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Schnee und Eis sorgen weiter für lange Staus - Kind stößt auf Schlitten mit Auto zusammen
- Aktualisiert: 18.01.2024
- 10:14 Uhr
- Anne Funk
Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee, Eisregen und gefährliche Glätte - in Deutschland war es am Mittwoch ungemütlich. An mehreren Flughäfen wurden Flüge gecancelt, auch die Deutsche Bahn reagierte. +++ Alle Entwicklungen im Überblick +++
+++ 9:30 Uhr: Ein Zehnjähriger ist in Soest östlich von Dortmund auf seinem Schlitten mit einem Auto zusammengestoßen und schwer verletzt worden. Der Junge war am Mittwoch versehentlich eine Einfahrt heruntergerutscht und auf die Straße geraten, wie eine Polizeisprecherin sagte. Dabei habe er sich "am Fuß verletzt". Der 31-jährige Autofahrer sei nicht zu schnell gewesen. Der Junge wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Lange Staus auf der A7
+++ 9:08 Uhr: Schnee und Glätte sorgen auf der Autobahn 7 in Nordhessen für lange Staus. Seit der Nacht geht es auf dem gesamten Streckenabschnitt zwischen Guxhagen und Homberg-Efze nicht weiter, so ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen. Grund dafür seien mehrere Lkw, die glättebedingt die Fahrbahn blockierten. Die Autofahrer:innen werden vor Ort versorgt. Unklar war am Morgen, wie lang der Stau war.
Wetterdienst hebt Unwetterwarnungen auf
+++ 8:54 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat alle Unwetterwarnungen aufgehoben. Seit Mittwoch galten in weiten Landesteilen entsprechende Warnungen zum Beispiel vor Glatteis. Das Niederschlagsgebiet verlagere sich am Donnerstag langsam von der Mitte in den Süden. "Die Gefahr von Glatteis durch gefrierenden Regen geht deutlich zurück", hieß es in dem Bericht zur Wetterlage. "Im Süden sind die Beläge der Straßen und Wege aufgrund der Vorwitterung zu hoch für gefrierenden Niederschlag." Dort gehe der Regen in Schneefall über.
Einschränkungen am Frankfurter Flughafen
+++ 8:50 Uhr: Der Frankfurter Flughafen hat auch für Donnerstag Hunderte Flüge annulliert. Mehr als 300 von insgesamt etwa 1.000 Flügen seien gestrichen worden, sagte eine Fraport-Sprecherin. Derzeit seien aber sowohl Starts als auch Landungen wieder möglich. Noch sei unklar, ob die Zahl der Annullierungen im Laufe des Vormittages steigt.
+++ 8:45 Uhr: Nach den wetterbedingten Ausfällen ist der Flughafen München wieder zum normalen Betrieb zurückgekehrt. Es gebe derzeit keine Einschränkungen durch Glätte oder gefrierenden Regen, sagte ein Sprecher. Die Airlines hätten aktuell keine Flüge gestrichen. Für den Nachmittag wird in München Schneefall erwartet. Der Flughafen rechnet damit, dies bewältigen zu können.
Weiter Einschränkungen bei Bussen und Bahnen
+++ 8:43 Uhr: Auch am Donnerstag sorgen Schnee und Eis für Einschränkungen bei Bussen und Bahnen. Betroffen war vor allem Nord- und Mittelhessen, wie die Deutsche Bahn berichtete. Nach Angaben einer Sprecherin sind Busse in Nordhessen stärker betroffen als der Zugverkehr. Auf der Schiene "normalisiert sich die Situation". Es gebe nur noch einige Verspätungen.
"Bei den Bussen hängt es maßgeblich von der Situation auf den Straßen ab", sagte die Sprecherin. Auf Nebenstrecken sei zum Teil noch nicht geräumt. Ausfälle gebe es vor allem im Kreis Waldeck-Frankenberg und im Schwalm-Eder-Kreis. Im Laufe des Vormittags werde sich die Lage aber wohl entspannen.
