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SAT.1-Sendung "Kannste (nochmal) Kanzler??"

"Bist ein bisschen steif": Scholz und Merz beantworten Kinderfragen

  • Veröffentlicht: 13.02.2025
  • 02:50 Uhr
  • Franziska Hursach
Für eine Fernsehsendung wurden die Kanzlerkandidaten von SPD und CDU von Kindern befragt.
Für eine Fernsehsendung wurden die Kanzlerkandidaten von SPD und CDU von Kindern befragt.© Michael Kappeler/dpa-Pool/dpa

Kurz vor der Bundestagswahl stellten sich Olaf Scholz und Friedrich Merz in der SAT.1-Sendung "Kannste (nochmal) Kanzler??" den Fragen von Kindern - von Migration über Inflation bis hin zum Ukraine-Krieg.

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Inhalt

Kurz vor der Bundestagswahl haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in der SAT.1-Sendung "Kannste (nochmal) Kanzler??" den Fragen von Kindern gestellt. Die beiden Spitzenpolitiker wurden von Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren einem Kreuzverhör unterzogen - inklusive unangenehmer Themen.

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So wollten die Kinder von Scholz wissen, warum es in der Ampel-Koalition zum Bruch kam. Warum habe er nicht einfach einen "Streitschlicht-Minister" eingeführt, um die Konflikte - besonders mit dem damaligen Finanzminister Christian Lindner (FDP) - zu lösen? "Hilft nicht, wenn sich einer nicht einigen will", antwortete Scholz. Trotzdem räumte der SPD-Politiker ein, die Ampel-Koalition wohl doch zu spät beendet zu haben.

Merz mit Pascha-Aussage konfrontiert

Auch ging es in der Sendung um das Thema Migration. Der vierzehnjährige Rachid konfrontierte Merz mit seinem umstrittenen Spruch über "die kleinen Paschas". "Ich hatte das Gefühl, dass Sie mich mit denen in einen Topf werfen", sagte Rachid, der in Deutschland geboren ist und dessen Eltern aus Syrien stammen. "Ich fand das nicht fair."

Der CDU-Chef widersprach daraufhin deutlich. Er habe damals lediglich Lehrerinnen zitiert, die derartige Aussagen zu ihm gesagt hatten. Weiter betonte er: Familien, Syrer und andere, die hier seien, die hier arbeiteten, die bräuchte man und die wolle man auch hier haben.

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Wahlkampf, Inflation und Ukraine-Krieg

Auch der Wahlkampf war ein Thema: "Ich finde, Sie beide befinden sich in einem Teufelskreis aus Streit", stellte eine Schülerin fest und richtete eine direkte Frage an Scholz: Sollte nicht mal einer aufhören? Der Kanzler betonte, dass man zwar freundlich bleiben müsse, sich aber auch zur Wehr setzen sollte.

Scholz erklärt hohe Döner-Preise

Auch mit der Inflation konfrontierten die Schülerinnen und Schüler den Kanzler indirekt: Warum der Döner so teuer sei, will ein Mädchen wissen. Dass dieser aktuell so teuer ist, liege an den hohen Energiekosten und der Preissteigerung bei den Zutaten, so Scholz. Obendrein seien die Löhne für Angestellte ein weiterer Faktor.

Cosma und Finn richteten ihre Fragen an Merz. Sie wollten wissen, ob er Ideen habe, wie man den Ukraine-Krieg beenden könne, damit sie ihre Familien in Belarus und der Ukraine wieder besuchen könnten. Merz versicherte, dass man alles dafür tue, doch er stellte klar: "Wir können den Krieg nicht beenden. Putin kann den Krieg beenden." Und weiter: "Er muss irgendwann die Aussichtslosigkeit erkennen, diesen Krieg mit militärischen Mitteln zu gewinnen."

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Kaubonbons und Tischkicker

Doch es gab nicht nur kritische Fragen - die Kinder wollten auch Persönliches von den Politikern wissen. Ob er seine Schulzeit vermisse, wurde etwa Merz gefragt. Nein, sagte der und gab zu: "Ich bin kein besonders guter Schüler gewesen."

Neben den Gesprächen hatten die Kinder auch Spiele vorbereitet. Eine Schülerin wandte sich an Scholz: "Manche Menschen denken ja, dass du ein bisschen steif bist." Deshalb sollte der Kanzler die nächsten Fragen nur mit seiner Mimik beantworten - ohne Worte. Nach einigen Gesichtsausdrücken bekam Scholz eine kleine Herausforderung: Er musste ein saures Kaubonbon essen.

Merz zeigte sich beeindruckt von den jungen Fragesteller:innen: "Ich war teilweise wirklich überrascht, wie auch die Kleineren wirklich gut in den Themen drin waren." Zum Abschluss stellte er sich noch einem Duell am Tischkicker. Die Kinder waren auch von Merz überzeugt, erwähnten aber auch kurz die "grantige" Art des CDU-Politikers. Er sei in der Debatte um seine "Pascha"-Aussage ein wenig forsch geworden.

"Das war total spannend und unglaublich lebendig", resümierte hingegen Scholz. Über die Fragen der Kinder zu echten politischen Problemen habe er sich sehr gefreut.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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