Nach russischem Raketenangriff
Kiew: Große Teile der Bevölkerung ohne Wasser
- Veröffentlicht: 31.10.2022
- 19:41 Uhr
- lap
Durch einen russischen Raketenangriff ist die Wasserversorgung in großen Teilen der ukrainischen Hauptstadt ausgefallen. 80 Prozent der Verbrauchsstellen sollen betroffen sein.
Das Wichtigste in Kürze:
- Nach einem russischen Raketenangriff ist die Wasserversorgung in großen Teilen Kiews unterbrochen worden.
- Laut Bürgermeister Vitali Klitschko sind 80 Prozent der Verbrauchsstellen betroffen.
- Der Bevölkerung wurde geraten, sich im Notfall an öffentlichen Zapfsäulen zu bedienen.
Am Montag sind in Kiew durch einen russischen Raketenangriff große Teile der Wasserversorgung ausgefallen. Bürgermeister Vitali Klitschko teilte via Telegram mit, dass 80 Prozent der Verbrauchsstellen betroffen seien. Fachleute bemühten sich nun, den Schaden schnellstmöglich zu beheben.
Wasserversorgung in einigen Teilen erst in ein paar Tagen zurück
In den Stadtteilen östlich des Flusses Dnipro könne laut Klitschko am frühen Nachmittag wieder mit fließendem Wasser gerechnet werden. Am westlichen Ufer mit dem Zentrum der ukrainischen Hauptstadt werde dies erst in einigen Teilen möglich sein.
Die russischen Angriffe mit mehr als 50 Marschflugkörpern und Raketen hatten nach ukrainischen Angaben auf sieben Gebiete gezielt, darunter Charkiw, Saporischschja und Kirowohrad. 44 der Geschosse konnten demnach abgefangen werden. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.
Klitschko zeigt Bevölkerung Notfallplan auf
Klitschko riet der Bevölkerung der Millionenstadt, sich im Notfall an öffentlichen Zapfsäulen mit Trinkwasser einzudecken. Die Stadtverwaltung veröffentlichte eine Karte dieser Brunnen. Der Ausfall des Wassersysteme hing den Angaben zufolge mit Schäden an der Stromversorgung zusammen. Laut Klitschko seien 350.000 Haushalte auch ohne Strom. Die Bevölkerung der Gebiete um die Hauptstadt sollten sich auf lange Stromausfälle gefasst machen, teilte Gouverneur Oleksij Kuleba mit.
Kleine Lichtblicke am Montagabend
Am Montagabend konnte sich die Lage insgesamt gegenüber dem Morgen ein Stück weit verbessern: Ein Teil der Haushalte konnte wieder mit Strom versorgt werden, dennoch waren es noch immer rund 250 000 Wohnungen ohne Stromversorgung. Vitali Klitschko gab zudem bekannt, dass es mittlerweile in 40 Prozent der Verbrauchsstellen kein Wasser gebe.
Für Dienstag kündigte Klitschko weitere Stromsparmaßnahmen im öffentlichen Nahverkehr an. So werde die U-Bahn seltener fahren. Stromgetriebene Straßenbahnen und Oberleitungsbusse sollten durch normale Busse ersetzt werden.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa