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Umfrage unter 14.000 Arbeitnehmerinnen

Von wegen Gleichberechtigung: So viele Frauen fühlen sich unterbezahlt

  • Veröffentlicht: 02.03.2024
  • 18:21 Uhr
  • Michael Reimers

Eine gleichberechtigte Bezahlung von Frauen und Männern ist aus Sicht von Arbeitnehmerinnen noch lange nicht in Sicht. Das ergab eine repräsentative Umfrage in elf Ländern, auch in Deutschland.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen in Deutschland fühlt sich einer Umfrage zufolge ungerecht bezahlt.

  • Die Befragten äußerten zudem wenig Hoffnung, dass die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern zeitnah abgeschafft wird.

  • Jüngere Frauen nehmen die Einkommenslücke deutlicher wahr als ältere.

Mehr als die Hälfte der berufstätigen Frauen, 57 Prozent, fühlt sich nicht angemessen entlohnt. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Jobbörse Indeed, die am Samstag (2. März) veröffentlicht wurde. Die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen in Deutschland fühlt sich demnach ungerecht bezahlt und hat wenig Hoffnung, dass sich das zeitnah ändert. Damit liegt Deutschland nahe am internationalen Durchschnitt: Unter den Befragten aus elf Ländern waren 56 Prozent der Arbeitnehmerinnen mit ihrer Bezahlung unzufrieden.

Dem "Work needs Women Report" zufolge blickt jede zweite Frau in Deutschland einer geschlechtergerechten Zukunft pessimistisch entgegen. 53 Prozent schätzen eine gleichberechtigte Bezahlung von Männern und Frauen erst in 50 Jahren als realistisch ein. Für den Report wurden mehr als 14.000 berufstätige Frauen in elf Ländern befragt, darunter Deutschland, USA, Frankreich, Indien und Japan.

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Jüngere Frauen sehen Lohn-Ungleichheit deutlicher als ältere

Die 'Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern' in Deutschland betrug im Jahr 2023 nach Angaben des Statistischen Bundesamts 18 Prozent. Der Umfrage zufolge ist bei den jüngeren Generationen das Bewusstsein für die Gender Pay Gap ausgeprägter als bei älteren. So kritisiert mit 49 Prozent fast jede zweite berufstätige Frau im Alter zwischen 25 und 34 Jahren die schlechtere Bezahlung im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. Von den älteren Arbeitnehmerinnen nehmen nur 31 Prozent eine Einkommenslücke zwischen Mann und Frau wahr.

"Wir beobachten eine Generation junger Frauen, die mit dem Bewusstsein einer geschlechterungerechten Bezahlung aufgewachsen ist", sagte Ute Neher, Arbeitsmarktexpertin bei Indeed in einer Mitteilung. Um die Gender Pay Gap zu schließen, benötige es zum einen strukturelle Veränderungen in Unternehmen und Politik. "Wir brauchen mehr Transparenz bei Gehältern und eine konsequente Umsetzung von Gesetzen zur Entgeltgleichheit", so Neher. "Zum anderen liegt es an jeder einzelnen Frau, sich für eine gerechte Bezahlung einzusetzen."

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Frauen fordern selten Gehaltserhöhung ein

Der Umfrage zufolge haben 45 Prozent der befragten Frauen aus Deutschland noch nie eine Lohnsteigerung gefordert. Viele (29 Prozent) gaben demnach an, sich schlicht und einfach nicht zu trauen. Auch bei der Bitte um Beförderung fühlen sich wenige Frauen in Deutschland (23 Prozent) wohl.

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Karriere-Hindernisse: Kinderbetreuung und Sexismus

Wie der Report weiter ergab, denkt fast jede zweite Frau hierzulande (49 Prozent), dass Männer bessere Karrierechancen haben. 47 Prozent davon benennen Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen als größte Karrierehindernisse. 40 Prozent sehen Sexismus und Vorurteile als Problem. Zudem gab etwa jede vierte Frau (24 Prozent) an, schon einmal am Arbeitsplatz belästigt worden zu sein.

Auch psychische Belastungen sind laut der Umfrage ein Hindernis für Frauen in der Arbeitswelt. Knapp die Hälfte der befragten Arbeitnehmerinnen in Deutschland (46 Prozent) war oder ist psychisch belastet. 54 Prozent fühlen sich unwohl, Vorgesetzten davon zu berichten. Im internationalen Vergleich sind es 43 Prozent.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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