Einsatz der selbst entwickelten Seedrohnen
Ukraine vermeldet "wirklich bemerkenswerten" Angriff in Nähe der Krim-Brücke
- Veröffentlicht: 09.12.2024
- 17:24 Uhr
- Michael Reimers
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mit ihren selbst entwickelten Seedrohnen "wirklich bemerkenswerte" Angriffe auf russische Hubschrauber erzielt, die zur Verteidigung der für die Kriegslogistik Russlands wichtigen Krim-Brücke im Einsatz waren.
Das Wichtigste in Kürze
Einem Medienbericht zufolge hat die Ukraine weiterentwickelte Seedrohnen massiv gegen militärische Ziele in der Luft eingesetzt.
Getroffen wurden demnach in der Nähe der strategisch wichtigen Krim-Brücke mehrere russische Hubschrauber, es soll Tote und Verletzte gegeben haben.
Russland hat auf der annektierten Halbinsel Krim im Schwarzen Meer zahlreiche Flugabwehrsysteme stationiert.
Die für die Versorgung der russischen Armee im Ukraine-Krieg logistisch wichtige Kertsch-Brücke, die das russische Festland mit der bereits 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet, ist von der Ukraine eigenen Angaben nach massiv angegriffen worden. Wie "ntv.de" am Montag (9. Dezember) unter Berufung auf den ukrainischen Inlandsgeheimdienst meldet, kamen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (5./6. Dezember) in der Bucht von Kertsch die selbst entwickelten Seedrohnen vom Typ Sea Baby zum Einsatz. Dabei sollen mehrere russische Hubschrauber schwer beschädigt worden sein.
Im Video: Gewaltige Rauchsäule - heftige Explosionen an Krim-Brücke
Wie es weiter heißt, erwiderten die Seedrohnen das Feuer, als sie von russischen Piloten gejagt wurden. Russland habe Hubschrauber, Flugzeuge und Patrouillenboote vom Typ Raptor eingesetzt. "Aus abgefangenen Funksprüchen geht hervor, dass sich an Bord der Hubschrauber Tote und Verwundete befanden. Die Hubschrauber selbst wurden schwer beschädigt und müssen nun umfassend repariert werden", zitiert der Bericht aus der Geheimdienstmitteilung.
Ukrainische Seedrohnen können Ziele in der Luft angreifen
Den Angaben zufolge hat die Ukraine ihre Seedrohnen vom Typ Sea Baby so weiterentwickelt, dass sie nicht mehr nur Kamikaze-Angriffe auf Ziele im Wasser durchführen, sondern auch Objekte in der Luft attackieren können. Dazu würden aufmontierte Maschinengewehre und Mehrfachraketenwerfer mit automatisierter Zielerfassung genutzt.
Zudem sei ein Lastkahn mit militärischer Ausrüstung und Material für die Reparatur der Krim-Brücke getroffen worden. Das Bauwerk war bei früheren Angriffen schwer beschädigt worden. Nach Angaben der Ukraine ist die Brücke seitdem nur eingeschränkt nutzbar. Während sich auf der Halbinsel Krim zahlreiche Flugabwehrsysteme befinden sollen, hat dem Bericht zufolge Russland damit begonnen, im Wasser Kähne als Barrieren zum Schutz vor ukrainischen Seedrohnen zu platzieren. Die Seedrohnen hätten "ihre Wirksamkeit erneut unter Beweis gestellt", habe der Inlandsgeheimdienst mitgeteilt, die jüngsten Ergebnisse seien "wirklich bemerkenswert".
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Die Ukraine hat zuletzt im August versucht, die Brücke in der Stadt Kertsch zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu zerstören. Die russische Flugabwehr habe zwölf ATACMS-Raketen im Anflug auf die Bücke zerstört, teilte damals das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Beweise dafür veröffentlichte der Kreml nicht. Allerdings hatte die Ukraine immer wieder erklärt, sie wolle die Brücke zerstören, sobald sie die militärischen Mittel dazu habe, weil das Bauwerk illegal errichtet worden sei.
Ukraine will Krim-Brücke zerstören
Die Brücke gilt als eines der am besten gesicherten russischen Bauwerke, nachdem sie bereits mehrfach Ziel von Angriffen und in der Vergangenheit auch beschädigt worden war. Alarmiert ist das russische Militär zudem, seit deutsche Luftwaffenoffiziere bei einem von Moskau abgehörten Gespräch darüber gesprochen hatten, wie viele Marschflugkörper es brauche, um das Viadukt zu zerstören.
Für Russland ist die Brücke die wichtigste Verbindung zur Krim, die im Sommer von Hunderttausenden Feriengästen besucht wird. Der Bahn- und Autoverkehr auf der Brücke wird bei Luftalarm immer wieder zeitweilig eingestellt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa