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Sportmarken

Vom Schuhmacher zur Weltmarke: Die Geschichte hinter Adidas’ Erfolg

  • Aktualisiert: 27.05.2024
  • 11:00 Uhr
  • Nicola Schiller

Adidas ist eine der größten Erfolgsmarken "Made in Germany": Drei simple Striche, die inzwischen auf der ganzen Welt bekannt sind. Aber bis dahin war es ein langer Weg: Zwei Brüder, eine revolutionäre Idee, eine Familienfehde und am Ende gleich zwei Sport-Imperien.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Adidas gehört zu den bekanntesten Sportmarken der Welt. 2023 macht der Konzern einen Umsatz von mehr als 21 Milliarden Euro.

  • Begonnen hat die Erfolgsgeschichte 1924 in der bayrischen Stadt Herzogenaurach. Die Brüder Rudolf und Adolf "Adi" Dassler übernahmen die Schuhmacherei ihres Vaters. 

  • Spätestens als die Deutschen 1954 die Fußball-WM gewannen und dabei Stollenschuhe von Adidas trugen, wurde die Marke weltberühmt.

Inhalt

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Adidas: Die Wurzeln des Sport-Imperiums

Adidas gehört heute zu den bekanntesten Sportmarken der Welt. 2023 macht der Konzern einen Umsatz von mehr als 21 Milliarden Euro. Doch die Anfänge des Sport-Imperiums waren bescheiden.

Die Geschichte der Drei-Streifen-Marke beginnt in der bayerischen Stadt Herzogenaurach. Im frühen 20. Jahrhundert war der Großteil der wenigen Tausend Einwohner:innen direkt oder indirekt mit dem größten Geschäftszweig des Ortes verbunden: Der Schuhmacherei. So auch die Familie Dassler.

👨‍👦‍👦 1924 übernehmen die Söhne Rudolf (1898-1974) und Adolf "Adi" Dassler (1900-1978) die Firma ihres Vaters. Und sie hatten eine revolutionäre Idee: Die "GeDa - Gebrüder Dassler Schuhfabrik" produziert von jetzt an Sportschuhe.

🧠 Schnell werden die unterschiedlichen Charaktere der Brüder deutlich. Adolf ist ein ruhiger Typ, geschickter Handwerker, Tüftler und ein kreativer Kopf.

💼 Rudolf dagegen ist extrovertiert, ein guter Redner und vor allem ein knallharter Geschäftsmann. Die Aufgabenverteilung ist klar geregelt:

🤝 Adi kümmert sich um die Entwicklung der Produkte, Rudolf regelt den Vertrieb.

👟 In den ersten beiden Geschäftsjahren produziert die GeDa knapp 50 Paar Schuhe pro Tag. Darunter die ersten Fußballschuhe mit Lederstollen und Laufschuhe mit Spikes.

Erste Erfolge: Mit Dassler-Schuhen zum Weltrekord bei Olympia

Schon vier Jahre nach Firmenübernahme verzeichnen die Brüder ihren ersten großen Erfolg. Die Brüder wollten beweisen, dass Sportler:innen mit ihren Schuhen noch besser performen können. Die Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam sind ihre erste große Bühne.

Mit Erfolg: Die deutsche Leichtathletin Lina Radke läuft mit ihren neuen Spike-Laufschuhen Weltrekord. Ob das wirklich an den Schuhen lag? Wer weiß. Fakt ist, die ganze Welt hatte es gesehen und wurde auf das Geschwister-Duo aus Mittelfranken aufmerksam.

Bei der Olympiade in Berlin 1936 tragen mehrere Athlet:innen Dassler-Schuhe. Einer der berühmtesten Träger ist der amerikanische Sprinter Jesse Owens, der gleich vier Goldmedaillen gewinnt.

Die Erfolgsgeschichte von Adidas in Bildern

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1924 gründen die Brüder Adolf und Rudolf Dassler die "Gebrüder Dassler Schuhfabrik" in ihrer Heimatstadt Herzogenaurach.
© Puma

1924 gründen die Brüder Adolf und Rudolf Dassler die "Gebrüder Dassler Schuhfabrik" in ihrer Heimatstadt Herzogenaurach.

