Nach Koalitions-Durchbruch
Umfrage: Union wieder stärkste Kraft - AfD knapp dahinter
- Veröffentlicht: 13.04.2025
- 09:00 Uhr
- Max Strumberger
Mit dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen gelingt der Union in den Umfragewerten ein kleiner Befreiungsschlag. CDU und CSU liegen jetzt im Sonntagstrend wieder knapp vor der AfD.
Das Wichtigste in Kürze
Die erfolgreichen Koalitionsverhandlungen geben der Union in einer aktuellen Umfrage leichten Rückenwind.
Die AfD verharrt trotzdem auf einem Rekordhoch.
Für die FDP hingegen sieht es weiter zappenduster aus.
Die Union legt nach dem Abschluss der Koalitionsgespräche zwischen CDU/CSU und SPD in der Wählergunst leicht zu. Laut des aktuellen INSA-Sonntagstrends im Auftrag der "BILD"-Zeitung kommt die Union auf 25 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt mehr als vor einer Woche, als Union und AfD erstmals gleichauf in einer bundesweiten Umfrage lagen. Die AfD hält weiterhin stabile 24 Prozent - ein Höchstwert für sie in der INSA-Sonntagsfrage.
FDP weiter unter der Fünf-Prozent-Hürde
Bei den übrigen Parteien zeigt sich kaum Veränderung: Die SPD bleibt unverändert bei 16 Prozent, die Grünen liegen bei elf Prozent. Die Linke kommt auf zehn Prozent, das BSW erreicht fünf Prozent und würde damit knapp in den Bundestag einziehen. Die FDP hingegen bleibt mit drei Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde und wäre nicht im Parlament vertreten.
CDU-Chef Friedrich Merz hat im Interview mit dem "Handelsblatt" von einer "kritischen Phase" während der Koalitionsverhandlungen mit der SPD berichtet. Am vergangenen Montag habe es eine Situation gegeben, in der er der SPD eine klare Absage an Steuererhöhungen erteilt habe, sagte der mutmaßlich neue Bundeskanzler. "Einen Koalitionsvertrag mit Steuererhöhungen, den könnt ihr machen. Aber meine Unterschrift wird er dann nicht bekommen", habe er gesagt. Da seien die Verhandlungen in einer "kritischen Situation" gewesen. "Aber wie Sie sehen, haben wir uns vernünftig geeinigt."
Merz: "Kritische Situation" in Koalitionsverhandlungen
Erste Veränderungen und Beschlüsse der neuen Bundesregierung sollten die Bürger schon vor den Sommerferien spüren, versprach Merz. Seine neue Regierung müsse sich als Mannschaft verstehen, auch über Parteigrenzen hinweg. Vertrauen und gegenseitige Verlässlichkeit könne man aber nicht anordnen, sie müssten wachsen. "Ich denke, dass wir das hinkriegen", sagte er. Streit und Verletzungen wollten Union und SPD vorbeugen, indem sich die Spitzenpolitiker einmal im Monat im Koalitionsausschuss persönlich zusammensetzten.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa