An der Front eingesetzt
Ukraine-Krieg: Kiew muss 100.000 fehlerhafte Mörsergranaten einkassieren
- Veröffentlicht: 27.11.2024
- 15:26 Uhr
- Claudia Scheele
Das ukrainische Verteidigungsministerium musste den Einsatz von heimischen Mörsergranaten wegen Produktionsfehlern stoppen. Die Untersuchungen laufen bereits.
Das Wichtigste in Kürze
An der Front wurden von der Ukraine vermutlich fehlerhafte Mörsergranaten eingesetzt.
Die Granaten wurden in der Ukraine hergestellt, die Untersuchungen laufen derzeit.
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat den Einsatz gestoppt und ersetzt die fehlenden Granaten nun mit Importen.
Seit der russischen Invasion Anfang 2022 durch die Truppen von Kreml-Machthaber Wladimir Putin hat sich in der Verteidigungsindustrie der Ukraine einiges getan. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi legt viel Wert darauf, selbst hergestellte Waffen an der Front zu benutzen.
Doch jetzt gab es einen großen Rückschlag. Fehlerhafte Mörsergranaten sind an der Front des russischen Angriffskrieges eingesetzt worden. Seit Anfang November gab es dem ukrainischen Privatsender 1+1 zufolge bereits Beschwerden von Soldaten über die Granaten. Am vergangenen Sonntag folgten nun die Konsequenzen. Das ukrainische Verteidigungsministerium kündigte eine Untersuchung an und stoppte den Einsatz der Mörsergranaten.
Ursache für fehlerhafte Granaten wird noch gesucht
Die ukrainische Nachrichtenplattform "Dserkalo Tynia" meldete, dass "mindestens 100.000 Granaten" des Kalibers 120 Millimeter zurückgezogen wurden. Die Granaten wurden demnach in einer ukrainischen Fabrik hergestellt. Bereits am Sonntag hatte auch ein bekannter ukrainischer Kriegsreporter über die fehlerhaften Granaten berichtet und dabei von "krimineller Fahrlässigkeit" gesprochen.
Soldaten meldeten bereits Anfang November, dass die Munition nicht explodieren würde, im Mörser stecken bleibt oder einfach daneben fällt. Nun wurde ein Teil der Munition beschlagnahmt und wird untersucht. In der Zwischenzeit werden die Granaten an der Front durch Importe ersetzt.
Erste Erkenntnisse geben schon Aufschluss über die möglichen Ursachen für die Fehlfunktionen. Demnach sei das Pulver entweder von minderer Qualität oder schlicht falsch gelagert worden.
- Verwendete Quellen: