Zoll-Hammer und die Folgen
Wirtschaftsbosse wenden sich nach Zoll-Eskalation von Trump ab
- Veröffentlicht: 08.04.2025
- 12:22 Uhr
- Benedikt Rammer
US-Präsident Donald Trump steht zunehmend in der Kritik von Wirtschaftsbossen und Milliardären aufgrund seiner aggressiven Zollpolitik. Die Handelskonflikte bedrohen die wirtschaftlichen Beziehungen der USA zu ihren Partnern weltweit.
Das Wichtigste in Kürze
Trumps aggressive Zollpolitik stößt auf Widerstand von ehemaligen Unterstützer:innen.
Wirtschaftsbosse warnen vor negativen Folgen für die US-Wirtschaft.
Trotz der Kritik hält Trump unbeirrt an seiner Zollstrategie fest.
US-Präsident Donald Trump, einst unterstützt von einflussreichen Wirtschaftsbossen und Milliardär:innen, sieht sich nun wachsender Kritik gegenüber. Seine aggressive Zollpolitik hat viele seiner bisherigen Verbündeten gegen ihn aufgebracht. Mit Zöllen gegen zahlreiche Länder, darunter auch europäische und asiatische Staaten, entfacht Trump neue Handelskonflikte, die weitreichende wirtschaftliche Folgen haben könnten.
Wachsende Skepsis unter Wirtschaftsbossen
Die Kritik an Trumps Vorgehen ist lautstark. Insbesondere der US-Fondsmanager und Milliardär Bill Ackman, der Trump einst unterstützte, schießt scharf gegen die Zölle der USA. Auf "X" wirft er dem US-Präsidenten vor, einen "Atomkrieg gegen jedes Land der Welt" zu führen. Ackman kritisiert die überhöhten Zölle der Handelspartner und warnt vor einem großen Fehler, der auf "schlechter Mathematik" beruht. Diese Einschätzung teilen auch andere prominente Stimmen aus der Wirtschaft, die vor sinkenden Unternehmensgewinnen und steigenden Preisen für US-Verbraucher:innen warnen.
So übt auch Jamie Dimon, Chef der größten US-Bank JPMorgan, Kritik. In seinem Jahresschreiben an die Aktionär:innen äußerte Dimon große Bedenken. "Meine ernsthafteste Sorge ist, wie sich dies auf Amerikas langfristige wirtschaftliche Bündnisse auswirkt", zitiert das ZDF Dimon. Selbst Elon Musk, eigentlich ein enger Berater Trumps, distanziert sich zunehmend. Musk plädiert für eine Freihandelszone zwischen Nordamerika und der EU und erinnert an die Bedeutung des freien Marktes.
Trump zeigt sich unnachgiebig
Trotz dieser Kritik bleibt Trump bei seiner harten Linie. Gegenüber China erhöht er sogar den Druck und droht mit Zöllen von mehr als 100 Prozent. Eine von Ökonom:innen geforderte Pause zur Beruhigung der Börsen lehnt Trump ab. Stattdessen brüstet er sich damit, dass viele Handelspartner nun verhandeln wollen und ihm Angebote machen, die er nie verlangt habe.
Die Auswirkungen seiner Politik sind bereits spürbar. Selbst Israel, ein langjähriger Verbündeter, ist von Zöllen betroffen. Trump glaubt fest daran, dass die Zölle die USA sehr reich machen werden und zeigt keine Bereitschaft, von seiner Strategie abzuweichen. Doch die wachsende Kritik aus der Wirtschaft könnte langfristig Druck auf den Präsidenten ausüben, seine Politik zu überdenken.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa