Natürliche Hilfe bei Hautproblemen
Natürliches Beauty-Wundermittel: So könnt ihr Teebaumöl gegen Pickel, Fußpilz und Herpes einsetzen
- Aktualisiert: 16.08.2023
- 12:34 Uhr
- Regine Wagner
Das vielseitige Hausmittel Teebaumöl hilft so ziemlich gegen alles: Pickel, Herpes, Warzen, Kopfläuse und Krätze verschwinden, Wäsche wird hygienisch sauber, Mücken vertrieben. Das Öl aus den Blättern des australischen Teebaums ist als medizinische Anwendung bei einigen Krankheiten anerkannt und wird bei vielen anderen Beschwerden angewendet. Damit gibt es viele Gründe, warum ihr das Multitalent immer im Haus haben solltet. Wir erklären, was Teebaumöl alles kann!
Teebaumöl: Das Wichtigste im Überblick
- Teebaumöl ist ein antimikrobiell wirkendes ätherisches Öl aus den Blättern und Zweigen des Teebaums.
- Das Öl wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze, es ist entzündungshemmend, antiseptisch und leicht desinfizierend.
- Es wird bei Hauterkrankungen, Erkältungen, Nagelpilz und Fußpilz, Entzündungen, Insektenstichen und im Haushalt verwendet.
- Die Wirksamkeit des Teebaumöls ist nicht wissenschaftlich bestätigt und es ist nicht als Arzneimittel zugelassen!
- Teebaumöl wird äußerlich und meistens verdünnt angewendet.
- Teebaumöl kann Allergien auslösen.
Teebaumöl: das Naturheilmittel aus Australien
Der Teebaum "Melaleuca alternifolia" ist bei den Aborigines schon lange ein bekanntes Hausmittel, sie benutzen einen Sud aus den Blättern zur Heilung der verschiedensten Hautprobleme. James Cook brachte den Teebaum im 18. Jahrhundert nach Europa, doch erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das ätherische Öl aus den Blättern und Zweigen destilliert und seine antiseptische, bakterizide und fungizide Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen. Mittlerweile genießt Teebaumöl einen weltweiten Ruf als Naturheilmittel und viele Menschen schwören auf die vielfältige Wirkung als Hausmittel für tolle Haut und Haare.
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Teebaumöl: die Herstellung und seine Inhaltsstoffe
Teebaumöl wird durch Wasserdampfdestillation aus den Blättern und Zweigen des Teebaums gewonnen. 100 Kilogramm Pflanzenmaterial liefern nach 2 bis 3 Stunden Destillation etwa einen Liter Öl. Das reine Teebaumöl hat eine klare bis leicht gelbe Farbe und riecht würzig und frisch. Manche Menschen mögen diesen charakteristischen Geruch, andere finden ihn eher unangenehm - das ist also reine Geschmackssache. Teebaumöl enthält bis zu 60 verschiedene Substanzen, von denen die beiden chemischen Verbindungen Terpinen und Cineol dem Öl seine Heilkraft verleihen. Ein hochwertiges Öl enthält mindestens 38 % Terpinen-4-ol und höchstens 3 % Cineol.
Die Wirkung und Anwendung von Teebaumöl
Das bekannte Naturheilmittel Teebaumöl hat aufgrund seiner antiseptischen, bakteriziden und fungiziden Wirkung vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. In vielen Studien wurde die Wirkung des Teebaumöls nachgewiesen, allerdings entsprechen die Studien nicht den heutigen Standards, sodass die Wirkung nicht wissenschaftlich anerkannt ist. Die Wirksamkeit ist bislang also nicht wissenschaftlich bestätigt und Teebaumöl nicht als Arzneimittel zugelassen. Es wird immer äußerlich und meist verdünnt angewendet, und kann, wie viele ätherische Öle, Allergien auslösen. Deshalb sind bei der Anwendung einige Hinweise zu beachten.
Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel, die Europäische Arzneimittel-Agentur, hat die folgenden Anwendungen des Teebaumöls medizinisch anerkannt:
- Anwendung zur Behandlung kleiner, oberflächlicher Wunden
- Behandlung von Insektenstichen
- Behandlung kleiner Geschwüre wie Furunkeln und leichter Akne
- Linderung von Juckreiz und Reizungen bei leichtem Fußpilz
- symptomatische Behandlung leichter Entzündungen der Mundschleimhaut
Weiterhin hat der Dachverband nationaler europäischer Gesellschaften für Phytotherapie eine medizinische Anwendung von Teebaumöl bei Infektionen im Intimbereich wie Scheidenpilz und Gebärmutterhalsentzündung anerkannt. In der Naturheilkunde kommt Teebaumöl bei zahlreichen weiteren Beschwerden zum Einsatz. Hier gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Untersuchungen, die die heilende Wirkung belegen.
