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Olympische Sommerspiele in Paris

Ukraine droht mit Olympia-Boykott

  • Aktualisiert: 30.01.2023
  • 17:04 Uhr
  • Clarissa Yigit
Im Fall einer Zulassung von Sportler:innen aus Russland und Belarus droht die Ukraine mit einem Boykott der Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Im Fall einer Zulassung von Sportler:innen aus Russland und Belarus droht die Ukraine mit einem Boykott der Olympischen Spiele 2024 in Paris.© Foto: Jean-Christophe Bott/Keystone/dpa

Das "Internationale Olympische Komitee" (IOC) fordert eine Rückkehr russischer und belarussischer Athlet:innen zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Die Reaktionen hierauf sind gespalten und könnten einen Boykott der Spiele durch ukrainische Sportler:innen hervorrufen. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Russische und belarussische Athlet:innen sollen an den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris wieder teilnehmen dürfen.

  • Dies fordert das "Internationale Olympische Komitee" (IOC).

  • Die Ukraine will nun über einen möglichen Boykott der Sommerspiele beraten.

Das "Internationale Olympische Komitee" (IOC) möchte russische Athlet:innen wieder zu internationalen Wettkämpfen sowie zu den Sommerspielen 2024 in Paris zulassen. Diese Forderung kritisiert die Ukraine und will am Freitag (3. Februar) bei einer außerordentlichen Generalversammlung über einen möglichen Boykott der Paris-Spiele beraten, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Die Spiele wurden zum letzten Mal 1980 in Moskau und 1984 in Los Angeles von Boykotten betroffen. Damals als Folge der russischen Invasion in Afghanistan.

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Selenskyj empört über Forderung

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte in den sozialen Netzwerken eine Bilderstrecke mit Fotos von durch den Krieg zerstörten Sportstätten der Ukraine und forderte, dass Russland nächstes Jahr nicht zu den Olympischen Spielen in Paris zugelassen wird.

Er betonte am Samstag (28. Januar) in Kiew: "Die olympischen Prinzipien und Krieg stehen in einem fundamentalen Gegensatz zueinander." Russland müsse die Aggression und den Terror stoppen. Erst dann werde es möglich sein, über Russlands Teilnahme im Kontext der olympischen Bewegung zu sprechen, ergänzt Selenskyj.

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"Neutralität existiert nicht"

Um sich ein Bild von der Zerstörung zu machen, lud Selenskyj den deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach in die aktuell besonders umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut ein. "Damit er mit eigenen Augen sieht, dass Neutralität nicht existiert." So müssten ukrainische Sportler:innen heute das Leben ihrer Angehörigen retten vor der russischen Aggression. Zudem seien viele Ukrainer:innen durch russische Angriffe getötet worden.

Ausschluss würde gegen Diskriminierungsverbot verstoßen

Bach hingegen verteidigt das Vorhaben. So gebe es ein Bekenntnis zur Mission der Olympischen Spiele, die Länder zu vereinigen, "die letzte Brücke" zwischen Ländern aufrechtzuerhalten und "nicht noch einer weiteren Spaltung Vorschub zu leisten", erklärt der IOC-Präsident im ZDF.

Ein Ausschluss von Russ:innen und Belaruss:inne "wegen eines Passes oder des Geburtsorts" würde gegen das Diskriminierungsverbot verstoßen. In diesem Zusammenhang beruft sich der 69-Jährige auf Bedenken zweier Sonderberichterstatter des UN-Menschenrechtsrats. "Es geht um Menschen, die nach diesen beiden Berichterstattern die Menschenrechte genießen", äußert sich Bach.

Auch die "Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees" (ANOC) unterstützt "voll und ganz den einigenden Auftrag der olympischen Bewegung". Daher solle geprüft werden, wie eine Rückkehr für russische und belarussische Athlet:innen in den Wettkampfbetrieb unter strengen Bedingungen gefunden werden könnte.

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Russland begrüßt Bachs Äußerungen

„Das sind sehr gute Neuigkeiten", meinte die ehemalige russische Eiskunstläuferin Tatjana Tarassowa.

"Die olympische Bewegung hat erkannt, dass die Olympischen Spiele nicht ohne Russlands Teilnahme stattfinden können", ergänzt der Vizepräsident des russischen "Nationalen Olympischen Komitees" (NOK) Igor Lewitin abschließend.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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