Du willst milchmischen? So geht die DIY-Pflanzenmilch
- Veröffentlicht: 14.07.2022
- 20:45 Uhr
- Franziska Schosser
Die Kuhmilch bekommt Konkurrenz - von Soja, Mandel und Co. Wie du Pflanzenmilch selber herstellen kannst und was die Alternativen sonst so drauf haben.
Das Wichtigste zum Thema Milch-Alternativen
Der Trend geht zur Milch-Alternative. Soja-, Haferdrink und Co. gibt es inzwischen fast überall zu kaufen. Grund für den Hype: verstärktes Gesundheitsbewusstsein, veganer Lebensstil und Laktose-Intoleranz.
Nach wie vor tierisch beliebt: Jeder Deutsche hat 2021 rund 46 Liter Kuhmilch getrunken und sich 84 Kilo an Frischmilch-Produkten wie Käse oder Joghurt gegönnt. Die Zahlen vom Bundesinformationszentrums Landwirtschaft gehen damit in Folge leicht zurück.
Was nicht durch den Euter einer Kuh, einer Ziege oder eines Schafs geflossen ist, darf sich nicht Milch nennen. Alternative Bezeichnungen sind "Drink" oder "Getränk". Trotzdem wird meist von Soja-, Mandel- oder Reismilch gesprochen.
Keine Milch? Dann gibt's das für dich
- Sojamilch ist die beliebteste Alternative. Sie besteht aus Sojabohnen und Wasser.
- Mandelmilch wird aus zerstoßenen Mandeln und Wasser hergestellt. Auch andere Nüsse eignen sich zur Herstellung.
- Kokosmilch ist insbesondere in asiatischen Ländern weit verbreitet. Verarbeitet wird das weiße Fruchtfleisch der Kokosnuss.
- Reismilch entsteht, wenn Vollkornreis gemahlen, gekocht, gepresst und anschließend fermentiert wird.
- Hanfmilch aus Hanfsamen ist gerade ziemlich hip. Einen Milchrausch bekommt man davon aber nicht.
- Buchweizenmilch wird aus dem heimischen Superfood gewonnen.
- Hafermilch kommt heraus, wenn man Hafer einkocht, püriert und siebt.
- Erbsenmilch klingt ziemlich grün. Der Mix aus gelben Erbsen und Wasser ist farblich jedoch kaum von Kuhmilch zu unterscheiden.
- Lupinenmilch besteht aus Hülsenfrüchten. Und die kommen neuerdings nicht nur als Fleischersatz zum Einsatz.
So machst du Hafer- und Cashewmilch selbst
Zutaten Hafermilch
3großeGläser | kaltes Wasser |
50-100g | Haferflocken (zart oder kernig) |
1 Prise | Salz |
Optional: Datteln oder Zucker-Alternative | |
Geräte: | |
Stand- oder Stabmixer | |
Feines Sieb | |
Nussmilch-Beutel, Passier-Tuch oder dünnes Geschirrtuch |
Zubereitung: So bereitest du die Hafermilch zu
Schritt 1 / 5
Kernige Haferflocken für circa zehn Minuten in Wasser einlegen. Mit feinen Flocken kannst du auch direkt starten.
Schritt 2 / 5
Die Haferflocken in den Mixer packen, Wasser und Salz hinzugeben und pürieren. Achtung: Der Mixer darf nicht heiß laufen. Sonst wird die Milch schleimig.
Schritt 3 / 5
Selbstgemachte Hafermilch ist nicht süß und schmeckt intensiv nach Hafer. Wer es süß mag, gibt Zucker-Ersatzstoff oder kleingeschnittene Datteln in den Mixer.
Schritt 4 / 5
Fein pürierter Haferbrei in einen Nussmilch-Beutel, ein Passier- oder Küchentuch füllen. In ein Sieb legen und abtropfen lassen. Die Flüssigkeit auffangen. Schon hast du selbstgemachte Hafermilch.
Schritt 5 / 5
Tipp: Auf ähnliche Art kannst du auch Hafersahne herstellen. Eine vegane Alternative beim Kochen und Backen.
Zutaten für die Cashewmilch
1großerBecher | Cashewnüsse (am besten naturbelassen) |
3großeBecher | Wasser |
Optional: Datteln oder Zucker-Alternative |
Zubereitung: So gelingt deine eigene Cashewmilch
Schritt 1 / 5
Cashewnüsse über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag: Wasser abschütten und die Cashews zusammen mit drei Bechern Wasser in den Mixer geben.
Schritt 2 / 5
Gründlich mixen, bis eine sämige Masse entsteht.
Schritt 3 / 5
Die Masse in ein Küchentuch (oder eine Feinstrumpfhose) füllen. Die Cashew-Rückstände setzen sich ab. Die Flüssigkeit (aka. deine DIY-Cashewmilch) auffangen.
Schritt 4 / 5
Wie normale Milch benutzen - oder als erfrischenden Drink: Dazu gekühlte Cashewmilch mit einer Prise Zimt mischen.
Schritt 5 / 5
Steht die selbstgemachte Pflanzenmilch länger, dann setzen sich die Cashew-Rückstände oben ab. Kurz schütteln und dann wie gewohnt verwenden.
Vom Soja- bis zum Reisdrink: Das steckt in ihnen
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Echte Alternative? Wie umweltverträglich sind Sojamilch & Co.?
Insbesondere Sojamilch stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik. Der Vorwurf: Um Sojabohnen anzubauen, werden Teile des Regenwaldes abgeholzt. Hinzu kommt der lange Transportweg von Brasilien, den USA oder Argentinien (den Haupt-Exporteuren für Sojabohnen) nach Europa. Soweit eine eher schlechte Umweltbilanz.
Man muss aber auch erwähnen, dass circa 80 Prozent der Soja-Produkte als Tierfutter verwendet werden. Wer auf seinen ökologischen Fußabdruck achten möchte, greift besser zu Sojabohnen aus Europa. Richtig gelesen. Seit einiger Zeit werden die Böhnchen auch hierzulande angebaut.
Auch Mandelmilch oder Kokosmilch müssen meist weite Strecken zurücklegen, um in den deutschen Regalen zu landen. Für ein grünes Gewissen wählst du am besten Milch-Alternativen, deren Rohstoffe (zum Beispiel Hafer oder Buchweizen) in der Region angebaut werden. Achte auf die Herkunft des Produkts. Bio-Zertifikate und "Ohne Gentechnik"-Siegel sind gute Anhaltspunkte.