Österreich
Tödlicher Irrtum: Ehepaar isst vermeintliche "Bärlauchsuppe" und stirbt
- Aktualisiert: 26.03.2024
- 09:38 Uhr
- Rebecca Rudolph
Sie ähneln sich zum Verwechseln: Bärlauch und Herbstzeitlose. Doch während der Bärlauch sorglos verzehrt werden kann, ist seine Doppelgängerin hochgiftig. Dies musste ein österreichisches Ehepaar auf tragische Weise am eigenen Leib erfahren.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Ehepaar kochte eine Suppe aus selbst gesammeltem, vermeintlichem Bärlauch.
Allerdings hatten sie statt essbarem Bärlauch, giftige Maiglöckchen oder Herbstzeitlose gesammelt und gekocht.
Nur wenige Stunden später wurden die beiden "mit Symptomen einer Lebensmittelvergiftung" ins Krankenhaus gebracht - einige Tage später starben sie.
In Wäldern und Parks sprießt derzeit wieder Bärlauch, der von Feinschmecker:innen und Hobbyköch:innen gerne gesammelt wird. Doch für ein österreichisches Paar aus Deutsch-Wagram endete es tragisch: Laut Berichten österreichischer Medien kochte das ältere Ehepaar eine Suppe aus selbst gesammeltem, vermeintlichem Bärlauch. Nur wenige Stunden später wurden die beiden "mit Symptomen einer Lebensmittelvergiftung" ins Krankenhaus gebracht. Der Zustand des Paares verschlechterte sich laut Rotem Kreuz rapide, einige Tage später starb es schließlich.
Es wird vermutet, dass das Paar nicht Bärlauch, sondern die zum Verwechseln ähnliche Herbstzeitlose gesammelt hatte. Diese Pflanze wächst an ähnlichen Orten wie Bärlauch und ist für Menschen hochgiftig. Laut dem Bayerischen Roten Kreuz kann schon der Verzehr eines einzigen Blattes tödlich sein.
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Es gibt kein Gegengift
Dafür verantwortlich ist das Zellgift Colchicin. Es wird vom Körper schnell aufgenommen, Vergiftungserscheinungen treten in der Regel innerhalb von zwei bis sechs Stunden auf. Die Symptome beginnen mit einem Brennen im Mund, gefolgt von Schluckbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen mit häufig blutigen Durchfällen. In schweren Fällen kann es zu Atemlähmung oder Kreislaufversagen kommen, oft verbunden mit Nierenschädigungen. Die Sterblichkeitsrate beträgt etwa 90 Prozent.
Ein spezifisches Gegengift existiert nicht. Die Behandlung einer Colchicin-Überdosierung erfolgt rein symptomatisch. Die Entfernung des Giftes aus dem Körper durch Erbrechen, Magenspülung und die Verabreichung von medizinischer Kohle wird durch die schnelle Aufnahme des Colchicins jedoch erschwert.
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Auf typischen Geruch achten
Wie kann man den köstlichen Bärlauch von seinem giftigen Doppelgänger unterscheiden? Der deutlichste Hinweis ist der intensive Knoblauchduft des Bärlauchs, den weder die Herbstzeitlose noch das für Menschen ebenfalls giftige Maiglöckchen aufweisen, das oft mit Bärlauch verwechselt wird.
Die Blätter des Bärlauchs sprießen einzeln aus dem Boden und sind klar in eine lanzettförmige Blattfläche und einen dünnen Blattstiel gegliedert. Im Gegensatz dazu sind die Blätter der Herbstzeitlosen, die gelegentlich auch im Frühling blühen, schmaler und länglicher, ohne Stiel am Stängel. Außerdem wachsen die Blätter der Herbstzeitlosen in Büscheln aus dem Boden.
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