Weißes Haus
Amtseinführung von Donald Trump: Sicherheitsbehörden warnen vor Extremisten
- Veröffentlicht: 15.01.2025
- 16:14 Uhr
- Benedikt Rammer
Die Amtseinführung von Donald Trump wird von Sicherheitsbehörden als potenzielles Ziel für gewalttätige Extremisten eingestuft. Die Bedrohungslage ist im Vergleich zur Amtseinführung von 2021 verschärft.
Das Wichtigste in Kürze
Die Amtseinführung von Donald Trump wird als potenzielles Ziel für Extremisten angesehen, obwohl es keine konkreten Bedrohungen gibt.
Rund 25.000 Sicherheitskräfte und Militärangehörige werden vor Ort sein, um die Veranstaltung zu schützen.
Die Bedrohungslage ist im Vergleich zur Amtseinführung von 2021 verschärft, insbesondere durch die anhaltende Bedrohung aus dem Iran.
Die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar wird von US-amerikanischen Sicherheitsbehörden als potenzielles Ziel für gewalttätige Extremisten angesehen. In einem nicht veröffentlichten Bedrohungsbericht, der von der US-Nachrichtenseite "Politico" eingesehen wurde, warnen verschiedene Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden vor möglichen Angriffen. Obwohl es keine spezifischen, glaubwürdigen Bedrohungen gibt, bleibt die Lage angespannt. Die Behörden befürchten, dass Personen mit "wahlbezogenen Beschwerden" die Vereidigung als letzte Gelegenheit sehen könnten, die Wahlergebnisse durch Gewalt zu beeinflussen.
Die Sicherheitsvorkehrungen für die Veranstaltung sind erheblich verstärkt worden. Laut Matt McCool, dem Sonderbeauftragten des Secret Service für das Washington Field Office, werden rund 25.000 Sicherheitskräfte und Militärangehörige vor Ort sein, um die Sicherheit zu gewährleisten. Pamela Smith, die Polizeichefin von Washington D.C., erklärte auf einer Pressekonferenz, dass die Polizeikräfte der Stadt durch etwa 4.000 zusätzliche Beamt:innen verstärkt werden.
Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen
Die Bedrohungsanalyse, die von FBI, Secret Service, Capitol Police und anderen Behörden erstellt wurde, beschreibt verschiedene potenzielle Bedrohungsszenarien. Diese reichen von Bombenattrappen und Drohnenflügen bis hin zu Fahrzeugangriffen. Besonders besorgniserregend sind mögliche Angriffe von ausländischen Terroristen, inländischen Extremisten und sogenannten "einsamen Wölfen". Auch die Möglichkeit von Protesten, die in Gewalt umschlagen könnten, wird in Betracht gezogen. Verschiedene Gruppen haben bereits Demonstrationsgenehmigungen beantragt, darunter auch solche, die in der Vergangenheit für Unruhen gesorgt haben.
Ein weiterer Faktor, der die Sicherheitslage beeinflusst, ist die anhaltende Bedrohung durch den Iran. Die Islamische Republik hat wiederholt Vergeltung für die Tötung von General Qassem Soleimani durch Trump im Jahr 2020 angedroht. Laut dem Bedrohungsbericht haben 700.000 Nutzer:innen auf der Social-Media-Plattform Telegram am Tag nach der Wahl mit der Ermordung Trumps gedroht.
Experte: "Bedrohungslage heute ist noch volatiler und gefährlicher als 2021"
Im Vergleich zur Amtseinführung von Präsident Joe Biden im Jahr 2021 hat sich die Bedrohungslage verschärft. John Cohen, ein ehemaliger Anti-Terror-Beamter, der an der Sicherheitsplanung für Bidens Amtseinführung beteiligt war, erklärte gegenüber "Politico": "Die Bedrohungslage heute ist noch volatiler und gefährlicher als 2021." Er verwies auf die jüngsten Attentatsversuche und die zunehmende Akzeptanz von Gewalt als Mittel zur politischen Meinungsäußerung.
Die Sicherheitsbehörden arbeiten eng zusammen, um die Veranstaltung zu schützen. Ein Sprecher der Metropolitan Police von Washington D.C. betonte, dass die Behörde seit Monaten Pläne mit ihren Partnern koordiniert. Auch die Capitol Police hat ein spezielles Planungsteam, das sich seit Mai auf die Amtseinführung vorbereitet.
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