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Angst vor Übertragung

Vogelgrippe: EU bestellt vorsorglich hunderttausende Impfdosen

  • Aktualisiert: 13.06.2024
  • 17:37 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die EU wappnet sich gegen die Vogelgrippe und sichert sich Impfstoffe. (Symbolbild)
Die EU wappnet sich gegen die Vogelgrippe und sichert sich Impfstoffe. (Symbolbild)© Adobe

Vogelgrippefälle beschäftigen derzeit zahlreiche Gesundheitsbehörden. Mehrere EU-Staaten sichern sich jetzt präventiv Impfstoff für bestimmte Personenengruppen, etwa Tierärzte.

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Inhalt

  • Erster Todesfall gemeldet
  • EU sichert sich prophylaktisch Impfstoffe
  • Geringes Risiko durch Vogelgrippe für die Bevölkerung

Die EU-Kommission hat sich vertraglich 665.000 Impfdosen gegen die Übertragung der Vogelgrippe von Tieren auf Menschen für mehrere Mitgliedsstaaten gesichert. Mit einer britischen Firma sei ein entsprechendes Abkommen geschlossen worden.

Im Video: Tierseuche in USA - zweiter Mensch nach Kuh-Kontakt mit Vogelgrippe infiziert

Tierseuche in USA: Zweiter Mensch nach Kuh-Kontakt mit Vogelgrippe infiziert

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Erster Todesfall gemeldet

Gerade wurde der erste Todesfall eines Menschen gemeldet, der sich mit der Vogelgrippevirusvariante H5N2 infiziert haben soll, wie "Aerzteblatt.de" berichtet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll sein Tod allerdings auf mehrere Ursachen zurückzuführen sein.

Es handele sich "um einen multifaktoriellen Tod, nicht um einen Tod, der auf H5N2 zurückzuführen ist", sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier in Genf. "Der Patient kam nach wochenlangem multifaktoriellen Hintergrund mehrerer anderer Krankheiten ins Krankenhaus", berichtete Lindmeier. Bei einer routinemäßigen Grippe-Testung soll bei dem später Verstorbenen die H5N2-Variante nachgewiesen worden sein. Der 59-Jährige soll ein chronisches Nierenleiden, Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck gehabt haben.

EU sichert sich prophylaktisch Impfstoffe

Jetzt hat die EU prophylaktisch Impfstoffe gesichert. Der Impfstoff gegen den Vogelgrippevirus ist für Menschen bestimmt, deren Risiko für Kontakte mit Vogelgrippe besonders hoch ist, das sind etwa Mitarbeitende von Geflügelfarmen oder Tierärzt:innen. "Ziel ist es, die Ausbreitung oder mögliche Ausbrüche der Vogelgrippe in Europa zu verhindern und die Bürger und ihre Lebensgrundlagen zu schützen", so die EU-Kommission.

Deutschland beteiligt sich laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) derzeit nicht an dieser gemeinsamen Impfstoffbeschaffung. Mit dabei sind nach Angaben der EU-Kommission Dänemark, Lettland, Frankreich, Zypern, Litauen, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, Finnland, Griechenland und Irland. Zudem beteiligen sich die Nicht-EU-Staaten Island und Norwegen.

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Geringes Risiko durch Vogelgrippe für die Bevölkerung

Laut dem nun geschlossenen Vertrag können über die kommenden vier Jahre den Angaben zufolge zusätzlich 40 Millionen Dosen bestellt werden. Die Kommission betonte, dass das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Risiko durch Vogelgrippe für die Bevölkerung derzeit als gering einschätze.

Für Menschen, die mit infizierten Vögeln und Säugetieren arbeiteten oder ihnen ausgesetzt seien, werde das Risiko als gering bis mäßig angesehen. "Einige Varianten können jedoch Mutationen entwickeln, die ihr Potenzial zur Infektion anderer Arten, einschließlich des Menschen, erhöhen", so die EU-Kommission.

Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird wie die Grippe beim Menschen durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch andere Subtypen. Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei vielen Säugetieren gefunden, darunter Katzen, Bären und Robben. Derzeit soll sich die Vogelgrippevirusvariante H5N1 in den USA ausbreiten und habe dort auch Milchvieherden befallen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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