Kampf ums Weiße Haus
US-Wahl im Newsticker: Wahllokale im Osten geöffnet - erste "Swing States" wählen
- News-Ticker
- Aktualisiert: 05.11.2024
- 15:25 Uhr
- Lara Teichmanis
Kamala Harris oder Donald Trump? Heute fällt die Entscheidung, wer als US-Präsident:in ins Weiße Haus einzieht. Die Entwicklungen aus den USA im Newsticker.
Patriotismus und Pathos: Trump teilt Video auf Social Media
Die Fahne der USA hängt in Fetzen, die Amerikaner:innen hätten ihre "Stärke verloren": Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat auf der Social-Media-Plattform X ein Video geteilt, um seine Anhänger:innen kurz vor der Wahl zu mobilisieren. "Wenn wir es wagten, die Wahrheit zu sagen, wurde es zur Hassrede erklärt", behauptet der Sprecher. Und: "Unser Patriotismus wurde toxisch genannt." Der Sprechertext ist in der ersten Person Plural gehalten, ein "wir" beschworen.
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Der Clip endet mit einem Appell: Amerika könne ein Comebback schaffen, heißt es. Unterlegt ist das pathetische Statement unter anderem mit Bildern vom Attentat auf Trump, nachdem er triumphierend die Faust in die Luft reckte.
Interaktive Karte zur US-Wahl
Alle US-Bundesstaaten auf einen Blick: Mit der interaktiven Wahlkarte auf Joyn lässt sich, sobald die Ergebnisse eintrudeln, live nachverfolgen, wo die Mehrheit für Kamala Harris abgestimmt hat, und wo Donald Trump die Nase vorn hat. Die Staaten, die demokratisch gewählt haben, werden auf der Karte blau eingefärbt, rot steht für die Republikaner. Besonders im Fokus stehen natürlich die wahlentscheidenden Swing States: Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin.
Bürger in umkämpfen Staaten an der Urne
In den USA haben die ersten Wahllokale für all diejenigen geöffnet, die am Wahltag persönlich ihre Stimme abgeben wollen. Nachdem in einem kleinen Ort bereits um Mitternacht (Ortszeit) abgestimmt worden war, machten im Osten der Vereinigten Staaten nun auch die Wahllokale in größeren Städten und Kommunen auf. Um 7 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ) öffneten sie zum Beispiel in Washington DC, bereits eine Stunde früher in New York.
Auch in einigen "Swing States", die besonders umkämpft sind und die Wahl entscheiden könnten, dürfen die Wähler bereits an die Wahlurnen - etwa in North Carolina, Georgia, Pennsylvania und in Teilen von Michigan. In Wisconsin, Arizona und Nevada, wo ebenfalls ein enges Rennen erwartet wird, öffnen die Wahllokale erst später.
Weil sich die USA über mehrere Zeitzonen erstrecken, zieht sich die Öffnung der Wahllokale über mehrere Stunden. Nach dem Osten folgen die Staaten im Zentrum des Landes. Im Westküstenstaat Kalifornien kann man von 7 Uhr Ortszeit (16 Uhr MEZ) an die Stimme abgeben. Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter: Hier können die Wähler bis um 6 Uhr (MEZ) am Mittwoch (6. November) abstimmen, auf den Aleuten noch eine Stunde länger.
Die Wahlprogramme von Harris und Trump
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris setzt in ihrem Wahlprogramm besonders auf diese zwei Themen: finanzielle Entlastung für die Mittelschicht und Chancengleichheit für alle Amerikaner:innen.
Ihr Kontrahent Donald Trump möchte mit seinem Wahlprogramm vor allem die amerikanische Wirtschaft ankurbeln sowie patriotische Werte stärken. Sein Motto: "America first".
Manipulation durch Russland befürchtet
Kurz vor der US-Wahl 2024 warnten mehrere US-Geheimdienste vor möglichen Manipulationsversuchen aus Russland.
"Russland ist die aktivste Bedrohung. Insbesondere mit Russland verbundene Einflussakteure produzieren Videos und erstellen gefälschte Artikel, um die Legitimität der Wahl zu untergraben, den Wählern Angst vor dem Wahlprozess zu machen und zu suggerieren, dass Amerikaner aufgrund politischer Präferenzen Gewalt gegeneinander anwenden", erklärten mehrere US-Geheimdienste in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Wütender Monolog von Trump
Nur wenig später nutzte Trump seine wohl letzte Chance, unentschiedene Wählerinnen und Wähler zu überzeugen, für einen länglichen Monolog mit zahlreichen Angriffen auf seine politischen Gegner vor einer aufgepeitschten Menge in Grand Rapids im "Swing State" Michigan: "Sie hat einen sehr niedrigen IQ, und wir brauchen keine Person mit niedrigem IQ. Das haben wir seit vier Jahren. Und unser Land geht den Bach runter", sagte der 78-Jährige über seine Kontrahentin.
Den Wünschen seiner Berater, sich mehr an seine Redemanuskripte zu halten, folgte er nicht. Harris sei "eine linksradikale Verrückte", schimpfte er. Trump hatte seine Wahlkämpfe auch schon 2016 und 2020 in Grand Rapids beendet. Der Ex-Präsident begann seine Rede kurz nach Mitternacht (Ortszeit) direkt im Anschluss an Harris' Auftritt - und hatte so das letzte Wort. Zuvor hatte Trump einen Erfolg eingefahren, als der populäre Podcaster Joe Rogan sich für ihn als nächsten US-Präsidenten aussprach.
"Optimismus, Energie und Freude"
In einer minutiös durchgeplanten und mit Stars besetzten Kundgebung an berühmter Stätte in Philadelphia im "Swing State" Pennsylvania gab Harris sich bei ihrer letzten Rede siegessicher. Vor den Stufen des Philadelphia Museum of Art, der Kulisse aus dem Kultfilm "Rocky", sagte Harris: "Heute Abend beenden wir es so, wie wir es begonnen haben, mit Optimismus, mit Energie und mit Freude."
Die Demokratin freute sich bei ihrer Abschlusskundgebung vor der US-Präsidentenwahl über die Unterstützung diverser Superstars wie Lady Gaga oder Oprah Winfrey. Harris rief die Menschen, die ihre Stimme noch nicht abgegeben haben, eindringlich dazu auf, dies noch zu tun. "Das Rennen ist noch nicht vorbei." Es könne eines der engsten Rennen der Geschichte werden. "Jede einzelne Stimme zählt", so Harris. Trumps Namen erwähnte sie nicht - ihre Rede dauerte nicht mal eine halbe Stunde.
Das erste Dorf hat gewählt
Die ersten Entscheidungen der US-Präsidentschaftswahl sind gefallen: In dem kleinen Örtchen Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire erzielten die Demokratin Kamala Harris und ihr republikanischer Gegenkandidat Donald Trump mit 3 zu 3 Stimmen ein Unentschieden, wie dort kurz nach Mitternacht (Ortszeit) auf einer handbeschriebenen Tafel verkündet wurde. Die Wahlbeteiligung betrug 100 Prozent.
Das Wahllokal in Dixville Notch öffnet seit 1960 am Wahltag bereits um Mitternacht. Da es in dem Skiort nahe der Grenze zu Kanada nur sechs registrierte Wähler gibt, sind Stimmabgabe und Auszählung schnell abgewickelt. Bereits um kurz nach Mitternacht stand das Ergebnis fest. US-Fernsehsender übertrugen Abstimmung und Auszählung live. Bei der Wahl 2020 hatte hier US-Präsident Joe Biden ohne Gegenstimme gegen Trump gewonnen.