Lebensmittelriese prescht voran
Wegen Energiekrise: Aldi Nord schließt Filialen früher
- Veröffentlicht: 19.10.2022
- 08:45 Uhr
- jot
Die Energiekrise hat jetzt auch Folgen für die Ladenöffnungszeiten. Discounter-Riese Aldi Nord kündigte an, viele seiner Filialen ab November eher schließen zu wollen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Aldi Nord schließt viele seiner Filialen ab November schon um 20.00 Uhr.
- Der Discounter-Riese will mit der Maßnahme Energie sparen.
- Die reduzierten Ladenöffnungszeiten sollen vorerst für die Winterzeit 2022/2023 gelten.
Die Energiekrise macht vor den deutschen Discounter-Riesen nicht halt. Aldi Nord kündigte am Dienstag (18. Oktober) auf Twitter an, viele Filialen ab November früher zu schließen. Als nach eigenen erster Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland passe Aldi Nord "die Öffnungszeiten zahlreicher Märkte an und leistet damit aktiv einen Beitrag zum Energiesparen. Ab 01.11.22 schließen diese Märkte um 20 Uhr", hieß es in dem Tweet. Dies gelte zunächst für die Winterzeit 2022/2023, gab Aldi Nord weiter bekannt.
Aldi Nord schließt Filialen wegen Energiekrise früher
Das Unternehmen unterhält seine Märkte vor allem in der Nordhälfte von Deutschland. Einige der Filialen dort haben aktuell noch bis 21.00 Uhr oder 22.00 Uhr geöffnet.
Auch andere Lebensmittel- und Einzelhändler suchen wegen der stark gestiegenen Kosten für Gas, Öl und Strom Möglichkeiten, um Energie und damit Kosten zu sparen. Laut "Focus Online" warb der Geschäftsführer der Supermarktkette Tegut, Thomas Gutberlet, Ende September in einem Brandbrief an die Bundesländer für kürze Ladenöffnungszeiten. "Kurzfristig würde eine Reduzierung helfen, Energie zu sparen. Langfristig würde es das Berufsbild im Einzelhandel wieder attraktiver machen", machte er deutlich.
Öffnungszeiten in Bayern als Vorbild?
Als Modell könnte das bayerische Ladenschlussgesetz dienen. Im von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) regierten Bundesland müssen Geschäfte "an Sonn- und Feiertagen und montags bis samstags bis 6.00 Uhr und ab 20.00 Uhr geschlossen sein", heißt es auf der Webseite des Arbeitsministeriums. Ausnahmen gibt es nur für Filialen in Bahnhöfen, Flughäfen oder Bäckereien.
Um die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen weiter zu verringern, hatte die Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zahlreiche Energiesparmaßnahmen beschlossen, die seit September oder Oktober gelten. Die Maßnahmen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sehen u.a. vor, dass in öffentlichen Gebäuden Durchgangsbereiche wie Flure oder Foyers nicht mehr beheizt werden. Auch werden öffentliche Gebäude nur noch bis höchstens 19 Grad geheizt.
Die Regeln nehmen aber auch den Einzelhandel in die Pflicht. So dürfen Ladentüren oder sonstige Eingangssysteme zu beheizten Geschäftsräumen nicht mehr dauerhaft offen stehen. Leuchtreklame und Werbetafeln müssen von 22.00 Uhr abends bis 16.00 Uhr am Folgetag ausgeschaltet werden.
Verwendete Quellen: