Mädchen kam nie in Grundschule an
Vermisstes Mädchen in Döbeln: Polizei bittet um Mithilfe bei Suche nach Valeriia (9)
- Aktualisiert: 06.06.2024
- 11:08 Uhr
- dpa
Im sächsischen Döbeln verlässt ein Mädchen morgens ihr Zuhause, um zur Grundschule zu gehen. Im Unterricht war sie nicht, wie sich später herausstellt. Nun wurde bekannt, dass ein Mann kürzlich in der Nähe ein Mädchen angesprochen hat.
Keine neuen Erkenntnisse
Zur vermissten Grundschülerin aus dem sächsischen Döbeln gibt es nach Angaben der Polizei weiterhin keine neuen Erkenntnisse. Die Suche werde am Freitag (7. Juni) und auch am Wochenende fortgesetzt, teilte ein Sprecher der Chemnitzer Polizeidirektion am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.
Am Donnerstag (6. Juni) hatten die Beamten Kontakt zu Kollegen im Ausland aufgenommen, um die Suche über Landesgrenzen hinaus auszuweiten.
Da in alle Richtungen ermittelt werde, gehöre auch der Blick auf das familiäre Umfeld dazu. Das aus der Ukraine stammende Mädchen lebt mit seiner Mutter in Deutschland, der Vater ist den Angaben zufolge nach wie vor in der Ukraine. Auch zum Vater des Mädchens gebe es Kontakt.
Polizei hofft auf Unterstützung der Bevölkerung
Bei der dringlichen Suche nach der neunjährigen Valeriia in Döbeln hat die Polizei die Bevölkerung zur Mithilfe aufgerufen. Die Einwohner wurden am Mittwoch (5. Juni) gebeten, in eigenen Gärten, Kellern, Garagen oder Schuppen nach dem Mädchen Ausschau zu halten.
Auch die Polizei setzte die Suche mit zahlreichen Kräften fort, wie die zuständige Polizeidirektion Chemnitz informierte. Dabei würden auch Fälle geprüft wie der jüngst im Ortsteil Mochau. Dort soll vorige Woche ein Mann ein Mädchen im Umfeld einer Schule angesprochen haben, um ihr Katzen zu zeigen. Davon hatte zuvor "bild.de" berichtet.
Valeriia ist Kind einer ukrainischen Familie und wurde am Montagmorgen (3. Juni) zuletzt gesehen. Sie hatte sich nach Polizeiangaben gegen 6.50 Uhr auf den Weg zur Schule gemacht. Normalerweise sei sie dorthin mit dem Bus gefahren. Wie sich später herausstellte, war sie aber nicht in der Schule angekommen. Videoaufnahmen und Befragungen legten nahe, dass sie an dem Tag am Morgen gar nicht in den Bus eingestiegen war, so die Polizei.
Suche mit Spezialhunden bisher erfolglos
Nach dem Mädchen wird laut Polizei weiterhin "mit Hochdruck" gesucht. Dazu sollte am Mittwoch erneut Unterstützung der Bereitschaftspolizei hinzugezogen werden. Zudem waren am frühen Mittwochmorgen erneut Spezialhunde im Einsatz. Mit sogenannten Flächenhunden seien Wälder, Felder und Wiesen durchstreift worden, Trümmerhunde hätten in Abrissgebäuden nach dem Mädchen gesucht. Neue Hinweise auf das Kind haben sich den Angaben nach jedoch nicht ergeben. Bereits am Vortag waren das Stadtgebiet und der Flussbereich der Freiberger Mulde intensiv abgesucht worden.
Die Ermittlungen gehen laut Polizei in alle Richtungen, wobei eine Gewalttat nicht ausgeschlossen wird. Am Mittwoch sollten weitere Anwohner befragt werden. Es könnte auch erneut ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kommen, hieß es. Zudem würden weitere Videoaufnahmen ausgewertet.
Hinweise der Polizei
Das Mädchen ist nach Polizeiangaben etwa 1,40 Meter groß und hat dunkelblonde, mittellange Haare. Am Montagmorgen trug es ein lila T-Shirt, schwarze Jeans, eine hell türkisfarbene Jacke sowie dunkelblaue knöchelhohe Schuhe. Es hatte zudem einen rosa Schulranzen bei sich. Die Neunjährige spricht gebrochen deutsch. Für Zeugenhinweise ist die Chemnitzer Kriminalpolizei unter 0371 387 3488 erreichbar.