Die ersten Schuh-Experimente sollen in der häuslichen Waschküche stattgefunden haben. 1924 übernehmen die Brüder Dassler die Schuhfabrik ihres Vaters. Das Bild zeigt den jüngeren Bruder Adolf Dassler in der Werkstatt.
© picture-alliance / dpa

Die ersten Schuh-Experimente sollen in der häuslichen Waschküche stattgefunden haben. 1924 übernehmen die Brüder Dassler die Schuhfabrik ihres Vaters. Das Bild zeigt den jüngeren Bruder Adolf Dassler in der Werkstatt.

Bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam stellt die deutsche Leichtathletin Lina Radke mit 02:18 Minuten einen neuen Weltrekord im 800-Meter-Lauf der Frauen auf. Sie trägt Dassler-Schuhe - ein Geschenk des jüngeren Bruders Adolf.
© picture alliance / akg-images

Bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam stellt die deutsche Leichtathletin Lina Radke mit 02:18 Minuten einen neuen Weltrekord im 800-Meter-Lauf der Frauen auf. Sie trägt Dassler-Schuhe - ein Geschenk des jüngeren Bruders Adolf.

Spätestens bei den Olympischen Spielen 1936 im eigenen Land erlangen die Dassler-Brüder internationale Bekanntheit: Der amerikanische Sprinter Jesse Owens gewinnt mit ihren Schuhen vier Goldmedaillen.
© picture-alliance / akg-images

Spätestens bei den Olympischen Spielen 1936 im eigenen Land erlangen die Dassler-Brüder internationale Bekanntheit: Der amerikanische Sprinter Jesse Owens gewinnt mit ihren Schuhen vier Goldmedaillen.

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Ausbau, Weltkrieg und Neuanfang

1938: Wegen der hohen Nachfrage eröffnen die Brüder eine zweite Fabrik in Herzogenaurach. Mittlerweile haben sie über 100 Mitarbeiter:innen und produzieren täglich 1.000 Schuhpaare für elf verschiedene Sportarten.

In den 40er-Jahren fängt es zwischen den Brüdern langsam, aber sicher an zu kriseln. Adi konzentriert sich weiterhin auf die Weiterentwicklung der Produkte, für Rudolf stehen der Gewinn und die Profitabilität des Unternehmens an erster Stelle. Die geschäftlichen Unstimmigkeiten führen letztendlich zum Ende der brüderlichen Zusammenarbeit. Über die genauen Gründe gibt es bis heute verschiedene Geschichten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehen die Brüder nach 28 Jahren endgültig getrennte Wege, sowohl geschäftlich als auch privat. Sie teilten die beiden Fabrikgebäude untereinander auf und gründeten ihre eigenen Firmen.

Das ursprüngliche Puma-Logo: 1949 trägt Rudolf Dassler die Firma „PUMA Schuhfabrik Rudolf Dassler“ ins deutsche Handelsregister ein.
Das ursprüngliche Puma-Logo: 1949 trägt Rudolf Dassler die Firma „PUMA Schuhfabrik Rudolf Dassler“ ins deutsche Handelsregister ein.© picture alliance/dpa

Die Entstehung von Adidas und Puma: 

🤔 Adi nannte sein Unternehmen zunächst: "Adolf Dassler - Spezialsportschuhfabrik addas". Wegen einer zu großen Ähnlichkeit zu einem Kinderschuh-Hersteller fügte er im noch "i" hinzu.

💡 Der Name "Adidas" ist eine Kombination aus Adis Spitznamen und den ersten drei Buchstaben seines Nachnamens.

😏 Auch Rudolf orientierte sich bei dem Benennung seiner Firma auf eine Kombination aus seinem Vor- und Nachnamen. Zunächst trägt er "Sportschuhfabrik Rudolf Dassler (RUDA)“ ins Handelsregister ein.

🐾 Ruda hat ihm scheinbar nicht so gut gefallen, ein paar Monate nach Inbetriebnahme ändert er den Namen zu „PUMA Schuhfabrik Rudolf Dassler“.

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Der Erfolg geht weiter: Das Wunder von Bern

Adidas stattete die deutsche Fußballmannschaft für die WM im Jahre 1954 mit austauschbaren Stollen an ihren Fußballschuhen aus. Dassler entwickelte das System der Schraubstollen, das es ermöglichte, das Schuhwerk der Wetterlage anzupassen. Noch in der Halbzeit des Finales wechselte er aufgrund der zunehmenden Nässe des Bodens die Stollen. Im Endeffekt gewannen die Deutschen die WM gegen die als unschlagbar geltenden Ungaren.

Spätestens seit dem gilt Adidas als bekannter Name auf allen Fußballplätzen dieser Welt.

Häufige Fragen zu Adidas

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