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Weltzeit

Warum gibt es eigentlich verschiedene Zeitzonen auf der Erde?

  • Aktualisiert: 28.06.2024
  • 10:26 Uhr
  • Galileo
Wegen den Zeitzonen der Welt ist es an verschiedenen Orten unterschiedlich spät. Unter anderem die Weltzeituhr am Alexanderplatz in Berlin veranschaulicht dies.
Wegen den Zeitzonen der Welt ist es an verschiedenen Orten unterschiedlich spät. Unter anderem die Weltzeituhr am Alexanderplatz in Berlin veranschaulicht dies.© picture alliance / dpa Themendienst

Aufgrund der Zeitzonen ist es an verschiedenen Orten auf der Erde unterschiedlich spät. Warum es die Zeitzonen überhaupt gibt und wie sich die Uhrzeiten dadurch unterscheiden, erfährst du hier.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Weil die Sonne stets nur Teile der Erde mit Licht versorgen kann, kann nicht überall auf der Welt dieselbe Uhrzeit gelten.

  • Ausgangspunkt für die verschiedenen Zeitzonen ist die Uhrzeit im Londoner Stadtteil Greenwich. Benachbarte Zeitzonen liegen um eine Stunde auseinander.

  • In Deutschland gilt seit 1893 eine Zeitzone. In flächenmäßig großen Ländern gibt es mehrere Zeitzonen, in Russland beispielsweise zehn.

Inhalt

Grafik: Weltkarte der Zeitzone

Zeitzonen der Welt - So spät ist es, wenn bei uns Sommerzeit ist
Zeitzonen der Welt - So spät ist es, wenn bei uns Sommerzeit ist© Galileo
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Deshalb gibt es Zeitzonen

Innerhalb von 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre eigene Achse (Erdrotation), während sie sich gleichzeitig innerhalb von rund 365 Tagen um die Sonne dreht. Die Sonne kann also immer nur eine Seite der Erdkugel beleuchten.

In der Folge ist es auf einer Seite der Erde hell (Tag), während es auf der anderen Seite dunkel (Nacht) ist. Während es bei uns in Deutschland beispielsweise mitten am Tag hell ist, liegt über Australien die Nacht.

Weil es also an verschiedenen Orten der Erde zu unterschiedlichen Zeitpunkten hell oder dunkel ist, werden auch die Uhren anders gestellt. Das heißt: Wir unterscheiden zwischen Zeitzonen.

Im Video: Darum stellen wir die Zeit um

Warum stellen wir immer noch die Uhr um?

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So setzen sich die Zeitzonen zusammen

Eine Zeitzone ist ein Gebiet, im dem die gleiche Uhrzeit und das gleiche Datum gelten. Insgesamt unterscheiden wir weltweit 24 Zeitzonen, weil die Erde 24 Stunden für eine Drehung benötigt. Nebeneinander liegende Zeitzonen weichen jeweils um eine Stunde voneinander ab.

Ausgangspunkt ist die Zeit im Londoner Stadtteil Greenwich in Großbritannien. Dadurch verläuft der nullte Längengrad (Nullmeridian). Das ist eine gedachte halbkreisförmige Linie vom Nord- bis zum Südpol, auf die sich Fachleute zur allgemeinen Orientierung geeinigt haben.

Weil die Erde eine Kugel ist, unterteilt sie sich in 360 solcher Längengrade. Jede der 24 Zeitzonen erstreckt sich folglich über 15 Längengrade - zumindest fast: Damit sich Länder in so wenige Zeitzonen wie möglich aufgliedern, sind die Zeitzonen an die Staatsgrenzen angepasst.

Trotzdem gibt es in flächenmäßig breiten Ländern mehrere Zeitzonen: in den USA beispielsweise sieben und in Russland sogar zehn. Demgegenüber haben etwa China und Indien für sich trotz ihrer großen Fläche nur eine Zeitzone festgelegt.

So wird die Weltzeit berechnet

👉 Die Uhrzeit in Greenwich gilt als koordinierte Weltzeit (UTC). Ausgehend von der Uhrzeit in Greenwich wird in östliche Richtung eine Stunde je Zeitzone hinzugerechnet (UTC+1, UTC+2 etc.), während in westliche Richtung eine Stunde abgezogen wird (UTC-1, UTC-2 etc.).

💡 Ein Beispiel: Während es zur Winterzeit (Normalzeit) in London 10 Uhr morgens ist, zeigt die Uhr in Berlin 11 Uhr an. In Istanbul ist es dann bereits 13 Uhr, in Peking 18 Uhr und in Sydney 21 Uhr. In New York hingegen ist es zu dem Zeitpunkt erst 5 Uhr morgens und in Los Angeles 2 Uhr morgens.

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Seit wann gibt es Zeitzonen?

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts stellten die Menschen ihre Uhr noch deutlicher nach dem jeweiligen Stand der Sonne. In der Folge gab es auch im damaligen Deutschen Reich verschiedene Uhrzeiten, etwa Münchner und Berliner Zeit.

Nach der Erfindung und Verbreitung von vor allem der Eisenbahn und Telegrafie führten die vielen verschiedenen Uhrzeiten aber zu Problemen, vor allem im Handel.

Daher berechneten Fachleute um den schottisch-kanadischen Ingenieur Sandford Fleming eine entsprechende Einteilung in 24 Zeitzonen. Ihr Ausgangspunkt: Greenwich und dementsprechend die Greenwich Mean Time (GMT).

Im Jahr 1893 erließ Kaiser Wilhelm II. ein Gesetz, dass im Deutschen Reich nur noch eine Zeitzone galt.

Im Jahr 1972 löste die koordinierte Weltzeit (UTC), die der Atomzeit entspricht, die Greenwich Mean Time (GMT) ab, die sich nach dem Sonnentag richtete. Im alltäglichen Sprachgebrauch werden beide auch heute häufig noch gleichgesetzt, weil die Differenz zwischen UTC und GMT durch das Einfügen von Schaltsekunden stets kleiner als 0,9 Sekunden ist.

Was ist die Datumsgrenze?

😵 Die Datumsgrenze ist notwendig, um Zeitreisen zu vermeiden.

🛫 Stell dir vor, du umfliegst die Erde von Greenwich in östliche Richtung, während eine Freundin von dort aus in Richtung Westen aufbricht.

👋 Bei gleicher Geschwindigkeit trefft ihr euch am 180. Längengrad inmitten des Pazifischen Ozeans. Dort liegt die Datumsgrenze.

⏲ Obwohl die Zeit während eures Flugs natürlich nicht stehenbleibt, würde bei dir in östlicher Reiserichtung der nächste Tag anbrechen, während deine Freundin hinsichtlich des Datums vermeintlich in die Vergangenheit reist.

🤓 Mit anderen Worten: Wer die Datumsgrenze in östliche Richtung überquert, bleibt beim selben Datum für zwei Tage. Wer die Datumsgrenze in Richtung Westen überschreitet, überspringt einen Datumstag.

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Häufigen Fragen zu den Zeitzonen

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