Lebensmittel im Nährstoff-Check
Ist Dosenfisch gesund? Das steckt im Fisch aus der Konserve
- Aktualisiert: 26.05.2024
- 04:26 Uhr
- Teresa Bergt
Dosenfisch ist lange haltbar und lagert in vielen Speisekammern. Doch wie gesund sind die konservierten Fisch-Sorten wirklich? Reporter Martin Dunkelmann sucht nach Antworten.
Das Wichtigste in Kürze
Fisch enthält viele gesunde Nährstoffe, wie ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Diese stecken auch in Dosenfisch.
Kaufst du Fisch-Konserven, sollte die Dose keine offenen Stellen haben. Vermeide zudem zugesetzte Geschmacksverstärker und Zucker.
Qualitätssiegel und Zertifikate geben dir Orientierung. Wo der Dosenfisch herkommt, klärt Reporter Martin in der "Galileo"-Sendung auf Joyn.
Was steckt wirklich im Dosenfisch?
So kommt Dosenfisch in die Konserve
Der fangfrische Fisch wird in der Regel direkt an Board filetiert und im Anschluss gefroren, bevor er später für die Verarbeitung aufgetaut wird. Nachdem die Dampfgarung abgeschlossen ist, landet der Fisch in der Dose. Vom Zeitpunkt des Fangs bis zur Konservierung vergehen oft nur wenige Stunden. Dadurch bleiben wichtige Nährstoffe erhalten.
Im Clip: Wie Dosenfisch größtenteils in Handarbeit hergestellt wird
Wie gesund ist Dosenfisch?
Wie gesund eine Dose Fisch ist, hängt in der Regel von der Sorte, der Herkunft des jeweiligen Fisches und der Verarbeitungs-Art ab. Wird der Dosenfisch in gut erhaltenen und sauberen Gewässern gefangen und von kleineren Fischereien verarbeitet, weist das häufig auf eine hohe Qualität des Fisches hin.
Dosenfisch enthält, ebenso wie frisch gefangener Fisch, viele gesunde Inhaltsstoffe wie Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Jod und Selen. Diese bleiben trotz der Verarbeitung größtenteils erhalten.
Wer neben den gesundheitlichen Aspekten auf Nachhaltigkeit achtet, sollte auf Qualitätssiegel setzen, wie das Marine Stewardship Council (MSC-Siegel) oder Aquaculture Stewardship Council (ASC-Siegel). Sie stehen für möglichst nachhaltige Fischerei, die den Fischbestand wenig beeinträchtigen soll.
Woran erkenne ich, ob Dosenfisch noch haltbar ist?
Unbeschädigte Konserven sind meistens länger haltbar als beim Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) angegeben. Sind die Dosen aber aufgebläht oder riechen sauer bzw. verdorben, solltest du den Fisch nicht mehr essen. Geöffneter Fisch ist abgedeckt im Kühlschrank zwei Tage haltbar.
Dosenfisch: Diese Sorten gibt es
Die Auswahl an Dosenfisch-Sorten in den Supermärkten ist groß. Zu den bekanntesten gehören:
Diese Vor- und Nachteile hat Dosenfisch
Das spricht für Dosenfisch
Dosenfisch hat ähnliche Vorteile wie frischer und tiefgefrorener Fisch. Durch die Verarbeitung behält er den Großteil seiner Nährstoffe. Übrigens: Sardinen gehören zu den besten Lieferanten von Omega-3-Fettsäuren. Die ungesättigten Fettsäuren wirken entzündungshemmend, schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und unterstützen das Immunsystem.
Die Verzehrempfehlung für Omega-3-Fettsäuren liegen für Frauen bei 1,1 Gramm und für Männer bei 1,6 Gramm am Tag. Sardinen, Thunfisch und Lachs enthalten beispielsweise sehr viel Omega-3.
Fisch enthält außerdem Vitamine, Mineralstoffe wie B-Vitamine, Vitamin D, Jod und Selen, das die Schilddrüsenfunktion unterstützt.
Dosenfisch hat gegenüber frischem Fisch einige Vorteile: Die Konserven sind lange haltbar, müssen erst nach dem Öffnen kühl gelagert werden und sind meisten gut verfügbar. Auch preislich kann Dosenfisch punkten und ist oft günstiger als Fisch von der Frische-Theke.
Das sind Nachteile von Dosenfisch
Wer auf seinen Salz-Konsum achtet, sollte sich bei Dosenfisch zurückhalten. Fisch in der Dose neigt dazu, mehr Natrium zu enthalten als frische Varianten.
Manche Fisch-Arten sind zudem mit Quecksilber belastet. Dem Schadstoff sind die Fische im Wasser ausgesetzt. Da sich Quecksilber auf die Entwicklung des Nervensystems auswirkt, gibt es EU-weite Grenzwerte für Fische und Meeresfrüchte.
Insgesamt wird Fisch als gesundes Lebensmittel bewertet und sollte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Achte aber darauf, Sorten, die stark mit Quecksilber belastet sind, seltener zu essen. Dazu gehören: Haifisch (auch als "Schillerlocken" erhältlich), Buttermakrele, Aal, Steinbeißer, Schwertfisch, Weißer und Schwarzer Heilbutt, Hecht, Seeteufel, Thunfisch sowie Rotbarsch. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) empfiehlt schwangeren und stillenden Frauen stark belastete Fische zu meiden.