20 Kilometer lange Staus, Lage "chaotisch"
+++ 18. Januar, 8:10 Uhr: Durch das Winterwetter ist es am Morgen zu starken Beeinträchtigungen auf Autobahnen im Süden von Nordrhein-Westfalen gekommen. Auf der A3 staute sich der Verkehr von Lohmar bis Bad Honnef über 20 Kilometer. "Aufgrund von feststehenden Lkws können zwar Pkws teilweise passieren, aber es ist eigentlich immer noch - ich sag's mal vorsichtig - ein bisschen chaotisch", sagte ein Polizeisprecher zur Situation.
Auch auf der A4 staute sich der Verkehr zwischen Düren und Aachen-Laurensberg in beide Richtungen über 20 Kilometer. Auf allen Autobahnen im Südwesten komme es immer mal wieder vor, dass Lastwagen quer stünden oder an den Steigungen nicht weiterkämen, sagte ein Polizeisprecher.
Im Stadtgebiet von Köln gebe es zahlreiche witterungsbedingte Unfälle, allerdings sei es dabei hauptsächlich bei Blechschäden geblieben. Am Mittwoch seien einige Menschen leicht verletzt worden, es gebe aber keinen einzigen Schwerverletzten.
34-Jähriger stirbt nach Glatteis-Unfall
+++ 16:02 Uhr: Ein Transporter-Fahrer ist in der Eifel bei einem Unfall auf glatter Straße ums Leben gekommen. Der 34-Jährige sei bei Bauler (Rheinland-Pfalz) in einer Kurve mit seinem Fahrzeug von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt, teilte die Polizei in Bitburg mit. Er sei noch an der Unfallstelle verstorben. Noch liefen die Ermittlungen zum Unfallhergang. Die L 1 war an der Unfallstelle im Eifelkreis Bitburg-Prüm zunächst voll gesperrt. Es herrschten "winterliche Straßenverhältnisse", hieß es.
Frankfurt: Erste Starts wieder möglich
+++ 15:30 Uhr: Angesichts nachlassender Niederschläge können vom Frankfurter Flughafen wieder einzelne Maschinen abheben. Dadurch dürfte sich die Situation bei den verfügbaren Parkpositionen voraussichtlich etwas entschärfen, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. Die weitere Wetterentwicklung müsse abgewartet werden. Auch Landungen sind nach Angaben einer Fraport-Sprecherin in den kommenden Stunden eingeplant.
+++ 13:10 Uhr: Am Frankfurter Flughafen sind seit dem Mittag keine Flugzeugstarts mehr möglich. Die Flugzeuge könnten wegen des anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport.
Noch regulärer Bahnbetrieb
+++ 11:20 Uhr: Vorerst gute Nachrichten von der Bahn: Trotz des Extremwetters läuft der Bahnverkehr auf Deutschlands Schienen weitgehend regulär, die Lage sei beherrschbar. Das teilte die Deutsche Bahn am Mittwochvormittag mit. Der Wintereinbruch werde die Bahn in den Mittagsstunden am meisten treffen, so eine Sprecherin. "Dann rechnen wir im Laufe des Tages auch mit Zugausfällen und Verspätungen." Fahrgäste müssten sich in weiten Teilen Deutschlands auf Beeinträchtigungen einstellen. Für Betroffene wurde die Zugbindung aufgehoben. "Unabhängig davon gelten die üblichen Fahrgastrechte", sagte die Sprecherin.
600 Flüge annulliert
+++ 11:10 Uhr: Am Frankfurter Flughafen sind mehr als die Hälfte der Flüge gestrichen worden. Wie eine Fraport-Sprecherin erklärte, wurden von 1.047 geplanten Flügen bis Vormittag knapp 600 annulliert. Noch sei unklar, ob weitere hinzukommen, da man erst einmal die Wetterentwicklungen abwarten wolle. Passagieren empfehle man, sich vorab bei den Airlines über ihre Flüge zu informieren und bei Streichungen nicht zum Flughafen zu kommen.
