US-Wahl
Republikaner in den USA: Wofür steht die Partei?
- Aktualisiert: 08.11.2024
- 16:37 Uhr
- Claudia Frickel
"Grand Old Party" oder GOP: So heißt die Republikanische Partei in den USA auch. 19 Präsidenten stellte sie bisher - und damit mehr als die Demokraten. Wofür die Partei steht.
Republikanische Partei der USA: Das Wichtigste in Kürze
Die Republikanische Partei ist eine der beiden großen Parteien der USA - neben den Demokraten. Während die Republikaner als rechtskonservativ gelten, sind ihre Widersacher:innen eher liberal.
Die Grand Old Party (GOP) hat weniger Mitglieder als die Demokratische Partei. Bisher stellte sie aber mehr Präsidenten.
Gegründet wurden die Republikaner vor 170 Jahren mit einem ganz bestimmten Schwerpunkt - als Anti-Sklaverei-Partei.
Galt sie zu Beginn eher als progressiv, vertritt die Partei seit den 1960er-Jahren rechtskonservative Werte. Heute agiert sie häufig populistisch - das hat sie Donald Trump zu verdanken.
Die Wähler:innen der Partei sind heute vor allem weiß, männlich und religiös. Sie halten an einem traditionellen Familienbild fest, wollen das Recht auf Waffen beibehalten und die freie Wirtschaft stärken. Zudem gilt für sie das Motto "America First".
Inhalt
- Wofür stehen die Republikaner in den USA?
- Wer sind die Wähler:innen der republikanischen Partei?
- GOP, Elefant und die Farbe Rot: Das musst du zu den Republikanern noch wissen
- Die Geschichte der Republikanischen Partei: So entwickelte sich die GOP
- Wichtige Persönlichkeiten der Republikanischen Partei im Überblick
- Die wichtigsten Fragen zur Republikanischen Partei
Wofür stehen die Republikaner in den USA?
Innerhalb der republikanischen Partei gibt es verschiedene politische Strömungen mit jeweils anderen Schwerpunkten. Manche Politiker:innen sing gemäßigter, andere zählen zu den Hardlinern.
👨👩👧👦 Gesellschaftspolitisch stehen Republikaner:innen meist für ein traditionelles Familienbild. Sie lehnen die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften ab. Zudem wollen sie das Recht auf Abtreibung abschaffen.
🧑🏫 Die Wichtigkeit der christlichen Religion wird betont. Eltern sollen ihre Kinder zu Hause unterrichten dürfen - etwa in evangelikalen Familien. Die Anhänger:innen der Partei verteidigen in der Regel das Recht auf Waffenbesitz.
💰 Wirtschaftspolitisch setzen sich Republikaner:innen größtenteils für Steuersenkungen und Deregulierung ein. Die Privatwirtschaft soll gestärkt werden und der Staat möglichst wenig Einfluss nehmen.
🛂 Weitere zentrale Themen der GOP sind nationale Sicherheit, Schutz der Grenzen, Bekämpfung illegaler Einwander:innen. Soziale Themen oder Umweltschutz spielen eine geringe Rolle. Einem Sozialstaat steht die Partei skeptisch gegenüber.
⚖ Die Partei will die Gesetze rückgängig machen, die die Demokraten im Kampf gegen den Klimawandel durchgesetzt haben. Nur 23 Prozent der republikanischen Wähler:innen hält den Klimawandel für eine Bedrohung, so eine Umfrage von Pew Research.
Im Video: 5 Fragen an einen Trump-Anhänger
Wer sind die Wähler:innen der republikanischen Partei?
🧑🌾 Die Republikanische Partei bekommt den meisten Rückhalt in kleinen und mittelgroßen Städten, bei der Mittelschicht der Vorstädte sowie bei der Landbevölkerung.
🌆 An der Ost- und Westküste dagegen haben die Demokraten häufig die Nase vorn. Auch in Städten sind Republikaner in der Regel abgeschlagen. Nur in 4 der 35 größten Metropolen stellen sie Bürgermeister:innen: Dallas, Fort Worth (beide Teaxs), Oklahoma City (Oklahoma) und Fresno (Kalifornien).
