Mach erstmal zu"