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Wikileaks-Gründer bekennt sich schuldig

Julian Assange nach Justiz-Deal mit US-Gericht in Freiheit

  • Aktualisiert: 26.06.2024
  • 12:05 Uhr
  • Franziska Hursach

Es ist das Ende einer juristischen Odyssee: Wikileaks-Gründer Julian Assange ist auf der Pazifikinsel Saipan angekommen. Dort bekannte er sich schuldig.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wikileaks-Gründer Julian Assange hat sich vor einem US-Gericht im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen auf der westpazifischen Insel Saipan schuldig bekannt.

  • Das Schuldbekenntnis des 52-Jährigen ist Teil eines Justizdeals, der ihm ermöglichen soll, nach seiner bereits verbüßten Haft auf freien Fuß zu kommen.

  • Das Gericht hat den Deal zwischen Assange und der amerikanischen Justiz nun abgesegnet und seine Freilassung besiegelt.

Nachdem der Wikileaks-Gründer aus seiner Haft in England entlassen wurde, hat sich Julian Assange vor einem US-Gericht im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen in einem Anklagepunkt schuldig bekannt. Assange hatte vorab einen Deal mit der US-Justiz geschlossen. Im Gegenzug für das Schuldbekenntnis soll er nach seiner bereits verbüßten Haft auf freien Fuß kommen. Das US-Gericht hat den Deal zwischen Assange und der amerikanischen Justiz nun abgesegnet und seine Freilassung besiegelt. Die zuständige Richterin Ramona Manglona sagte nach Angaben der anwesenden Reporter, Assange könne "den Gerichtssaal als freier Mann verlassen".

Das berichteten die "Washington Post" und der britische "Guardian" aus dem Gerichtssaal auf der Marianen-Insel Saipan, einem US-Außengebiet im Westpazifik.

175 Jahre Haft hätten ihm gedroht

Lange Zeit wollte ihm die amerikanische Justiz den Prozess machen. Dabei hätten Assange in den USA bis zu 175 Jahre Haft gedroht. Durch den jetzt ausgehandelten Deal dürften diese ihm erspart bleiben.

Im Video: Wikileaks-Gründer frei: So läuft der Deal zwischen Assange und den USA

Er bekannte sich nun der Verschwörung zur unrechtmäßigen Beschaffung und Verbreitung von geheimen Unterlagen schuldig. Dafür sollte er noch am Mittwoch (26. Juni) von dem US-Gericht auf der Insel Saipan zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt werden. Dies entspricht der Zeitspanne, die der Internetaktivist in London bereits in einem Hochsicherheitsgefängnis saß.

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Justizdeal für Freiheit

Durch diesen Justiz-Deal soll Assange nun keine weitere Haft in den USA absitzen müssen. Die USA hatten bisher seine Auslieferung aus Großbritannien verlangt. Stattdessen sollte der 52-Jährige nach der Gerichtssitzung nun umgehend freigelassen werden, wie aus vorab veröffentlichten US-Gerichtsdokumenten hervorgeht.

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Der Australier Assange ist der Protagonist eines großen Spionageskandals und Gründer der Plattform Wikileaks. Diese startete er 2006 mit der Mission, Whistleblower zu unterstützen und verborgene Informationen ans Licht zu bringen. Von 2010 an veröffentlichte Wikileaks geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan der Whistleblowerin Chelsea Manning. Die USA warfen Assange in der Folge vor, geheimes Material gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.

Assange hatte vor etwa fünf Jahren seine Haft im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London angetreten. Vor seiner Festnahme im April 2019 hatte er sich sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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