Anzeige
Gegengewicht zu US-Konzernen

Bei Überraschungs-Auftritt auf Twitch: Habeck fordert europäische X-Alternative

  • Veröffentlicht: 15.01.2025
  • 14:36 Uhr
  • Claudia Scheele

Der Wahlkampf für die nächste Bundestagswahl befindet sich mitten in der heißen Phase. Grünen-Kanzlerkandidat versucht nun, die jungen Wähler:innen zu gewinnen und erschien dafür in einem Twitch-Stream von "HandOfBlood".

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Es war die Überraschung für die Zuschauer:innen des Twitch-Kanals HandOfBlood am Dienstagabend (14. Januar).

  • Robert Habeck spricht fast zweieinhalb Stunden mit dem Twitch-Moderator über alles mögliche, aber auch über das Grünen-Wahlprogramm.

  • Die Kommentare reichen von "cool" bis "jetzt bin ich raus". Doch Habeck nimmt die Situation mit Humor.

Der Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat eine europäische Kommunikationsplattform als Gegengewicht zu den großen Anbietern aus den USA wie X, Facebook und Instagram angeregt. Grundlage dafür könnten frei zur Verfügung gestellte Inhalte der öffentlich-rechtlichen Sender in Europa sein, sagte Habeck im Live-Streaming-Portal Twitch im Gespräch mit dem Moderator Max Knabe, bekannt unter dem Pseudonym HandOfBlood. Darunter könne man dann eine Kommunikationsplattform installieren.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

Immer frisch, immer aktuell! News aus Deutschland und der Welt

KOSTENLOS auf Joyn: Die neuesten Videos zu News und Hintergründen jetzt streamen!

"Dann hast du einen Riesen-Content-Raum und eine europäische Antwort mit eigenen Spielregeln", erläuterte Habeck. Die Regulierung der großen Plattformen in der Europäischen Union sei inzwischen geklärt. Doch die Technologie-Sprünge dürfe man nicht den USA mit einem rechten Milliardär wie Elon Musk und einem autoritären China überlassen. "Wo ist denn das europäische X oder Twitter? Wo ist das europäische TikTok, das europäische Instagram?"

Anzeige
Anzeige

Mehr als zweieinhalb Stunden plaudert Riobert mit Max

Im 21. Jahrhundert kämen "die wirklich großen, starken Unternehmen aus den USA oder China." Europa müsse zeigen, "dass wir es besser können" oder zumindest genauso gut sind, sagte der Wirtschaftsminister.

Die Anregung zu dem Gespräch am Dienstagabend (14. Januar) kam aus Habecks Team. Knabe willigte nach etwas Bedenkzeit ein, wie er sagte. Warum Habeck und kein:e andere:r Politiker:in? "Robert ist der Kanzlerkandidat, der gefragt hat", erklärte Knabe den Auftritt des Grünen-Politikers.

Olaf Scholz
News

Bei Vaunet-Gala

Kartellamtsbedenken: Scholz kritisiert Scheitern alter Streaming-Pläne

Private Medienhäuser beriefen sich immer wieder auf Bedenken von Wettbewerbshütern an den Projekten. Der Bundeskanzler hat eine Meinung zu gescheiterten Streaming-Plänen.

  • 10.10.2024
  • 22:32 Uhr

"Wenn ich euch einen schönen Abend versaue, dann schmeißt mich wieder raus", sagte der Minister zu Beginn. Das geschah nicht, am Ende saßen die beiden mehr als zweieinhalb Stunden an einem Fliesentisch vor der Kamera.

Nach anfänglich lockerem Geplauder über Malzbier in der Kindheit, Ostfriesenwitze und die Vermarktung von Getränkemarken über Influencer:innen handelten die beiden eine breite Themenpalette ab.

Anzeige
Anzeige

Wahlkampf auch bei Twitch

Dabei ging es natürlich auch um das Wahlprogamm der Grünen für die kommende Bundestagswahl. Habeck verlangte "klare und einfache Botschaften" und verglich diese mit dem Schlagzeug beim Rock'n'Roll. Die Grünen hätten in diesem Wahlkampf versucht, nicht nur die Wahlbotschaften aufzunehmen, "auf senden zu drücken und Lautstärke" aufzudrehen. Es gehe darum, einmal zuzuhören, was die Wähler:innen aktuell beschäftigt.

Ein großes Anliegen der Grünen sei das Thema Kinderschutz. Habeck betonte, dass "keine Partei in Deutschland sich so stark dem Kinderschutz verpflichtet fühlt und das so hoch auf die Agenda setzt, wie wir". Ihm gehe es auch darum, schnell und vor allem effektiv Straftaten in diesem Bereich zu verfolgen.

Anzeige
Anzeige

Gemischtes Kommentarfeld

Während des Auftritts begleiteten die Zuschauer:innen den Stream mit zahlreichen Reaktionen im Live-Chat, also in Form kurzer schriftlicher Bemerkungen. Die reichten von "Was für ein Schwätzer!" bis zu "Habeck bester Mann". Eine*r meinte: "Ich finde, er ist ein cooler Typ, aber kein Kanzler."

Oft beschäftigten sich die Teilnehmer:innen mit anderen Dingen, also nicht mit den Themen, die Habeck und Knabe gerade diskutierten. Zeitweise mischten sich angebliche AfD-Sympathisant.innen ein, was von andern mit "Nazis raus" quittiert wurde.

Schließlich unterhielten sich Habeck und sein Gastgeber über eine bessere Förderung von Tierheimen und mögliche Wege aus der Massentierhaltung. Der E-Sport-Moderator Knabe setzte sich für die Gemeinnützigkeit von E-Sports ein. Habeck räumte ein, sich auf dieses Thema nicht vorbereitet zu haben, er wolle sich nun aber schlaumachen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Alle :newstime-Sendungen finden Sie jederzeit kostenlos auf Joyn
:newstime vom 15. Januar 2025 | 15:50
Episode

:newstime vom 15. Januar 2025 | 15:50

  • 10:32 Min
  • Ab 12