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Parlamentswahlen in Großbritannien

TV-Debatte endet laut: Hitzige Diskussionen zwischen Sunak und Starmer

  • Aktualisiert: 05.06.2024
  • 05:50 Uhr
  • Franziska Hursach
Muss um seine Wiederwahl bangen: Premier Rishi Sunak und seine konservative Partei liegen in Umfragen vor den Wahlen rund 20 Prozentpunkte zurück.
Muss um seine Wiederwahl bangen: Premier Rishi Sunak und seine konservative Partei liegen in Umfragen vor den Wahlen rund 20 Prozentpunkte zurück.© Jon Super/AP/dpa

Vor den Parlamentswahlen in wenigen Wochen sehen die Umfrageergebnisse von Rishi Sunak und seinen Tories nicht gut aus. Entsprechend offensiv ging der britische Premier in die TV-Debatte mit Kontrahent Keir Starmer von der Labour-Partei.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im ersten TV-Duell vor der britischen Parlamentswahl hat Premierminister Rishi Sunak seinen Herausforderer Keir Starmer heftig attackiert.

  • Sunak warf seinem Rivalen unter anderem vor, die Steuerlast stark erhöhen zu wollen. Der Labour-Chef bezeichnet die Behauptung als "Müll".

  • Starmer forderte einen Wandel in Großbritannien - Sunak wiederum hielt diese Pläne für unkonkret.

In dem ersten TV-Duell vor der britischen Parlamentswahl am 4. Juli wurde es laut. Premierminister Rishi Sunak und sein Herausforderer Keir Starmer lieferten sich eine hitzige Debatte. Dabei agierte der Konservative Sunak, der in Umfragen rund 20 Punkte zurückliegt, vor allem als Angreifer und fiel seinem sozialdemokratischen Konkurrenten mehrfach ins Wort.

Sunak: Labour-Partei plant enorme Steuererhöhungen

Unter anderem behauptete Sunak, dass Starmers Labour-Partei die jährliche Steuerlast jedes Arbeitnehmers um 2.000 Pfund (2.348 Euro) erhöhen wolle. Starmer, dessen Partei vor der Wahl am 4. Juli in Umfragen deutlich führt, wies die Vorwürfe erst spät deutlich als "Müll" zurück.

Die Labour-Partei von Keir Starmer führt in Umfragen: Er könnte nächstes Jahr Premierminister werden.
Die Labour-Partei von Keir Starmer führt in Umfragen: Er könnte nächstes Jahr Premierminister werden.© Jon Super/AP/dpa

Sunak erfinde Dinge, "während er spricht", so Starmer über den Regierungschef. Die Labour-Partei wolle lediglich die Mehrwertsteuer für Privatschulen sowie die Übergewinnsteuer für Energieunternehmen erhöhen. Dafür erhielt Starmer viel Applaus.

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Starmer will Wandel in Großbritannien

Starmer ließ Sunaks Attacken nicht auf sich sitzen. Der Labour-Chef beschuldigte die regierenden Konservativen, schuld zu sein am Zustand des Landes mit langen Wartezeiten in Kliniken, hohen Hypothekenzinsen, stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und fehlenden Lehrkräften. Die Tory-Partei wiederzuwählen bedeute, den Brandstiftern die Streichhölzer zurückzugeben. Starmer zufolge sei es Zeit für einen Wandel in Großbritannien.

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Sunak hingegen zweifelte Starmers Zukunftspläne an. Die Labour-Partei habe keine konkreten Ideen vorzuweisen. Kommentator:innen lobten Sunaks kämpferischen Ton, mit dem er Starmer mehrmals direkt nach dessen Vorhaben fragte. Der Labour-Chef verlange einen Blankoscheck und verschweige die wahren Kosten für seine Vorhaben, sagte Sunak.

Eine Blitzumfrage von Yougov nach dem Ende der Sendung ergab, dass 62 Prozent einer ausgewählten Stichprobe das TV-Duell frustrierend gefunden hätten. Starmer wurde als Sieger bei den Themen Gesundheit, Lebenshaltungskosten, Bildung und Klimawandel gesehen. Sunak schnitt beim Thema Steuern besser ab, beim Thema Migration gab es keinen Sieger.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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