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"Klimaschutz durch Technologieoffenheit"

Alternative Antriebe: Lindner will Steuererleichterungen für E-Fuels

  • Veröffentlicht: 04.09.2023
  • 11:33 Uhr
  • Clarissa Yigit
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) beabsichtigt unter anderem erhebliche Steuererleichterungen für mit E-Fuels betriebene Fahrzeuge.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) beabsichtigt unter anderem erhebliche Steuererleichterungen für mit E-Fuels betriebene Fahrzeuge.© Foto: Fabian Sommer/dpa

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) plant erhebliche Steuererleichterungen für sogenannte E-Fuels.

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Das Wichtigste in Kürze

  • E-Fuels – klimafreundliche, synthetische Kraftstoffe – sollen demnächst Steuererleichterungen unterliegen.

  • Dies plant Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und kündigt einen entsprechenden Gesetzentwurf für Herbst an.

  • Auch auf europäischer Ebene sollen diese Kraftstoffe eine Steuererleichterung – oder gar Befreiung der Mehrwertsteuer – erhalten.

Klimafreundlichen, synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, beabsichtigt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), eine Chance zu geben. Er plant unter anderem Steuererleichterungen für Fahrzeuge, die mit solch einem Kraftstoff betrieben werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll noch im Herbst vorliegen.

Klimaschutz gelinge nur mit Technologieoffenheit, begründet das Finanzministerium diesen Schritt und unterstreicht, dass jegliche Art klimaneutrale Antriebsformen gleich behandelt werden sollten. Somit müssten auch E-Fuels-Fahrzeuge dieselben steuerlichen Vorteile wie die Elektromobilität genießen.

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Das sind die Pläne

Demnach sollen laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) E-Fuels betriebene Fahrzeuge komplett von der Kraftfahrzeugsteuer befreit werden.

Aber auch mit E-Fuels betriebene Dienstwagen sollen von einer Steuererleichterung profitieren und wie betriebliche Elektro- und Hybridelektrofahrzeuge behandelt werden. Hintergrund für diese Entscheidung sei, dass die private Nutzung dieser Fahrzeuge die Einkommensteuer nicht stärker belasten solle, als die von betrieblichen Elektro- und Hybridelektrofahrzeugen.

Ebenso solle es Erleichterungen in der Gewerbesteuer für synthetische Kraftstoffe geben.

Ein weiteres Detail in puncto grüner Energie ist, dass der Bundesfinanzminister sich zudem für einen geringen Mindeststeuersatz für klimaneutrale E-Fuels auf europäischer Ebene einsetzen will. Sein Ziel sei es, sobald es europarechtlich möglich ist, E-Fuels von der Mehrwertsteuer freizuhalten, so die FAZ.

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Rechnen sich E-Fuels?

In der Herstellung seien E-Fuels zwar klimafreundliche, benötigten allerdings hierfür viel Energie, beschreibt die FAZ. Daher müsse abgewägt werden, ob sich solch eine Produktion rechne.

Für die Herstellung von E-Fuels werde zunächst Strom benötigt, um Wasserstoff zu gewinnen. Wird der Strom mithilfe von Wind- oder Sonnenenergie hergestellt, ist das Ausgangsprodukt "grün". Im Anschluss werde der Wasserstoff mit Kohlendioxid verbunden, um den synthetischen Kraftstoff zu erhalten.

Im Gegenzug rechnet der ADAC vor, dass eine Windkraftanlage mit drei Megawatt Leistung und einer Betriebsdauer von 2.000 Stunden jährlich für den Antrieb von 1.600 E-Autos reichen würde. Mit den synthetisch hergestellten E-Fuels könnten gerade einmal 250 Fahrzeuge betrieben werden.

"Klimaschutz gelingt nur mit Technologieoffenheit und Innovation", zitiert die FAZ das Finanzministerium. So würden E-Fuels die Chance auf CO₂-Reduzierung schon mit den heutigen Fahrzeugen bieten.

Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing zeigte sich am Sonntag (3. September) eher skeptisch, dass sich die Elektromobilität weltweit als wichtigster Antrieb durchsetzen werde, ergänzt der "Spiegel".

"Wir können unmöglich heute schon vorhersagen, welche Technologie sich im Jahr 2040 durchgesetzt haben wird. Möglicherweise werden E-Fuels und Wasserstoffbrennstoffzellen eine größere Rolle spielen, als sich das manche wünschen", so Wissing gegenüber der "Bild am Sonntag".

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