Biographie zu Chester Bennington
Die Kindheit von Chester Bennington war alles andere als schön. Von einem Angehörigen der Familie wurde er seit dem siebten Jahr sexuell missbraucht, bis er 13 war. Seine Eltern und seine älteren Geschwister kümmerten sich kaum um ihn, was mit der Scheidung der Eltern noch schlimmer wurde. Der Vater, ein Polizist, bekam für den damals 11-Jährigen das Sorgerecht, ohne sich jedoch um ihn zu sorgen. Auch seine Mutter, eine Krankenschwester, schenkte ihm keinerlei Liebe. In seiner Fantasie wünschte er seiner Familie den Tod. Auch in der Schule blieb er stets der Außenseiter. Trost fand er lediglich in der Musik von Bands wie Depeche Mode. Das er einmal Sänger werden will, stand zu jenem Zeitpunkt schon fest.
Doch die Musik allein konnte sein Seelenleiden nicht lindern, er suchte schließlich sein Heil im Alkohol sowie allerlei harten Drogen, bis er letztendlich von Kokain und Crystal Meth abhängig war. Er finanzierte sich zunächst als Immobilienmakler und einem Job bei Burger King, ehe er mit einem Freund ein eigenes Tattoo-Studio eröffnete. Mit 20 heiratete er seine Jugendliebe Samantha Olit, die ihm einen Sohn schenkte. Schon zuvor hatte er aus einer Beziehung heraus einen unehelichen Sohn. Die Ehe hielt bis ins Jahr 2005, bis sie an den Drogenproblemen von Chester Bennington zerbrach. Noch im selben Jahr heiratete Bennington Talinda Bentley, mit der er drei weitere Kinder hatte.
Chester Bennington wird Frontman von Linkin Park
Bereits 1993 machte er mit seinem Freund Sean Dowdell erste Gehversuche im Musikgeschäft. Trotz einiger Umbenennungen der Band, die am Ende Grey Daze hieß und bis 1998 zwei Alben veröffentlichte, blieb der Erfolg aus. 1999 erhielt Chester Bennington an seinem 23. Geburtstag einen Anruf von Jeff Blue, dem Manager einer Band namens Xero, die einen Frontmann suchten. Die Bandmitglieder waren schnell von seinem Talent überzeugt, die Musikbranche zunächst aber nicht - eine erste EP blieb wie Schwermetall in den Regalen liegen. Erst mit dem Wechsel zur Warner Music Group und der Umbenennung der Band in Linkin Park kam der große Durchbruch: das erste Album mit dem Titel Hybrid Theory verkaufte sich über 24 Millionen Mal.
Schnell wurde Chester Bennington zum Aushängeschild von Linkin Park. Doch trotz des Erfolges haftete an ihm immer der Eindruck, nicht wirklich zur Band dazuzugehören. Dieses Gefühl bekämpfte er abermals mit Alkohol und Drogen, woran 2005 auch seine Ehe zerbrach. Um Linkin Park nicht zu sehr mit seinen persönlichen Problemen zu überfrachten, gründete er 2005 mit Dead by Sunrise ein eigenes Projekt, um dort seine Traumata in den Texten zu verarbeiten. Das Debüt-Album Out of Ashes erschien jedoch erst im Jahre 2009.
Die letzten Jahre des Chester Bennington
Neben seinem musikalischen Schaffen versuchte sich Chester Bennington auch einige Male aus Schauspieler. In dem Action-Kracher Crank (2006) sowie dessen Fortsetzung Crank 2: High Voltage (2009) jeweils mit Jason Statham und Amy Smart in den Hauptrollen bekam er jeweils eine kleine Nebenrolle. In dem Horror-Schocker Saw 3D - Vollendung spielt er ein Opfer des Jigsaw-Mörders (Tobin Bell). Insgesamt gesehen bleibt die Schauspielerei aber ein kleines Hobby für den Rockstar.
Anno 2013 lässt Chester Bennington die Musikbranche ein weiteres Mal aufhorchen, als er für zwei Jahre Leadsänger seiner Jugend-Kultband Stone Temple Pilots wird - neben seiner Tätigkeit als Linkin-Park-Frontmann. Dann erschien im Mai 2017 mit One More Light laut Chester Bennington das persönlichste Album von Linkin Park, in dem er ganz gezielt persönliche Tiefschläge verarbeitete. "Ich will damit Leute ansprechen, die dieselben Dinge durchgemacht haben wie ich, und es fühlt sich besser an, zu wissen, dass man nicht allein ist.", gab der Sänger in einem Interview an.
Geholfen hat ihm dieser musikalische Seelenstrip offenbar nicht. Am 20. Juli 2017, zwei Monate nach Veröffentlichung von One More Light, nahm sich Chester Bennington im Alter von 41 Jahren mit einem Strick das Leben im kalifornischen Palos Verdes.