Weltall
Neue Methode: Kann das James-Webb-Teleskop schon bald außerirdisches Leben aufspüren?
- Aktualisiert: 11.01.2024
- 09:45 Uhr
- Lisa Apfel
Die Suche nach bewohnbaren Planeten oder Leben im All - sie beschäftigt zahlreiche Forscher:innen. Einige von ihnen könnten mithilfe des James-Webb-Teleskops einen entscheidenden Schritt nach vorn machen.
Das Wichtigste in Kürze
Ist Leben auf anderen Planeten möglich? Und wenn ja, wo genau? Antwort auf die Frage wollen Forscher:innen liefern.
Dabei könnte das James-Webb-Teleskop helfen.
Es könnte eine wichtige Rolle in einer neuen Methode zum Erkennen außerirdischen Lebens spielen.
Das James-Webb-Teleskop liefert immer wieder einzigartige Bilder aus dem Weltall. Nun könnte das Teleskop dank einer neu entwickelten Technik sogar bald Leben auf anderen Planeten nachweisen.
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Erstaunliche Aufnahmen: Teleskop fängt mysteriösen Weltraum-Nebel ein
Suche nach bewohnbaren Planeten "heiliger Gral"
Denn: Forscher:innen mehrere Universitäten haben für das Entdecken außerirdischen Lebens eine neue Technik entwickelt, die mit dem James-Webb-Teleskop kompatibel ist. Diese Erkenntnisse wurden von den Forscher:innen in einer Studie zusammengefasst, die im "Journal Nature Astronomy" veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler:innen analysieren dabei die Atmosphäre von Planeten - und testen, ob auf diesen Kohlenstoffdioxid vorhanden ist. Ein signifikant geringerer Kohlenstoffdioxidgehalt im Vergleich zu benachbarten Planeten könnte nämlich auf große Ozeane hindeuten.
In einem Blogpost erklärt Julien de Wit, Assistenzprofessor für Planetenwissenschaften am Massachusetts Institute of Technology (MIT): "Der Heilige Gral in der Exoplaneten-Wissenschaft ist die Suche nach bewohnbaren Welten und der Existenz von Leben. Alle bisher diskutierten Merkmale waren außerhalb der Reichweite der neuesten Observatorien. Jetzt haben wir eine Methode, um herauszufinden, ob es flüssiges Wasser auf einem anderen Planeten gibt, also etwas, was wir in den nächsten Jahren erreichen können."
Kohlenstoffdioxidgehalt der Erde gab Hinweis
Die Forscher:innen entwickelten die neue Theorie durch die Untersuchung unseres eigenen Sonnensystems - insbesondere durch den Vergleich der Planeten Venus, Mars und Erde. Zwar sind alle felsige Planeten in der gemäßigten Zone unserer Sonne, jedoch hat die Erde einen auffällig geringeren Gehalt an Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre als Venus und Mars.
Die Schlussfolgerung der Forscher:innen: Der Grund dafür muss die Existenz der Ozeane auf der Erde sein, die über Milliarden von Jahren große Mengen an Kohlenstoffdioxid aufnehmen.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Sollte dieses Merkmal auf anderen Planeten entdeckt werden, könnte das ein Hinweis auf ebendiese großen Ozeane sein - und das Existieren eines Ozeans und eines milden Klimas sind vielversprechende Anzeichen für Leben auf einem Planeten. Aber: Sie garantieren es auch nicht.
James-Webb-Teleskop könnte wichtige Rolle spielen
Genau hier kommt das James-Webb-Teleskop ins Spiel. Die Wissenschaftler:innen haben in der Untersuchung von Ozon in der Atmosphäre einen Ansatz entwickelt, um auch diese Frage nach außerirdischem Leben zu klären.
Ozon wird nämlich von Lebewesen produziert und ist einfacher zu entdecken als Sauerstoff. Das erläutert Amaury Triaud von der University of Birmingham: "Wenn wir Ozon sehen, sind die Chancen ziemlich hoch, dass es mit Kohlendioxid verbunden ist, das von Leben verbraucht wird. Und wenn es Leben ist, dann ist es herrliches Leben. Es wären nicht nur ein paar Bakterien. Es wäre eine planetarische Biomasse, die in der Lage ist, eine riesige Menge an Kohlenstoff zu verarbeiten und damit zu interagieren."
Nun geht man davon aus, dass das James-Webb-Weltraumteleskop in der Lage sein dürfte, Kohlendioxid und möglicherweise auch Ozon in nahegelegenen Planetensystemen zu messen.
- Verwendete Quellen:
- Nature Astronomy: Atmospheric carbon depletion as a tracer of water oceans and biomass on temperate terrestrial exoplanets
- "t3n": Dank neuer Methode: James-Webb-Teleskop könnte bald Leben auf anderen Planeten nachweisen
- "Frankfurter Rundschau": Wie die Forschung flüssiges Wasser und Leben auf Exoplaneten identifizieren will