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Medikamentenmangel

Berlins Apotheken stellen Fiebersäfte für Kinder jetzt selbst her

  • Aktualisiert: 29.12.2022
  • 16:17 Uhr
  • Lena Glöckner

Wegen des anhaltenden Medikamentenmangels stellen Berliner Apotheken Fiebersäfte für Kinder nun selbst her. Tabletten seien ausreichend vorhanden, nur die Applikationsformen für Kinder fehlten.

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Apotheken in Berlin stellen Fiebersaft für Kinder von nun an vorerst selbst her. "Es ist nicht so, dass wir überhaupt kein Ibuprofen und kein Paracetamol haben, Tabletten sind ausreichend vorhanden. Aber die Applikationsformen für die Kinder fehlen", sagte Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins, am Mittwoch (28. November) im RBB Inforadio. Fiebersäfte und Zäpfchen in einzelnen Wirkstärken seien Mangelware und müssten von den Apotheken selbst hergestellt werden. Die über die Feiertage im Notdienst tätigen Kolleg:innen hätten sich so Vorräte aufgebaut.

"Enorme Leistung, die Versorgung aufrechtzuerhalten"

Arzneien selbst herzustellen sei prinzipiell möglich, allerdings gebe es dann eine andere Abrechnungsform. Durch eine entsprechende Erklärung der Ersatzkassen sei hier die Abrechnung dieser Medikamente bereits möglich, bei den Primärkassen fehle diese jedoch noch. "Die Regelungen kommen langsam in die Gänge, aber es ist momentan noch eine enorme Leistung für die Apotheken, die Versorgung aufrechtzuerhalten", so Rüdinger, die selbst eine Apotheke in Berlin-Lichtenberg betreibt.

Insgesamt spreche man sich für mehr Wirkstoff-Produktion in Europa aus, um den Medikamenten-Mangel zu bekämpfen. Das Gesundheitswesen werde derzeit "kontinuierlich kaputt gespart", so Rüdinger. Vergangene Woche hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Eckpunkte für ein Gesetz vorgestellt, das unter anderem neue Preisregeln vorsieht und Lieferungen für Anbieter wirtschaftlich attraktiver machen soll. Europäische Produzenten sollen generell stärker zum Zuge kommen. Umgesetzt werden sollen die Gesetzespläne im neuen Jahr.

  • Verwendete Quellen:
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