+++ 10:17 Uhr: In Hessen bleiben angesichts der Warnungen vor extremer Glätte und Schneefall viele Schulen geschlossen, in Darmstadt sind sogar alle Schulen betroffen. Man wolle die Schüler:innen auf dem Schulweg keinen unnötigen Gesundheitsgefahren aussetzen und auch das Verkehrsaufkommen in der Stadt reduzieren, "um die Lage für Feuerwehr, Rettungsdienste und Krankenhäuser zu entschärfen", hatte die Stadt erklärt.
Unwetterwarnung für Nordrhein-Westfalen
+++ 10:01 Uhr: Starker Schneefall ist für den Westen und die Mitte Deutschlands vorhergesagt. In Nordrhein-Westfalen sollte der Schnee am Vormittag einsetzen. Ab 11 Uhr gilt südlich von Aachen, Köln, Olpe und Winterberg eine Unwetterwarnung. Schulen in der Region blieben vorsorglich geschlossen. Bus- und Bahnunternehmen informierten ihre Kund:innen, dass es massive Verspätungen und Ausfälle geben könne. Viele Menschen in den betroffenen Kreisen hatten am Morgen auf ihren Mobiltelefonen eine amtliche Warnung erhalten.
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Glatte Straßen in Bayern und Mitteldeutschland
+++ 9:58 Uhr: Auch in der Südhälfte Deutschlands wird vor glatten Wegen, Plätzen und Straßen gewarnt. In Bayern blieben Schulen in Mittelfranken vollständig geschlossen. Größere Unfälle gab es am Morgen noch nicht.
+++ 9:40 Uhr: Im Westen und Südwesten Deutschlands setzte am Morgen Regen ein und sorgte für rutschige Fahrbahnen. Die Polizei in Baden-Württemberg berichtete bereits von vielen Verkehrsunfällen. Vorerst blieb es zumeist bei Blechschäden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor einer sehr hohen Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen in einem Streifen von Trier bis nach Frankfurt am Main. Die Glättegefahr sei in den betroffenen Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg sehr hoch.
An den Flughäfen Frankfurt und München wurden zusammen Hunderte Flüge gestrichen. Behinderungen erwartet auch die Deutsche Bahn.
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Mindestens 30 Unfälle in Konstanz
+++ 9:37 Uhr: In Baden-Württemberg haben Regen, Schnee und Eis zu zahlreichen Unfällen geführt. Ein Polizeisprecher in Konstanz teilte mit, dass es dort allein etwa 30 Unfälle gegeben habe. Zwei Menschen seien leicht verletzt worden. Auf der Autobahn A5 seien rund um Rastatt etliche Fahrer:innen ins Schlingern geraten, hierbei gegen die Leitplanke oder gegen andere Fahrzeuge gestoßen. Ob oder wie viele Menschen hierbei verletzt worden sind, lasse sich derzeit nicht sagen. Vor allem die Landkreise Konstanz, Rottweil und Tuttlingen sind betroffen. Die Sprecher der Polizeipräsidien in Freiburg, Stuttgart, Offenburg, Ravensburg und Reutlingen sprachen ebenfalls von einzelnen Unfällen, dabei blieb es jedoch vor allem bei Sachschäden.
Saarland: Autobahn vorübergehend gesperrt
+++ 9:20 Uhr: Im Saarland hat es am Morgen auf glatten Straßen rund 25 Unfälle gegeben. Bei zwei Unfällen seien Menschen verletzt worden, keiner aber schwer, so ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken. Nach einem Unfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen auf der A6 in Höhe St. Ingbert wurde die Autobahn in Richtung Mannheim vorübergehend gesperrt. Grund für die Unfälle war überwiegend Glatteis. Der Sprecher wies darauf hin, dass es in benachbarten Frankreich und in Luxemburg derzeit ein Fahrverbot für Lastwagen ab 7,5 Tonnen gebe. "Das heißt, wenn sie aus dem Saarland rüberwollen, müssen sie stehenbleiben."
