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Laut Ukrainischer Justiz

Vorwürfe gegen Russland: Sexuelle Gewalt als Kriegsmethode nimmt zu

  • Veröffentlicht: 05.12.2022
  • 11:56 Uhr
  • Anne Funk

Sexuelle Gewalttaten durch russische Soldaten sollen deutlich zugenommen haben, so der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin. Diese werden methodisch eingesetzt, um die Menschen in der Ukraine zu demütigen.

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Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine fordert nicht nur an der Front Opfer, auch Tausende Zivilist:innen sind bereits getötet worden. Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin erhebt nun schwere Vorwürfe gegen Russland. Es habe eine "drastische Zunahme" sexueller Gewalt durch russische Soldaten gegeben, betroffen seien alle Geschlechter und Altersklassen. Sie werde von den russischen Soldaten gezielt als "Kriegsmethode, um Ukrainerinnen und Ukrainer zu demütigen" eingesetzt, so Kostin gegenüber der Funke Mediengruppe. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

Nach Kostins Aussage seien vor vier Monaten 40 Fälle von sexueller Gewalt registriert worden, inzwischen seien es mehr als 110 Fälle. "Tendenz stark steigend." Außerdem gebe es eine hohe Dunkelziffer. Menschen werden in vielen Fällen durch russische Soldaten vergewaltigt, gefoltert und dann getötet, so Kostin. "Oft finden Vergewaltigungen vor den Augen von Angehörigen und Kindern statt." Solche Vorfälle geschehen vor allem in besetzten Gebieten, russische Kommandeure würden häufig Vergewaltigungen anordnen oder zumindest unterstützen. Zunächst ließen sich die Angaben des Generalstaatsanwalts allerdings nicht unabhängig überprüfen. 

Gewalt werde billigend in Kauf genommen

Doch auch Wenzel Michalski, Deutschland-Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, sprach bereits von einer Systematik der Gewalt. "Gräueltaten an Zivilisten gehören zur Kriegstaktik der russischen Soldaten in der Ukraine", sagte er gegenüber der Funke Mediengruppe. Gewalt durch Soldaten, auch Vergewaltigungen, würden von der Spitze der russischen Politik und des Militärs nicht geahndet, so Michalski. "Im Gegenteil: Kräfte, die besonders brutal vorgehen, werden noch ausgezeichnet." Von der Führung werde die Gewalt mindestens billigend in Kauf genommen.

Fast 8.500 Zivilist:innen, darunter 440 Kinder, seien seit Kriegsbeginn in der Ukraine getötet worden, erklärt Andrij Kostin, verletzt worden seien mehr als 11.000 Zivilist:innen. Bislang habe die Generalstaatsanwaltschaft 50.197 Fälle von Kriegsverbrechen aufgenommen. 

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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