- Trockene und juckende Haut und Ekzeme
- Warzen
- Mückenstiche
- Lippenherpes
- Kopfschuppen und Kopfläuse
- Behandlung bei einer leichten Mundschleimhautentzündung
- Inhalation bei Atemwegsentzündungen
- Massage
- müde oder wunde Füße
Neben diesen Anwendungen am Körper wird dem Teebaumöl auch eine psychische Wirkung nachgesagt: Es soll das Wohlbefinden steigern und Ängste lindern, und gegen Lust- und Antriebslosigkeit und Erschöpfung wirken. Aber auch diese Wirkungen sind wissenschaftlich nicht belegt.
Teebaumöl: Tipps für die Anwendung
Akne, kleine Wunden, Insektenstiche, Fußpilz oder Entzündungen: Teebaumöl ist ein Multitalent, wenn es um kleine Verletzungen geht. Wir haben die wichtigsten Anwendungen für euch zusammengestellt. Bitte beachtet: Teebaumöl ist ein ätherisches Öl und kann schwere allergische Reaktionen auslösen. Deshalb solltet ihr vor der Anwendung unbedingt auf einer kleinen Hautstelle testen, ob eure Haut auf das Öl reagiert. Außerdem empfehlen wir, Teebaumöl immer verdünnt anzuwenden, auch wenn es nach Angaben der herstellenden Firma pur angewendet werden kann. So seid ihr auf der sicheren Seite.
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Anwendung von Teebaumöl auf Haut und Haaren
- Teebaumöl gegen Pickel und unreine Haut: Zur Verwendung von Teebaumöl bei Pickeln und unreiner Haut gebt ihr 1 bis 2 Tropfen des Öls in etwas Wasser, befeuchtet damit ein Wattepad und tupft sanft das Gesicht ab. Haltet die Augen dabei geschlossen und vermeidet jeden Augenkontakt. Ihr könnt das Öl auch unter eure Hautcreme oder Reinigungsmilch mischen und diese wie gewohnt anwenden. Bei unreiner Haut auf dem Rücken - der sogenannten Backne - oder am Dekolleté hilft ein Vollbad, dem 10 Tropfen des Öls zugegeben wurden. Das Bad hilft auch prima zur Entspannung!
- Teebaumöl gegen Herpes: Teebaumöl kann das Ausbrechen des Herpes-Virus verhindern und die Bläschen lindern. Wenn ihr zu Herpes neigt, mischt Teebaumöl mit einem Pflegeöl im Verhältnis 1:1 und pflegt damit regelmäßig, spätestens bei den ersten Anzeichen eines Herpes, die Lippen.
- Teebaumöl gegen Warzen: Die antiseptische Wirkung des Teebaumöls kann bei der Behandlung von Warzen hilfreich sein. Tragt das leicht verdünnte Öl 2-mal täglich auf die betroffenen Hautstellen auf.
- Teebaumöl gegen Fuß- und Nagelpilz: Die fungizide Wirkung kann bei Pilzbefall helfen. Tränkt eine Mullbinde oder ein Pflaster mit dem verdünnten Öl und bedeckt die betroffenen Stellen. Auch Hand- und Fußbäder, dem einige Tropfen Teebaumöl zugegeben wurden, eignen sich zur Linderung von Fuß- und Nagelpilz.
- Teebaumöl zur Massage: Vermischt euer Massageöl mit einigen Tropfen Teebaumöl und massiert wie gewohnt.
- Teebaumöl für die Kopfhaut: Bei juckender oder schuppiger Kopfhaut kann Teebaumöl helfen. Für ein Teebaumöl-Shampoo mischt ihr 5 bis 7 Tropfen Teebaumöl in das Shampoo und wascht die Haare wie gewohnt.
- Teebaumöl für die Haare: Das Öl hat eine austrocknende Wirkung und hilft gegen schnell fettende Haare. Mischt einige Tropfen Teebaumöl unter euere Shampoo und verwendet es wie gewohnt.
- Teebaumöl bei Entzündungen: Mischt wenige Tropfen Teebaumöl mit eurer Creme oder Bodylotion und cremt die zu behandelnden Bereiche damit ein.
- Teebaumöl bei müden Füßen: Müde Füße werden wieder munter, wenn ihr 10 bis 20 Tropfen Teebaumöl in ein Fußbad gebt. Damit kann sogar unangenehmer Fußgeruch verschwinden!
Anwendung von Teebaumöl in der Mund- und Rachenpflege
- Bei Reizungen des Zahnfleisches und des Rachenraumes kann Gurgeln helfen: Gebt 3 bis 5 Tropfen in ein Wasserglas oder die Munddusche und gurgelt mit dem Gemisch. Achtet darauf, die Lösung nicht herunterzuschlucken.
- Bei Zahnstein und zur Vorbeugung von Karies mischt ihr einen Tropfen Öl in die Zahnpasta und putzt die Zähne wie gewohnt.
Anwendung von Teebaumöl zur Inhalation
Bei Erkältungskrankheiten kann das Inhalieren mit verdünntem Teebaumöl die Heilung unterstützen. Dazu wird eine große Schüssel mit kochendem Wasser gefüllt und mit wenigen Tropfen des Öls versetzt. Atmet die Dämpfe tief und ruhig ein, haltet dabei die Augen geschlossen. Achtung: Ätherische Öle können bei Asthmatiker:innen Asthmaanfälle auslösen und dürfen nicht bei Babys und Kleinkindern angewendet werden!
Anwendung von Teebaumöl im Haushalt
- Zur intensiven Raumpflege gegen Schimmelbildung in gefährdeten Räumen können 20 Tropfen Teebaumöl im Wischwasser helfen.
- Um Mücken zu vertreiben, nehmt ihr einen Teebeutel und tränkt ihn mit etwas Teebaumöl. Legt ihn auf einen Teller und platziert ihn dort, wo ihr die Mücken vertreiben wollt. Ein paar Tropfen am Fensterrahmen des geöffneten Fensters lassen die stechenden Insekten gar nicht erst in den Raum fliegen.
Kann Teebaumöl gefährlich sein?
Neben dem Ruf als Alleskönner werden auch immer wieder Stimmen laut, die von der Nutzung von Teebaumöl abraten oder zur Vorsicht aufrufen. Grund ist das allergische Potenzial des ätherischen Öls: Bei Kontakt können Hautirritationen auftreten, bei gefährdeten Menschen kann es zu Atemnot führen oder einen Asthmaanfall auslösen. Deshalb solltet ihr folgende Hinweise beachten:
- Testet die Verträglichkeit des Öls vor der ersten Anwendung. Gebt dazu 1 bis 2 Tropfen auf eine Hautstelle und wartet mindestens 24 Stunden, ob eine Reaktion auftritt. Bei Auffälligkeiten solltet ihr Teebaumöl nicht verwenden!
- Wenn ihr das Öl unverdünnt anwenden möchtet, sprecht das vorher mit eurer Hautärztin oder eurem Hautarzt ab.
- Vermeidet den Kontakt mit Augen und offenen Wunden. Wendet das Öl im Schleimhautbereich nur stark verdünnt an.
- Teebaumöl darf nicht langfristig in hohen Dosen und nur äußerlich angewendet werden.
- Wendet Teebaumöl nicht bei Lungenschäden an oder wenn ihr unter Allergien oder Asthma leidet.
- Bei Säuglingen und Kleinkindern können ätherische Öle zu Atemnot führen, deshalb darf Teebaumöl bei ihnen nicht angewendet werden!
- Verwendet Teebaumöl nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit!
Teebaumöl: Darauf solltet ihr beim Kauf achten
- Hochwertiges Teebaumöl bekommt ihr in Apotheken, Drogerien, Bioläden oder Reformhäusern.
- Kauft nur reines Teebaumöl, ohne Zusatz von anderen Ölen und bestenfalls bio-zertifiziert und aus fairem Anbau.
- Eine lichtgeschützte Verpackung wie dunkles Glas schützt vor UV-Strahlung und bewahrt die Inhaltsstoffe.
- Ein Verschluss mit Pipette erleichtert die Dosierung.
- Die besten Teebaumöle werden durch Dampfdestillation gewonnen.