👨🏭 Die Wähler:innen der Republikaner sind besonders oft weiß, männlich und sehr religiös. Viele Wohlhabende unterstützen die Partei ebenfalls.
✝ Bei der Wahl 2020 stimmten fast 80 Prozent der weißen Evangelikalen, 62 Prozent der weißen Männer ohne College-Abschluss und 60 Prozent der weißen Bevölkerung aus den Südstaaten für die Partei. Das haben Umfragen von PEW Research ergeben, die Statista aufschlüsselt.
GOP, Elefant und die Farbe Rot: Das musst du zu den Republikanern noch wissen
- Die Republikanische Partei nennt sich "Grand Old Party", obwohl sie jünger ist als die Demokratische Partei. Diese wurde 26 Jahre vor der Konkurrenz gegründet.
- Bislang gab es 19 republikanische US-Präsidenten, mehr als von jeder anderen Partei. Bei den Demokraten waren es nur 16.
- Die GOP hat 35 Millionen Mitglieder. Bei den Demokraten sind es 46 Millionen.
- Seit Anfang der 2000er-Jahre ist Rot die Farbe der Republikanischen Partei - im Gegensatz zum Blau der Demokraten.
- Das Wappentier der Partei ist ein Elefant.
Die Geschichte der Republikanischen Partei: So entwickelte sich die GOP
📆 Die Republikanische Partei gründete sich 1854. Ihre erste Zusammenkunft fand in Michigan in den Nordstaaten statt.
👨🏿 Die Mitglieder waren abolitionistisch - also gegen die Sklaverei eingestellt. Die neue Partei wollte verhindern, dass sich die Leibeigenschaft in den Vereinigten Staaten weiter ausbreitete.
⚔ Der erste US-Präsident der Republikanischen Partei war ab 1861 Abraham Lincoln. Seine Wahl löste den Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten aus - letztere wehrten sich gegen die Pläne zur Abschaffung der Sklaverei. Diese wurde 1865 verboten.
💵 Bis in die 1920er-Jahre galten Republikaner als progressiv. Das änderte sich: Die konservativen Kräfte setzten sich ab dann mit einem strengen Wirtschafts-Liberalismus durch.
⛪ In den 1960er-Jahren begann der Rechtsruck der Partei. Die Mitglieder sperrten sich oft gegen die Verbesserung von Bürgerrechten, unter anderem für Frauen oder um Rassismus zu bekämpfen. Die Republikaner warben nun mehr und mehr um christlich-konservative Wähler:innen.
💬 Richard Nixon vertrat als Präsident ab 1968 rechtskonservative Werte. Ronald Reagan band ab den 1980er-Jahren die Evangelikalen enger an die Partei. Donald Trump verwandelte die Republikaner nach seiner Wahl zum US-Präsidenten ab 2017 in eine populistische Partei.
Wichtige Persönlichkeiten der Republikanischen Partei im Überblick
Abraham Lincoln amtierte zwischen 1861 und 1865 als US-Präsident. Unter seiner Führung schaffte das Land die Sklaverei ab. Während seiner zweiten Amtszeit wurde er bei einem Attentat ermordet.
Theodor "Teddy" Roosevelt war von 1901 bis 1909 US-Präsident. Sein Gesicht ist zusammen mit Abraham Lincoln, Thomas Jefferson und George Washington am Mount Rushmore verewigt. Er bekam 1906 den Friedensnobelpreis, weil er im russisch-japanischen Krieg vermittelte.
David D. Eisenhower hatte als General im Zweiten Weltkrieg gegen die Deutschen gekämpft. Als US-Präsident diente er zwischen 1953 und 1961. Während seiner Amtszeit wurde die Raumfahrtbehörde NASA gegründet.
Richard Nixon kam 1969 auf dem Höhepunkt des Vietnamkriegs an die Macht. 1974 trat er nach der Watergate-Affäre zurück, bei der unter anderem politische Gegner ausspioniert wurden.
Ronald Reagan wurde als ehemaliger Hollywood-Schauspieler 1980 zum US-Präsidenten gewählt - mit großer Mehrheit. Seine Politik war erzkonservativ und wirtschaftsfreundlich. Unter seiner Regierung verschärfte sich der Kalte Krieg mit der Sowjetunion.