"Hungern, bis ihr ehrlich seid"
Berlin: Klimaaktivist im Hungerstreik wurde in Krankenhaus eingeliefert
- Aktualisiert: 04.06.2024
- 16:38 Uhr
- Franziska Hursach
Seit 89 Tagen nimmt Wolfgang Metzeler-Kick keine Nahrung mehr zu sich. Nun wurde der Aktivist im Hungerstreik ins Bundeswehr-Krankenhaus gebracht.
Das Wichtigste in Kürze
Um eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Klimakatastrophe zu erhalten, protestieren mehrere Aktivist:innen für die Kampagne "Hungern, bis ihr ehrlich seid".
Der sich im Hungerstreik befindende Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick musste nach 89 Tagen ohne Nahrung ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Zuvor sei der Zustand des 49-Jährigen als "akut lebensgefährlich" eingestuft worden, seine aktuellen Umstände seien bislang unklar.
Wegen seines lebensbedrohlichen Zustandes ist der Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der 49-Jährige ist ein Teilnehmer des Klima-Hungerstreiks in Berlin. Nach Angaben der Kampagne "Hungern, bis ihr ehrlich seid" sei der Aktivist am Montagabend (3. Juni) ins Bundeswehr-Krankenhaus gebracht worden. Sein Zustand sei bislang unklar.
Externer Inhalt
Seit 89 Tagen keine Nahrung
Laut der Initiative befindet sich der Mann bereits seit 89 Tagen im Hungerstreik. Sein Gesundheitszustand sei von einem betreuenden Ärzte-Team zuletzt als akut lebensgefährlich eingestuft worden.
Doch Metzeler-Kick ist nicht der einzige, der hungert. Mehrere Aktivist:innen der Kampagne sind seit Wochen in Berlin im Hungerstreik und teils schwer gesundheitlich angeschlagen.
Im Video: Scholz gegen "Letzte Generation" - Aktivisten schreien Kanzler nieder
Scholz gegen "Letzte Generation": Aktivisten schreien Kanzler nieder
Das Ziel der Protestierenden: Eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz. Darin soll der SPD-Politiker unter anderem sagen, dass die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre schon jetzt zu hoch und kein CO₂-Budget mehr übrig sei. Scholz solle ansprechen, wie bedrohlich die Klimakatastrophe ist.
Aktivist kritisiert Bundesregierung
Metzeler-Kick kritisierte laut vorbereiteten Zitaten, dass die Regierung eher bereit sei, Hungernde sterben zu lassen, als wissenschaftliche Fakten anzuerkennen. Die Hungerstreikenden riefen zu gewaltfreien Protesten auf.
Kanzler Scholz hatte kürzlich an die Teilnehmenden des Hungerstreiks appelliert, ihre Aktion abzubrechen. Das sei sein Wunsch, so Scholz bei einem von der "Thüringer Allgemeinen" organisierten Bürgergespräch. Auf die Forderungen der Aktivist:innen wolle er laut eines Regierungssprechers nicht eingehen.
Im Video: Olaf Scholz - "Gespräch mit Klimaaktivisten verstörte mich nachhaltig"
Olaf Scholz: "Gespräch mit Klimaaktivisten verstörte mich nachhaltig"
Seit Anfang März leben mehrere Aktivist:innen in einem Zeltcamp - zunächst in der Nähe des Kanzleramts, seit Ende April im Invalidenpark. Metzeler-Kick hatte seinen Hungerstreik am 7. März begonnen, weitere Menschen schlossen sich ihm später an.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa