Massives Lieferproblem
Eltern alarmiert: Medikamente für Kinder werden knapp
- Veröffentlicht: 15.12.2022
- 14:55 Uhr
- Lisa Apfel
Durch die aktuelle Krankheitswelle werden Medikamente für Kinder knapp. Eltern sind besorgt, Kinder- und Jugendärzte schlagen Alarm.
Das Wichtigste in Kürze
Die Medikamente für Kleinkinder gehen zur Neige.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte fordert deshalb ein Einschreiten der Bundesregierung.
Laut deren Präsident Thomas Fischbach ist die derzeitige Lage ein "Armutszeugnis".
"Brauchen Beschaffungsaktion"
Die derzeit hohe Krankheitsquote unter Kindern wirkt sich auch auf die Nachfrage nach Gegenmitteln aus: Momentan herrscht ein massives Lieferproblem von Medikamenten für Kleinkinder. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte fordert nun sogar ein kurzfristiges Einschreiten der Bundesregierung. "Wir brauchen jetzt eine von der Politik angeschobene Beschaffungsaktion, um wie zu Beginn der Corona-Pandemie in einer Notlage schnell an Fiebersaft, bestimmte Antibiotika und andere selten gewordene Präparate für kleine Kinder zu kommen", so Verbandspräsident Thomas Fischbach zur "Rheinischen Post".
Mangel an simplen Medikamenten "Armutszeugnis"
Es sei ein Armutszeugnis, dass so simple Medikamente wie ein Fiebersaft häufig nicht mehr verfügbar seien. Es gäbe zu wenig solcher Mittel, weil die Festpreisregelung, also Höchstbeträge für die Erstattung von Arzneimittelpreisen durch die gesetzlichen Krankenkassen, zu einem Abwandern der Produktion in Billiglohnländer wie Indien oder China geführt habe. Da es auch bei Medikamenten für Erwachsene zuletzt Engpässe gegeben hatte, will die Bundesregierung das Vergaberecht ändern.
Bundesgesundheitsministerium will handeln
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte bereits Ende November, Ziel sei es, Lieferketten breiter anzulegen, damit die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern abnimmt. Nach der Einschätzung von Ärztevertreter Fischbach kommen die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgestellten Pläne allerdings zu spät.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa