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Russland rückt vor

Überraschende Gebietsgewinne für Putin: Ukrainisches Militär vor Katastrophe

  • Veröffentlicht: 27.11.2024
  • 18:32 Uhr
  • Oliwia Kowalak
Die Ukraine verbucht im Südosten des Landes Gebietsverluste – das Militär wird zunehmend geschwächt.
Die Ukraine verbucht im Südosten des Landes Gebietsverluste – das Militär wird zunehmend geschwächt.-/Ukrinform/dpa

Russische Streitkräfte dringen mit hohem Tempo im Südosten der Ukraine vor. Die Führung Russlands hat ihre militärische Operationsstrategie weiter ausgebaut – mit einem starken Aufgebot aus der Luft.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Truppen stoßen mit hoher Geschwindigkeit im Südwesten der Ukraine vor und drohen die dritte Verteidigungslinie zu durchbrechen.

  • Das ukrainische Militär wird mit den russischen Vorstößen immens unter Druck gesetzt – es fehlt an Munition und Soldaten.

  • Russland setzt bei der Schwächung der Ukraine verstärkt auf den Einsatz von Täuschungsdrohnen und Angriffen mit Langstreckenraketen.

Russland hat sein Vorstoßtempo im Ukraine-Kriegs deutlich erhöht. Die Ukraine gerät wegen unerwartet großer Gebietsgewinne durch russische Soldaten weiter in Bedrängnis. Südlich der Industrie- und Bergbaustadt Pokrowsk konnten die Streitkräfte des Präsidenten Wladimir Putin Erfolge verbuchen, wie "n-tv" am Mittwoch (27. November) berichtet. Dabei seien wichtige Abwehrstellungen der Ukraine überrannt und erheblich Geländegewinne erreicht worden.

Die Kämpfe der Bodentruppen haben sich demnach im Südosten der Ukraine verlagert. So soll sich die Front in kürzester Zeit um 20 Kilometer ins ukrainisch gehaltene Hinterland verschoben haben. Wie es im Bericht weiter heißt, hätten russische Angriffe im Bergbaugebiet Donezk, besonders der Großangriff im Raum Wuhledar, einen erheblichen Einfluss auf die Gebietsgewinne gehabt. Die Truppe aus Russland rückten nicht in Richtung Norden, sondern nach Westen vor. So soll die Stadt Welyka Nowosilka kurz vor einer Schlacht stehen.

Im Video: Ukraine - Russische Streitkräfte rücken vor

"Wir wissen alle, dass ich kein militärisches Geheimnis verrate, wenn ich sage, dass unsere Front zusammengebrochen ist", sagte Generalmajor Dmytro Martschenko im Oktober zu den Problemen im Westteil des Gebietes Donezk. Die Erfolge der russischen Truppen führte Martschenko auf fehlende Munition und Waffen zurück. Weiterhin würden Leute fehlen, "es gibt keine Leute, keinen Ersatz, die Soldaten sind müde, sie können die Frontlinie nicht abdecken, an der sie sich befinden", wie der Generalmajor weiter mitteilt.

Schneller Truppenvorstoß: Russland setzt auf verstärkte Luftwaffe

Laut eines aktuellen Berichts des Institut for the Study of War (ISW) setzt der Kreml weiterhin auf Gebietseroberungen. Seit Herbst 2024 habe sich die Geschwindigkeit des russischen Militärs im Vergleich zum Jahr 2023 deutlich erhöht. Zu Beginn des Ukraine-Krieges sind die Streitkräfte nur schleppend vorangekommen. Die russischen Bodentruppen gingen laut Aussagen von Beobachtern mit einer falschen Strategie an die Eroberung der Ukraine heran.

So sei die russische Führung davon ausgegangen, dass man Kiew mit schnellen Vorstößen besetzen könne. Die Truppen seien auf einen längeren Krieg einfach nicht vorbereitet und die russische Luftwaffe häufig nicht im Einsatz gewesen. Der Zustand der Luftwaffe war laut Experten 2022 noch schlechter als angenommen. Demnach schätzte man, dass die Navigation auf einem schwachen technologischen Stand war, Präzisionsmunition habe außerdem gefehlt.

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Ukraine-Krieg - Energieinfrastruktur
News

Ukraine-Krieg

Nach russischen Angriffen: Landesweite Stromabschaltungen in der Ukraine

Das russische Militär nimmt immer wieder die ukrainische Energie-Infrastruktur ins Visier. Nun muss der Strom in der Ukraine eingeteilt werden. Am Montagmorgen begann das Land mit umfangreichen Stromabschaltungen.

  • 18.11.2024
  • 11:50 Uhr

Nun hat sich Russland strategisch neu aufgestellt. In der Nacht vom 25. auf den 26. November wurde eine Rekordzahl an Drohnen gegen die Ukraine eingesetzt. Russland versuche damit, ukrainische Energieinfrastruktur mit Langstreckenangriffen zu zerstören, indem es Radarköderdrohnen einsetzt, so der ISW-Bericht.

Diese Drohnen sind in der Lage, Radarinformationen zu täuschen. Sie können das Radarprofil eines Kampfflugzeuges oder Bombers simulieren und damit feindliche Luftabwehr schwächen. Auf diese Weise kann die Aufmerksamkeit des Feindes von bestimmten Zielen abgelenkt werden. Diese Ziele werden dann mit den erst kürzlich von Putin neu eingesetzten ballistischen Langstreckenraketen angegriffen. So konnten russische Streitkräfte in die Städte Pokrowsk, Kurachow und Welyka Nowosilka vorrücken.

Ukraine in Bedrängnis: "Kaum noch Verteidigungsstellungen"

Im Süden der Stadt Pokrowsk sind ukrainische Soldaten mit der Abwehr russischer Streitkräfte in Kurachowe von der Einschließung bedroht. Wegen der brenzligen Lage in der Region werden viele Ressourcen des ukrainischen Militärs aufgewendet. Der Angriff auf Welyka Nowosilka verschärft am linken Flügel die Situation weiter. An der 1.000 Kilometer langen Linie würden russische Truppen so schnell vorankommen, wie in keinem restlichen Teil der Front, so der Bericht.

Weil erwartet wurde, dass Russland aus Wuhledar sich zunächst auf den Kessel bei Kurachowe konzentrieren würde, ist der Vorstoß nach Westen Richtung Welyka Nowosilka überraschend. Es wird vermutet, dass Russland darauf abzielt, die dritte Verteidigungslinie der Ukraine (Pokrowsk) südlich zu umgehen und somit weiter nach Westen vorzustoßen, parallel zur Saporischschja-Front hinter den ukrainischen Stellungen.

"Hinter Pokrowsk gibt es tatsächlich kaum noch Verteidigungsstellungen", so der Militärexperte Markus Reisner gegenüber "n-tv". "Sollten es die Russen schaffen, dort wirklich durchzubrechen, kann es danach sehr schnell gehen. Dann können sie rasch die letzten knapp 150 Kilometer Richtung Westen vorrücken bis zum Ufer des Dnipro."

  • Verwendete Quellen:
  • "n-tv.de": "Russen gelingt Durchbruch - Ukraine überrascht"
  • Nachrichtenagentur dpa
  • understandingwar.org: "Russian Offensive Campaign Assessment, November 26, 2024"
  • Deutschlandfunk: "Sechs Gründe, warum die russische Armee nur langsam vorankommt"
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