+++ 17. Januar, 8:46 Uhr: Die Menschen in Berlin und Brandenburg müssen sich weiter auf frostige Temperaturen und Glättegefahr einstellen. Dazu kommen teilweise bis zu 15 Zentimeter Neuschnee. Trotz der eisigen Temperaturen verzeichnete die Polizei am Morgen zunächst keine Glätteunfälle. Dies könne sich aber mit dem Neuschnee ändern.
Wetterdienst warnt vor Eisregen und Glatteis
+++ 16. Januar, 17:04 Uhr: In großen Teilen Deutschlands müssen sich die Menschen am Mittwoch (17. Januar) auf Schnee, Eis und teils extreme Glätte einstellen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor einer "ausgewachsenen Unwetterlage" und gefährlichem Glatteis.
Demnach kommt es in der Mitte des Landes zu starkem Schneefall, südlich angrenzend fällt "länger andauernder und kräftiger gefrierender Regen". Die Unwetterlage werde auch "großräumige Auswirkungen im Straßen- und Schienenverkehr" haben, warnte der DWD. Er empfiehlt, Autofahrten wenn möglich zu vermeiden und nur mit Winterausrüstung zu fahren.
Gefrierender Regen wird zur Gefahr
15 bis 30 Zentimeter Schnee in zwölf bis 24 Stunden sollen in Hessen fallen, es könnte sogar noch wesentlich mehr werden. Nördlich des Mains gibt es ebenfalls anhaltende und teils kräftige Schneefälle. Zudem erwartet der DWD im Nordwesten von Rheinland-Pfalz kräftige Schneefälle mit 15 bis 40 Zentimeter Neuschnee. Wegen plötzlich überfrierender Nässe oder schlagartig gefrierendem Regen besteht "Gefahr für Leib und Leben".
Vor allem entlang und südlich von Main und Mosel fällt bis in die Abendstunden gefrierender Regen, es wird sich verbreitet Glatteis bilden. Der DWD warnt vor "extremem Eisansatz an Gegenständen, Bäumen und Oberleitungen sowie erhöhter Eisbruchgefahr". Der Niederschlag geht dann in der Nacht auf Donnerstag (18. Januar) vom Main aus in Richtung Süden in Schnee über. Von Rheinland-Pfalz und Südhessen bis nach Thüringen und Sachsen fallen 5 bis 10 Zentimeter Neuschnee, örtlich sind bis zu 15 Zentimeter möglich.
Im Video: Winterwetter - Schnee und Glatteis in Deutschland
Winterwetter: Schnee und Glatteis in Deutschland
Der Flughafen München erwartet für Mittwoch mindestens bis mittags "erhebliche Einschränkungen im Flugbetrieb" durch gefrierenden Regen. Die Lufthansa teilte mit, am Mittwoch und Donnerstag werde in Frankfurt und München mit starkem Schneefall und gefrierendem Regen gerechnet. "Lufthansa hat daher den gesamten Flugplan für die Kurz- und Langstrecke deutlich reduziert." Auch der Berliner Flughafen BER teilte bereits mit, für Mittwoch zahlreiche Flüge nach Frankfurt und München zu streichen, ähnliches gilt für den Flughafen Stuttgart. Reisende sollen sich möglichst über ihre Flugverbindungen informieren, bevor sie den Weg zum Flughafen antreten.
Weitere Schneefälle sagt der DWD auch für Freitagnacht (19. Januar) an den Alpen voraus, in Nordseenähe gibt es kräftige Schneeschauer und kurze Gewitter. An der gesamten Küste soll es am Freitag weitere Schneeschauer geben, teils mit mehr als zehn Zentimeter Neuschnee in kurzer Zeit.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa