Kritik an Claudia Roth
"Totalausfall": Söder außer sich nach Antisemitismus-Skandal bei Berlinale
- Veröffentlicht: 26.02.2024
- 15:59 Uhr
- Lara Teichmanis
Nach den israelkritischen Äußerungen während der Berlinale hat CSU-Chef Markus Söder Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) heftig kritisiert.
Bei einer Sitzung des CSU-Vorstandes am Montag (26. Februar) in München kritisierte Ministerpräsident Markus Söder Kulturstaatsministerin Claudia Roth.
Auch seine CSU-Kollegin Dorothee Bär fand mahnende Worte, zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) die "Welt": "Unter dieser Kulturstaatsministerin löst ein Antisemitismus-Skandal den nächsten ab. Zuerst die Documenta, dann das dröhnende Schweigen der Kultur nach dem 7. Oktober 2023, jetzt die Berlinale. Es ist unerträglich, dass eines der größten Filmfestivals weltweit ausgerechnet in der deutschen Hauptstadt als Anti-Israel-Festival instrumentalisiert wird."
Unter dieser Kulturstaatsministerin löst ein Antisemitismus-Skandal den nächsten ab.
Dorothee Bär, CSU Politikerin
Söder bekräftige Bärs Aussagen und kommentierte den Umgang mit Antisemitismus in der Kultur als "Totalversagen bei dem Thema".
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Nach der Documenta habe man gedacht, es sei nur ein Einzelfall gewesen, nun zeige sich, "offenkundig ist ein gewisses System dahinter", betonte Söder.
"Denn wenn auf offener Bühne so eine Form von Antisemitismus stattfindet und es keine Reaktion gibt, insbesondere von der zuständigen verantwortlichen Ministerin oder Staatsministerin, dann ist das ein schweres, ein schweres Moment. Das muss geklärt werden."
Untersuchung der Vorfälle angekündigt
Roth hatte - anders als Söder erklärte - zwischenzeitlich aber bereits eine Untersuchung der Vorfälle angekündigt und diese auch persönlich verurteilt: "Die Statements bei der Bären-Verleihung der Berlinale am Samstagabend waren erschreckend einseitig und von einem tiefgehenden Israel-Hass geprägt", sagte Roth.
"Es ist nicht akzeptabel, wenn an einem solchen Abend von den internationalen Filmschaffenden nicht der bestialische Terrorangriff der Hamas auf über tausend friedlich lebende und auch bei einem Festival feiernde Menschen und deren grausame Ermordung angesprochen wird und auch kein Wort zu den noch mehr als 130 Geiseln verloren wird, die immer noch in der Gewalt der Hamas sind", zitiert die dpa.
Söder betonte, bei der Aufarbeitung müsse auch die Frage geklärt werden, wer nach einer derartigen Aktion Zuschüsse durch Steuergelder bekomme. "Da bekommt die deutsche Filmszenerie einen schweren antisemitischen Schlag. Und es kann nicht so sein für unser Land."
Antisemitismus auf der Berlinale?
Während bei der Documenta antisemitische Kunstwerke ausgestellt und nach Kritik entfernt wurden, fokussiert sich die Kritik bei der Berlinale auf Gäste, die sich während der Abschlussgala des Festivals israelfeindlich geäußert haben.
Während der Gala am Samstagabend war der Nahostkonflikt mehrfach thematisiert worden. Zahlreiche Mitglieder aus Jurys sowie Preisträger:innen forderten verbal oder mit Ansteckern einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg.
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Eklat auf der Berlinale: Kritik nach Anti-Israel Statements von Ben Russell
Der US-amerikanische Regisseur Ben Russell sprach am Ende seiner Dankesrede für seine Auszeichnung von einem Genozid, einem Völkermord. Die Äußerungen stießen anschließend auf Kritik und Empörung.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa