Russischer Angriffskrieg in der Ukraine
Trump-Sondergesandter Witkoff behauptet: Putin will nicht ganz Europa erobern
- Aktualisiert: 24.03.2025
- 13:17 Uhr
- Michael Reimers
Putin will sich nicht "ganz Europa" einverleiben: Das sagt US-Sondergesandter Steve Witkoff in einem TV-Interview. Er habe das Gefühl, Putin wolle Frieden in der Ukraine.
Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump für den Nahen Osten, Steve Witkoff, berichtete im US-Fernsehen ausführlich über die neuesten Entwicklungen bei den Waffenstillstandsgesprächen zwischen Russland und der Ukraine. Aus diesem Anlass habe er sich bisher zweimal persönlich mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Moskau getroffen, so Witkoff am Sonntag (23. März, Ortszeit) bei "Fox News Sunday". Jede seiner beiden Unterredungen mit dem Kremlchef habe ungefähr dreieinhalb Stunden gedauert.
Sondergesandter: NATO hindert Putin an weiterer Expansion
Nach Auffassung des US-Sondergesandten will sich Putin nicht "ganz Europa" einverleiben. Gefragt nach den Motiven des russischen Präsidenten, sagte Witkoff, er sehe einfach nicht, dass Putin es auf ganz Europa abgesehen habe. "Dies ist eine ganz andere Situation als im Zweiten Weltkrieg – damals gab es keine NATO."
Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine erklärte der Diplomat: "Man kann die Dinge nicht beenden, ohne mit beiden Seiten zu kommunizieren, zu verstehen, was jeder von ihnen braucht und dann versuchen, sie zusammenzubringen."
Witkoff: Es ist nie einfach alles schwarz oder weiß
In dem Interview wurde Witkoff zudem gefragt, ob er das Gefühl habe, dass Putin fälschlicherweise als Tyrann dargestellt werde oder als jemand, dessen politische Gegner oft verschwinden oder sterben. Der US-Sondergesandte antwortete: "Ich denke, in meinen 68 Jahren auf dieser Erde habe ich noch nie eine Situation erlebt, in der es nicht zwei Seiten einer Geschichte gibt." Es sei nie einfach alles schwarz oder weiß.
Witkoff hatte sich bereits in den vergangenen Wochen auffallend positiv über Kreml-Despot Putin geäußert. "Ich habe das Gefühl, er will Frieden", sagte Trumps Gesandter nun in Bezug auf den russischen Angriffskrieg.
US-Regierung vermittelt zwischen Ukraine und Russland
Die US-Regierung führt derzeit getrennte Gespräche mit Moskau und Kiew in Saudi-Arabien über ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Der "New York Times" zufolge war für Sonntag (23. März) ein Austausch einer Delegation aus Kiew mit US-Vermittler:innen in Riad angesetzt. Am Montag (24. März) soll es dort dann Gespräche zwischen den USA und Russland geben.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa