Sagte Wahlkampf-Auftritt ab
Bedrohungslage für Weidel? BKA widerspricht - AfD-Chefin derweil auf Mallorca
- Aktualisiert: 05.10.2023
- 14:47 Uhr
- Lena Glöckner
Alice Weidel kommt nicht zu einem Wahlkampfauftritt - laut Sprecher wegen Hinweisen auf einen möglichen Anschlag. Nun wurde sie auf Mallorca gesehen. Das BKA widerspricht derweil der AfD-Darstellung.
AfD-Chefin Alice Weidel hält sich nach einem Polizeieinsatz im Zusammenhang mit einer mutmaßlichen Bedrohungslage aktuell auf Mallorca auf. Ihr Sprecher Daniel Tapp bestätigte am Mittwochabend (4. Oktober) einen "Spiegel"-Bericht, wonach Weidel am Dienstag (3. Oktober), dem Tag der Deutschen Einheit, in einer Ortschaft an der mallorquinischen Ostküste in einem Strandrestaurant gesehen wurde, gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin.
AfD-Chefin Weidel nach Kundgebung-Absage auf Mallorca
"Nach dem, für die gesamte Familie, sehr aufrührenden Ereignis vom 23. September, ist sie mit ihrer Lebensgefährtin und den Kindern der Empfehlung gefolgt, einige Zeit ihrer häuslichen Umgebung fernzubleiben, welche ein mutmaßliches Anschlagsziel war", sagte Tapp.
Weidel hatte zum Feiertag am Dienstag einen geplanten Auftritt als Hauptrednerin bei einer AfD-Wahlkampfveranstaltung im bayerisch-thüringischen Grenzort Mödlareuth abgesagt und lediglich eine Videobotschaft übermittelt: "Ich würde nichts lieber tun, als heute bei Euch zu sein, aber ich kann es leider nicht". Ein Sprecher hatte dazu erklärt, es habe "am vorletzten Wochenende" "einen sicherheitsrelevanten Vorfall" gegeben.
BKA hat Weidel Absage nicht empfohlen
Weidel und ihre Familie seien von Sicherheitsbehörden aus ihrer privaten Wohnung an einen sicheren Ort verbracht worden, "da sich Hinweise verdichtet hatten, die auf einen Anschlag auf ihre Familie hindeuteten". Aus Vorsichtsgründen habe sie daher auf öffentliche Auftritte verzichtet. Ein Sprecher der Polizei Schwyz in der Innerschweiz bestätigte dem Sender SRF am Mittwoch einen Polizei-Einsatz in dieser Angelegenheit am 23. September. Zur Art des Einsatzes wollte er nichts sagen.
"Focus Online" zitierte am Mittwochabend (4. Oktober) einen Sprecher des Bundeskriminalamts (BKA) mit den Worten: "Die Absage der Teilnahme an der gestrigen Veranstaltung durch Alice Weidel geschah nicht auf Veranlassung oder Empfehlung des BKA." Das BKA ist für den Personenschutz von Bundespolitikern zuständig. Auf der Veranstaltung in Mödlareuth wurde von einem Redner behauptet, Weidel sei in einem Safehouse, dürfe dieses nicht verlassen und müsse bis auf Weiteres untergetaucht bleiben. Das ist aber laut ihrem Sprecher nicht korrekt. Ihre Familie sei am 23. September an einen sicheren Ort gebracht worden. Weidel selbst war in der darauffolgenden Woche auch im Bundestag.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa